Erziehungshilfe
Unter Erziehungshilfen versteht man staatliche Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe (meistens über die Jugendämter), die sowohl in stationärer, teilstationärer als auch in ambulanter Form erfolgen können.
Wie kann ich Erziehungshilfe erhalten?

Die Erziehungshilfe ist eine freiwillig einzufordernde Leistung des Staats.  Bei Konflikten/Problemen wie, eine massive Schwierigkeit der Lebensbewältigung der Eltern,  familiäre Probleme (zum Beispiel schwerwiegende Konflikte zwischen Eltern und Kindern oder das Weglaufen der Kinder von zu Hause) kann eine Erziehungshilfe beansprucht werden. Probleme, die nicht direkt zwischen den Eltern und den Kindern oder Jugendlichen stattfinden, können ebenfalls eine Erziehungshilfe begründen. Dazu gehört zum Beispiel die Schulverweigerung, Lern- und Leistungsstörungen, Kriminalität sowie Drogenkonsum und Suchtprobleme.

Wie wird eine Erziehungshilfe finanziert?

Eine Erziehungshilfe ist freiwillig und kostenlos. Es ist dabei irrelevant, um welche Form einer Erziehungshilfe es sich handelt, diese kann auch stationär erfolgen. Die Kosten werden in Deutschland von den Jugendämtern getragen. Diese stellen die Leistungen selbst bereit oder übernehmen die Kosten von Leistungen, die in anderen Einrichtungen entstehen.

Welche Formen der Erziehungshilfe gibt es?

Es existieren viele verschiedene Formen einer Erziehungshilfe, die von ambulant über teilstationär zu stationär reichen. Wenn die Kinder für eine Zeit die Familie verlassen müssen, kommen sie in eine stationäre Unterbringung (Heimunterbringung). Dort sind pädagogische Fachkräfte Tag und Nacht für sie da und sie leben in kleineren Wohngruppen.

Des Weiteren existiert die Möglichkeit Kinder zeitweise oder dauerhaft in einer Pflegefamilie unterzubringen. Die Pflegefamilie wird besonders bei Säuglingen und Kleinkindern bis 6 Jahren ausgewählt, da diese eine intensive Betreuung benötigen. Eine weitere stationäre Hilfe ist die intensive sozialpädagogische Einzelfallhilfe, bei der ältere Jugendliche in ihrer eigenen Wohnung begleitet werden.

Bei teilstationären Hilfen handelt es sich meistens um Tagesgruppen. Die Kinder und Jugendlichen wohnen wie bei einer ambulanten Hilfe zu Hause, verbringen aber Werktags den Nachmittag nach der Schule in einer Gruppe, die pädagogisch betreut wird.

Bei der ambulanten Erziehungshilfe erfolgt die Unterstützung innerhalb der Familie. Dabei kann der Schwerpunkt auf der individuellen Arbeit mit dem Kind oder Jugendlichen liegen. Ergänzend werden die Eltern beraten (Erziehungsberatung), es kann eine Gruppenarbeit erfolgen oder es können Familiengespräche stattfinden. Die ambulante Hilfe kann auch in Form einer Schulbegleitung stattfinden.

Wer ist mein*e Ansprechpartner*in?
Im Folgenden finden Sie die zuständigen Ämter und Behörden, bei denen Sie die Familienleistung beantragen oder in Anspruch nehmen können.
Ludwigslust-Parchim
Mecklenburgische Seenplatte
Nordwestmecklenburg
Rostock
Landkreis Rostock
Schwerin
Vorpommern-Greifswald
Vorpommern-Rügen
Wo erhalte ich unabhängige Beratung zur Familienleistung Erziehungshilfe?
Folgende Anlaufstellen bieten (kostenfreie) Beratungen an: Welchen Anspruch habe ich? Wie sind Anträge und Formulare auszufüllen?
Mehr Familienleistungen
Andere Leistungen für Familien aus dem Themenbereich.
Beistandschaft
Wenn Sie allein sorgeberechtigt sind oder - bei gemeinsamer elterlicher Sorge - wenn Sie das Kind überwiegend betreuen, können Sie in einem Konfliktfall beim Jugendamt einen Antrag auf Beistandschaft stellen. Dieser Beistand ist kostenfrei.
Bildung & Teilhabe
Kinder aus Familien, die Bürgergeld, Kinderzuschlag, Sozialgeld, Sozialhilfe, Wohngeld oder Asylbewerber-Leistungen beziehen, profitieren vom Bildungs- und Teilhabepaket und können die Leistungen in Anspruch nehmen.
ElterngeldPlus
ElterngeldPlus können Eltern doppelt so lange bekommen wie das Basiselterngeld: Ein (Basis)Elterngeldmonat wird zu zwei ElterngeldPlus-Monaten. ElterngeldPlus ist geeignet für Mütter und Väter die während des Elterngeldbezugs in Teilzeit arbeiten wollen.
Elternzeit
Elternzeit ist eine unbezahlte Auszeit vom Berufsleben für Mütter und Väter, die ihr Kind selbst betreuen und erziehen. Nicht nur als leibliche Eltern können von der gesetzlich zustehenden Elternzeit profitieren – auch Adoptiveltern oder Pflegeeltern dürfen hiervon Gebrauch machen.
Erziehungshilfe
Unter Erziehungshilfen versteht man staatliche Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe (meistens über die Jugendämter), die sowohl in stationärer, teilstationärer als auch in ambulanter Form erfolgen können.
Familienerholung
Familien sehen sich heute zahlreichen Belastungen ausgesetzt. In der Folge können Überforderungen und gesundheitliche Belastungen auftreten. Dafür soll die Familienerholung eingesetzt werden.
Frühe Hilfen
Das Leben mit einem Kind bringt viel Freude, aber auch viele Veränderungen mit sich. Frühe Hilfen sind Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis drei Jahre. Sie umfassen praktische Hilfen, Beratung, Vermittlung und Begleitung.
Kinderbetreuung (Beitragsfrei)
In MV besuchen rund 97 Prozent der Kinder zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt eine Kita. Auch in der Krippe liegt die Betreuungsquote sehr hoch. Seit dem 1. Januar 2020 übernimmt die Landesregierung die Kosten für die vollständige Beitragsfreiheit der Eltern.
Kindergeld
Das Kindergeld sichert die grundlegende Versorgung der Kinder ab der Geburt und mindestens bis zu deren 18. Geburtstag. Die Höhe des Kindergelds ist nach der Anzahl der eigenen Kinder gestaffelt und wird einkommensunabhängig gezahlt.
Kinderzuschlag
Wenn das Einkommen nicht für die ganze Familie reicht, können Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigte zusätzlich zum Kindergeld den Kinderzuschlag erhalten.
Pflegekinderhilfe
Die Unterbringung eines Kindes oder Jugendlichen bei Pflegeeltern ist eine Form der Hilfen zur Erziehung außerhalb des Elternhauses. Kinder und Jugendliche profitieren von der Beständigkeit des Beziehungsangebots in Pflegefamilien und erfahren eine Einbindung in den familiären Alltag.
Sorgeerklärung (Sorgerecht)
Die Sorgeerklärung (häufiger auch als Sorgerechtserklärung bezeichnet) ist eine spezielle Willenserklärung der Eltern eines Kindes, die nicht miteinander verheiratet sind, die elterliche Sorge gemeinsam ausüben zu wollen.
Sozial- pädagogischer Dienst
Der Sozialpädagogische Dienst (ASD) ist für verschiedenste Aufgaben des Jugendamtes zuständig. Er verfolgt das Ziel, junge Menschen zu fördern sie vor Gefahren zu sichern.
Unterhalt
Unterhalt ist das, was eine Person leistet, um für den Lebensbedarf einer anderen Person aufzukommen. Unterhalt kann zum Beispiel geleistet werden durch Geld, durch Sachen, aber auch durch Erziehung, Betreuung, Pflege und persönliche Zuwendung.
Unterhalts- vorschuss
Der Unterhaltsvorschuss ist eine staatliche Leistung für Kinder von Alleinerziehenden. Er hilft, die finanzielle Lebensgrundlage des Kindes zu sichern, wenn der andere Elternteil nicht oder nur teilweise Unterhalt zahlt.
Vaterschafts- anerkennung
Wenn Vater und Mutter eines Kindes nicht verheiratet sind, können Väter Ihre Vaterschaft vor oder auch nach der Geburt des Kindes anerkennen. Väter können die Vaterschaft für ein Kind jederzeit beim Standesamt, Jugendamt oder Notar anerkennen.


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