Das erste Mal Großeltern zu werden ist aufregend! Es ist die große Chance, noch einmal mitzuerleben, wie ein Baby aufwächst, und sich die Welt aus der Sicht staunender Kinderaugen zeigen zu lassen. Und dennoch: Neben dieser Freude über den vielleicht schon langersehnten Familienzuwachs ist es ganz normal, wenn das freudige Ereignis auch Fragen mit sich bringt. Welche Rolle habe ich als Oma oder Opa? Wie kann ich die junge Familie unterstützen? Bin ich jetzt alt?
Das neue Familienmitglied bringt nicht nur das Leben seiner Eltern auf Trab, sondern kann auch im Leben der Großeltern zu Herausforderungen führen. Denn die Geburt des ersten Enkelkindes bringt das Familiengefüge ordentlich ins Wanken: Aus Kinder werden Eltern, aus Eltern werden Großeltern. In fast allen Familien muss sich erst ein Modus einspielen, damit das Miteinander der Generationen gut klappt. Großeltern können dazu beitragen indem sie Grenzen anerkennen und Unterstützung anbieten.
Die meisten jungen Eltern freuen sich über Unterstützungsangebote - sei es die Betreuung der Enkelkinder oder ein finanzielles "Unter-die-Arme-greifen". Es gibt viele Beispiele für ein gutes Verhältnis von Großeltern, deren Kinder und Enkel, dabei ist es auch nicht entscheidend, wie viele Kilometer zwischen ihnen liegen. Sicherlich haben Großeltern, die in unmittelbarer Nähe zu ihren Enkeln leben, eher die Möglichkeit, schneller eine feste Bindung zu ihren Enkeln aufzubauen. Großeltern, die viele hundert Kilometer von ihren Enkeln entfernt leben, haben einfach andere Möglichkeiten: Sie können für unvergessliche Sommerferien bei Oma und Opa sorgen oder zelebrieren den Weihnachtsabend mit der ganzen Familie. So oder so, Großeltern werden dafür geliebt, dass sie die Zeit mit ihren Enkeln als etwas besonderes gestalten: Sie sind besonders geduldige Spielkameraden und aufmerksame Zuhörer*innen.
Unter Spannung gerät das Verhältnis von Großeltern und den eigenen Kindern, wenn aus Hilfsangeboten ungebetene Ratschläge werden, die womöglich als Kritik bei den jungen Eltern ankommen. Was auch immer Großeltern selbst vom Erziehungsstil ihrer Kinder und deren Partner*innen halten: Es ist ratsam, sich zurückzuhalten und zu akzeptieren, dass die Eltern ihren eigenen Ansatz finden müssen und sich mit der Zeit und neuen Erkenntnissen die pädagogischen Ideale ändern.
Viele Großeltern sind heute noch jung - oder fühlen sich auch mit über 60 eigentlich noch nicht alt genug, um sich von nun an Oma oder Opa rufen zu lassen. Mit diesem Gefühl sind frisch gebackene Großeltern heute nicht allein - die meisten 50-Jährigen fühlen sich wie 40 und mit 60 steht man selbstverständlich noch mitten im Leben. Und trotzdem, wird man Oma oder Opa, stellt sich die Frage: Bin ich jetzt alt? Denn unweigerlich scheint damit das eigene Lebensende näher zu rücken. Anstelle sich jedoch mit dieser Frage zu beschäftigen, ist es viel lohnender, sich die andere Seite der Medaille vor Augen zu führen: Junge und junggebliebene, aktive Großeltern können das Aufwachsen ihrer Enkel besonders intensiv miterleben, sind für Ausflüge und gemeinsame Urlaube zu haben und können zudem die jungen Eltern besonders gut entlasten.
Um im Zweifelsfall rechtlich abgesichert zu sein, so dass Angehörige rechtliche Angelegenheiten übernehmen und klären können, müssen Vollmachten oder Verfügungen erteilt werden. Auch das Aufsetzen eines Testaments ist unerlässlich, um zu regeln, welche Person welchen...