Ein Hoch auf die Großeltern!
Am Muttertag in diesem Jahr fragte mich meine Tochter „Mama, warum gibt es eigentlich keinen Oma und Opa Tag?“. Ja, warum eigentlich nicht? Ich stellte fest, dass ich keine vernünftige Antwort auf ihre Frage geben konnte. Mir fielen viele gute Argumente für einen solchen Tag ein und kein einziges dagegen.
Großeltern haben immer ein offenes Ohr und unendliche Geduld. Sie sind immer da, wenn man sie braucht. Ohne Großeltern könnte die Menschheit nicht existieren, und zwar nicht nur biologisch betrachtet, sondern auch im übertragenen Sinne. Großeltern sind das soziale, intellektuelle und kulturelle Rückgrat unserer Gesellschaft. Sie haben für all das Zeit, für das die Eltern zu beschäftigt sind. Bereits Friedrich Nietzsche hat erkannt: „Man ist vielmehr das Kind seiner vier Großeltern als seiner zwei Eltern.“
Einfach „Danke“ sagen
Nie war es leichter als heute, die Großeltern anzurufen oder ihnen Nachrichten zukommen zu lassen. In der Hektik des Alltags vergessen wir das leider häufig. Auf unserer täglichen Prioritätenliste belegen die Aufmerksamkeiten, Gefälligkeiten und Liebenswürdigkeiten gegenüber den Großeltern die hinteren Plätze.
Also lasst uns den Oma- und Opa Tag am 12. November nutzen, um unseren Großeltern mal wieder ein herzliches Dankeschön zu sagen. Für die vielen gemeinsamen Stunden, die spannenden Geschichten, die leckeren Kekse und Kuchen, die Umarmungen... Oma und Opa sind für ihre Enkelkinder da -bedingungslos.
Nun können wir unter den aktuellen Corona Kontaktbeschränkungen leider nicht so einfach zu Oma und Opa fahren, sie in den Arm nehmen und Ihnen Danke sagen. Trotzdem sollte dieser Tag (auch oder gerade wegen der vielen negativen Schlagzeilen) nicht untergehen. Überlegt euch wie ihr Oma & Opa eine Freude machen könnt. Euch fällt da bestimmt etwas ganz Tolles und Individuelles ein.
Wir werden Großeltern - Sind wir jetzt alt?
Viele Großeltern fühlen sich auch mit Eintritt der Großelternschaft eigentlich noch nicht alt genug, um sich von nun an Oma oder Opa rufen zu lassen. Mit diesem Gefühl sind frisch gebackene Großeltern heute nicht allein - die meisten 50-Jährigen fühlen sich wie 40 und mit 60 steht man selbstverständlich noch mitten im Leben. Und trotzdem, wird man Oma oder Opa, stellt sich gewiss die Frage: Bin ich jetzt alt?
Die Mehrheit (45,6 Prozent) ist bei Geburt des ersten Enkelkindes im Alter zwischen 50 und 60 Jahren, doch auch zwischen 40 und 50 ist es keine Seltenheit, dass die eigenen Kinder schon wieder Nachwuchs bekommen (36,0 Prozent). Eher ungewöhnlich ist es hingegen, schon vor dem 40. Geburtstag zur Oma oder zum Opa gemacht zu werden (2,9 Prozent) - bei Frauen ist dies allerdings ein klein wenig häufiger der Fall (4,1 Prozent). Jeder fünfte Großvater (20,5 Prozent) ist hingegen schon über 60 Jahre, wenn das erste Enkelkind geboren wird.
Anstelle sich jedoch mit dieser Frage nach dem Alter zu beschäftigen, ist es viel lohnender, sich die andere Seite der Medaille vor Augen zu führen: Junge und junggebliebene, aktive Großeltern können das Aufwachsen ihrer Enkel besonders intensiv miterleben, sind für Ausflüge und gemeinsame Urlaube zu haben und können zudem die jungen Eltern besonders gut entlasten.
In vielen Familien geht nichts ohne die Großeltern
Sagenhafte 21 Millionen Menschen in Deutschland haben heute Enkel, jede*r vierte*r ist also Oma oder Opa. Außerdem haben rund 58 Prozent aller Großeltern mindestens drei Enkel. Und zwar ziemlich lange. Die Soziologin und Altersforscherin Dr. Katharina Mahne sagt: „Großeltern und Enkel verbringen heute eine lange Lebensspanne miteinander, rund 20 bis 30 Jahre.“
In vielen Familien geht nichts ohne die Großeltern. Laut Deutschem Zentrum für Altersfragen helfen rund 30 Prozent aller Omas und Opas bei der Betreuung – im Schnitt gut acht Stunden jede Woche! „Sich ständig an die Lebenswelt der Kinder anzupassen, hält sie dabei selbst jung“, sagt Familienpädagogin Dr. Brita Schönwälder.
Also liebe Großeltern und Enkelkinder genießt die gemeinsame Zeit!