Einsatz für beeinträchtige Kinder: Zu Besuch bei Querleben in Mirow

Corona hat sie bei der Eröffnung ziemlich ausgebremst, aber im März 2022 konnte es dann endlich voll los gehen. Mittlerweile setzt sich Christiane Thederan mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür ein, dass Familien mit besonderen Kindern fachgerechte Unterstützung bekommen. In Mirow entstand ein Inklusionshotel zum Kurzzeitwohnen für betroffene Familien sowie eine Beratungsstelle. Darüber hinaus bietet Querleben ambulante Kinderintensivpflege in 1:1-Betreuung an, auch über die Grenzen von Mecklenburg-Vorpommern hinaus.

Inklusionshotel mit eigenem Kinossaal

Das Inklusionshotel verfügt neben den regulären Zimmern zusätzlich über zwei Zimmer, die eine intensiv-medizinische Versorgung von chronisch kranken oder behinderten Kindern ermöglichen.  So können auch Familien mit besonderen Herausforderungen in Mecklenburg-Vorpommern Luft holen und neue Energie tanken. Zusätzlich gibt es einen „Snoozle-Raum“, in dem Kinder spielen, abschalten oder auch mal gemütlich mit ihrer Familie kuscheln können. In der großen Gemeinschaftsküche mit einem gemeinsamen Wohnzimmer treffen sich die Familien und können sich austauschen. Ein weiteres Highlight ist der ganz eigene Kinosaal im Keller, in roten Schwingsesseln können Kinder mit ihren Familien Filme schauen und zusammen lachen. "Wir wollten einen Ort schaffen, der Familien eine schöne Auszeit aber eben auch Begegnung mit anderen betroffenen Familien ermöglicht.", so Christiane Thederan.

Hilfe & Herausforderungen

Querleben finanziert sich vor allem über Spendengelder, die Finanzierung durch Pflegekassen und Sozialämter sei oft nicht ausreichend. Thederan hatte in ihrer Master-Arbeit die Versorgungsstruktur in MV untersucht und dabei festgestellt, dass es in MV die höchste Fallquote bundesweit an Familien mit beeinträchtigen Kindern gibt, dem gegenüber jedoch die schlechteste Versorgung steht. Damit die Bedarfe der Familien korrekt abgebildet werden können, braucht es einen einheitlichen Entgeltsatz. Das ist aktuell noch nicht der Fall und so leistet Querleben momentan mehr, als es von den Pflegekassen und Sozialämtern bezahlt bekommt. Ein Problem, was auch andere Sozialinstitutionen haben, aber bei den kleinen Einzelkämpfern falle es eben deutlich schwerer ins Gewicht, so die Gründerin von Querleben.

Betroffene Familien stehen dem Behörden-Dschungel oft völlig hilflos und überfordert gegenüber, nicht selten arbeitet das Querleben-Team mit Rechtsanwälten zusammen, um Ansprüche für die Familien bei den Behörden durchzusetzen. Das ist mühsam, aber wichtig, um die notwendige Unterstützung zu bekommen. Denn "keine Familie sollte das Gefühl der Ohnmacht haben", so Christine Thederan. Wenn man ein Kind mit Beeinträchtigung hat, sind die Sorgen oft schon groß genug, kommt dann noch die Auseinandersetzung mit Behörden um Gelder dazu, wird es für die Familien oft noch schwerer. Hier versucht Querleben mit ihrem Team zu helfen, eben auch mit fachlicher Beratung.

Wünsche für die Zukunft

Wenn Christiane Thederan sich etwas wünschen könnte, so wäre das ein behindertengerechtes Auto für die Einrichtung sowie eben der einheitliche Entgeltsatz. Mittlerweile hat das Querleben-Team schon viele Familien begleitet. Die Fotos der Kinder erzählen von vielen Geschichten, glücklichen Momenten und viel Dankbarkeit, für das, was das Querleben-Team täglich leistet.

Das Querleben-Team freut sich über Geld- und Sachspenden. Auch Patenschaften sind sehr willkommen. Erfahren Sie HIER mehr über die Angebote von QUERLEBEN in Mirow.

Im Gespräch mit... Familienhafen in Greifswald

Was genau ist der Familienhafen Greifswald?

In einem Hafen kann man sich ausruhen und Kraft schöpfen. Gleichzeitig sind Häfen Ausgangspunkt für Reisen und neue Abenteuer. Beides möchte der Familienhafen Greifswald am ISBW sein. Wir unterstützen einerseits die Bindung zwischen Eltern und Kindern und stärken die Familien von Anfang an. Andererseits bieten wir Anregungen und Inputs, wie die Entwicklung der Babys und Kinder gefördert werden kann und was getan werden kann, wenn es mal nicht so gut läuft. Insgesamt sind wir bei allen Fragen zum Familienleben da.
Frau mit Kleinkind auf dem Arm und im Hintergrund sind Segelboote. Logo Familienhafen Greifswald am ISBW

Welche Angebote bietet mir der Familienhafen?

Aktuell gehören der bindungsorientierte Eltern-Kind-Kurs „Abenteuer Baby – Bindungsorientiert durchs erste Jahr“ sowie eine Baby-/Kleinkindsprechstunde zum Programm des Familienhafens.

Was erwartet mich im Eltern-Kind-Kurs „Abenteuer Baby – Bindungsorientiert durchs erste Jahr“?

Im Alltag werden Eltern oft mit Ratschlägen überhäuft und kritische Fragen werden gestellt. Abenteuer Baby unterstützt Eltern darin, sicherer im Umgang mit ihrem Baby und der Umwelt zu werden. In einer kleinen, vertrauten Runde geht es auf Entdeckungsreise durch das erste Jahr mit dem Baby. Dabei werden Themen wie Schlaf, Entwicklung, Bindung, Milch, Beikost besprochen. Wir sprechen über die Fragen, die Familien tatsächlich bewegen.
Darüber hinaus werden neue und kreative Möglichkeiten, die Entwicklung des Babys spielerisch zu begleiten, gezeigt und gleich ausprobiert. Zum Wohlfühlen und Entspannen lernen die Eltern Elemente aus der Babymassage kennen.
Dabei ist viel Zeit für den Austausch der Eltern untereinander und für die ersten Kontakte der Babys miteinander.

Muss ich irgendwelche Voraussetzungen für den Besuch der Kurse erfüllen?

Der 6-wöchige Kurs kann im ersten Lebensjahres des Babys besucht werden, gerne auch direkt im Anschluss an das Wochenbett. Jede Mutter, jeder Vater, aber auch Großeltern und Erziehende sind mit dem Baby willkommen. Wer Lust auf einen Babykurs hat, meldet sich an und kommt vorbei - es muss nicht immer PEKiP oder DELFI sein, Eltern können in Greifswald gerne auch einmal „Abenteuer Baby“ ausprobieren.

Mit welchen Fragen kann ich in die Baby- und Kleinkindsprechstunde kommen?

Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist alles aufregend und die Gefühle sind unbeschreiblich. Doch nicht immer ist alles nur schön und manchmal wird vieles zu viel und die Welt steht auf gewisse Weise Kopf. Tausend Ratschläge von außen – manchmal ist etwas Hilfreiches dabei und manchmal wird die Verunsicherung dadurch nur noch größer. „Warum schläft mein Baby nicht einfach ruhig in seinem Bettchen? Warum lässt es sich nicht ablegen? Sollte es nicht schon durchschlafen? Warum weint es so viel?“

Wir bieten Begleitung an. Systemisch, lösungs- und bindungsorientiert. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen, wie die Situation entspannter werden kann und das Leben mit dem Baby wieder leichter. Wir werden kein Schlaftraining vereinbaren und es gibt kein Patentrezept, das bei allen passt. Stattdessen schauen wir gemeinsam, was die Stärken und Ressourcen der Familie sind und wie Eltern auf Ihre Gefühl vertrauen lernen können, denn sie sind die Experten für ihr Kind.

Die Sprechstunde richtet sich an werdenden Eltern und Eltern von Kindern in den ersten drei Lebensjahren.

Wie ist das Ganze in den Bereich der Frühen Hilfen eingebunden?

Der Babykurs und die Sprechstunde werden durch die Bundesstiftung Frühe Hilfen und des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche 2021/2022“gefördert. Dadurch sind die Angebote für die Familien gebührenfrei.

 

Kontakt:

Familienhafen am ISBW
Sophia Maria Garitz
Makarenkostr. 8
17491 Greifswald
Tel.: 0171 3885770
Mail: sophia.garitz@isbw.de

Facebook "Familienhafen Greifswald"

Instagram "Familienhafen Greifswald"

Ein Tag im Mehrgenerationenhaus in Schwaan

„Der Campus der Generationen“ – unter diesem Schlagwort führt uns die Reise in den Landkreis Rostock, genauer gesagt in die Stadt Schwaan. Dort besuchen wir das Mehrgenerationenhaus. Bekannt ist die kleine mecklenburgische Stadt für die Kunstmühle mitten im Ort.

Doch wir widmen uns heute einem Bauprojekt als Erweiterungsbau der Schule. Dieser Bauabschnitt soll ab Sommer 2020 ein „Campus der Generationen“ werden. Einen genaueren Einblick über das aktuelle und zukünftige Treiben des Mehrgenerationenhauses im Ort gibt uns die Koordinatorin Viola Präfke. Die Stadt Schwaan ist erst relativ jung in dem geförderten Programm der Mehrgenerationenhäuser. „Seit 2016 haben wir hier vor Ort Treffpunkte an verschiedenen Orten für jung und alt“, erzählt die Koordinatorin. Der Monatsplan ist prall gefüllt mit Aktivitäten wie Spielenachmittag, Bürgertreff, Nähtreff, Yoga, Fit durch Bewegung.

Rundgang zum Campus der Generationen

Bei unserem kleinen Rundgang durch den Ort können wir einen Blick werfen in die Räumlichkeiten des Offenen Treffs mit Angeboten wie Hausaufgabenhilfe, Sport, Unterstützung bei Behördenschreiben etc. Der Duft aus der Küche zieht durch die Räume. Dort ist die gute Seele des Seniorenclubs, Annegret Norberat, am Wirbeln und bereitet das wöchentlich stattfindende Kochen der Senioren vor. Weiter führt uns der Weg zur gut sortierten Bibliothek. In den unterschiedlichen Themenwelten findet mit Sicherheit jede*r Besucher*in was zum ‚schmökern‘. Und dann stehen wir direkt vor der Baustelle, auf der Mitte November 2019 Richtfest gefeiert wurde.

Viola Präfke erzählt uns was an welcher Stelle im Neubau untergebracht werden soll. „Im unteren Bereich kommt die Küche und die Mensa für die Schüler*innen sowie ein Veranstaltungsraum. In den oberen Räumlichkeiten ziehen dann die Bibliothek, die Jugendclub, der Bürgertreff, der offene Treff und der komplette Seniorenbereich ein. Wir haben in der oberen Etage auch eine Küche für unsere eigenen Aktivitäten. Angedacht ist dann auch ein Generationenkochen“. Alle Beteiligten sind zufrieden mit den aktuellen Gegebenheiten aber die Freude auf das gemeinsame neue Gebäude ist allen ins Gesicht geschrieben. Im Sommer des nächsten Jahres soll der Erweiterungsbau feierlich eröffnet werden. Danach werden alle Ihre Sachen packen und in die neuen Räumlichkeiten ziehen.

Zum Steckbrief des Mehrgenerationenhauses Schwaan...

Ein Tag im „Börgerhus“ in Rostock Groß Klein

Heute machen wir uns auf den Weg nach Rostock. Genauer gesagt in den Stadtteil Groß Klein. Dort wo der deutsche Rapper und Musiker Materia aufgewachsen ist. Die Verbindung zwischen dem Musiker und dem Stadtteiltreff  "Börgerhus" bzw. dem zugehörigen Jugendclub „224“ ist noch allgegenwärtig. Erst im Sommer 2019 hat Materia hier ein Konzert anlässlich des 40. Geburtstages des Stadtteils gegeben.

Altersstruktur im Blick behalten

In Rostock gibt es 9 Stadtteil- und Begegnungszentren. Sie sind Orte der Begegnung, Bildung und Kultur. Seit 2005 gibt es das „Börgerhus“ mit seinen vielfältigen Angeboten. „Wir müssen die Altersstruktur in unserem Stadtteil bei der Angebotsentwicklung immer im Blick haben“, erzählt die Leiterin. „In Groß Klein sind die Menschen im Durchschnitt 50 Jahre und älter“. Die Kurse und Angebot entstehen zum einen durch die Ideen der Mitarbeiter*innen und zum anderen durch Impulse von den Besucher*innen. „Bei uns finden ca. 40 Kurse regelmäßig statt und es gibt darüber hinaus noch monatliche Highlight“, so Anne-Maria Hocke.

„Börgerhus“ mit unterschiedlichen Funktionsräumen

Zu den monatlichen Highlights zählen u. a. verschiedene Vorträge, das monatliche Stadtteilfrühstück, Tanznachmittage oder Gaming-Tage. „Das Team überlegt sich immer wieder neue Angebote“, freut sich die Leiterin. Bei unserem Rundgang durch das Haus sehen wir die unterschiedlichen Funktionsräume. Angesiedelt im Börgerhus ist die Stadtteilbibliothek. Neben über 10.000 Büchern, und Zeitschriften gibt es mehr als 5000 CD´s und DVD´s. Die Bibliothek bietet auch Veranstaltungen für alle Altersgruppen – von Autorenlesungen über Projektveranstaltungen mit Schulen, Lesecafé‘s für Erwachsene bis hin zu Grusel-Lesenächten für die Kinder des Hortes. In der Werkstatt des Hauses können sich alle handwerklich betätigen.

Einmal im Monat öffnet dort die Fahrradwerkstatt ihre Türen. Im Bewegungsraum finden vielfältige Sportangebote für jede Alters- und Interessengruppe statt, z.B. Rap-Projekte, Seniorensport, Theater sowie weitere verschiedene Tanzkurse. Der Kreativraum eröffnet Betätigungsfelder wie malen, schneiden, falten, formen und im Seminarraum finden Versammlungen und Fortbildungen sowie Feierlichkeiten von Privatpersonen statt.

Verein Gemein für Groß und Klein e.V.

Eine enge Zusammenarbeit pflegt die Einrichtung mit dem Verein „Gemein für Groß und Klein e.V.“. Der Verein bietet in der Cafeteria im Haus den Mittagstisch für die Menschen aus dem Stadtteil an. Des Weiteren übernehmen die vielen ehrenamtlichen Helfer*innen die Pausenversorgung und das gesunde Schulfrühstück. „Ohne diese unermüdliche Unterstützung (auch bei unseren Veranstaltungen) könnten viele Abläufe in unserem Haus gar nicht gewährleistet werden. Sie unterstützen nicht nur die großen Feste, sondern auch alle Vermietungen unter der Woche, die eine Verpflegung mit Kaffee, Tee und ggf. Mittag wünschen“, hebt die Leiterin die Besonderheit dieses Engagements hervor.

Jugendzentrum „224“

In unmittelbarer Nähe befinden sich eine Grundschule mit Hort sowie eine Regionalschule. „Wir haben hier kurze Wege zwischen den Schulen, Jugendzentrum und dem Börgerhus“, freut sich die Leiterin über diese Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten.
Das Jugendzentrum „224“ – Treffpunkt auch für Materia in jungen Jahren – ist auch heute noch für viele Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 27 Jahren aus dem Stadtteil Groß Klein eine wichtige tägliche Anlaufstelle. Freunde treffen, Freizeitmöglichkeiten nutzen (Billard, Tischtennis, Kicker etc.) oder einfach „Chillen“ und Musik hören. Die Besucher*innen des „224“ haben die Möglichkeit und die Wahl an den verschiedenen Angeboten teilzunehmen. Zum Beispiel wöchentliche Angebote, Projekte zur Berufsorientierung, außerschulischer Jugendbildung, Erlebnispädagogik, Ökologie, Medien- und Kreativwerkstatt sowie an den unterschiedlichen Ferienangeboten.

Familienbildung vor Ort

In vielen Stadtteil- und Begegnungszentren übernimmt der Träger Charisma e.V. Angebote für die Familienbildung. Dort werden Themen wie Erziehung, Pubertät und Bewegung angesprochen und Impulse gegeben. Jeden Freitag treffen sich im Multifunktionsraum des Hauses die Eltern-Kind-Gruppen. Das sind offene Gruppen für Eltern mit Kindern von 0-2 Jahren sowie werdende Eltern. Marina Morche verantwortet diesen gesamten Bereich der Jugend- und familienorientierten Gemeinwesenarbeit im Börgerhus und wird nicht müde neue Angebote zu schaffen und zu begleiten.

Ein Tag im Mehrgenerationenhaus in Lübz

Der Praxisbesuch führt uns heute direkt an die Müritz-Elde-Wasserstraße in die Kleinstadt Lübz. Das Mehrgenerationenhaus in der Schulstraße ist in der Stadt ein beliebter und offener Treffpunkt für Besucher*innen aus Lübz und Umgebung. Das Haus zählt jährlich ca. 25.000 Besucher*innen und gehört mit zu den ersten Mehrgenerationenhäusern in Mecklenburg- Vorpommern.

Träger des MGH ist der Jugendförderverein Parchim / Lübz e.V.

Der Jugendförderverein zählt zu einem zuverlässigen Bildungs- und Betreuungsdienstleister in der Region. Eines der Hauptanliegen des Vereins ist die Förderung und Unterstützung sozial gefährdeter Kinder und Jugendlicher sowie die Familienbetreuung, erläutert uns der Geschäftsführer Jan Buchholz. „Wir freuen uns hier vor Ort die Kommune als guten Partner an unserer Seite zu haben. Ohne die jährliche Kofinanzierung wäre eine Weiterführung des Mehrgenerationenhauses nicht möglich“, so der Geschäftsführer. Der Wunsch und das Ziel sei es, dass diese Angebote dauerhaft Bestand haben.

ABC Lese-Café unterstützt beim lesen, schreiben und rechnen

Die konkreten Angebote im Mehrgenerationenhaus stellt uns die Leiterin des Hauses, Kerstin Lorenz, vor. „Der offene Treff mit seinem MGH-Café ist das Herzstück unseres Hauses. Es ist ein Ort der Begegnung und des Austausches. Von Montag bis Freitag können die Besucher*innen in gemütlicher Atmosphäre fachsimpeln, Bücher lesen, Karten spielen, lesen, eine Tasse Kaffee trinken oder die wechselnden Ausstellungen bestaunen.“ Seit einigen Jahren finden vermehrt kulturelle Angebote den Weg in den Veranstaltungskalender des Hauses. „Wir machen Lesungen, kleine Konzerte, Kabarett usw. Das wird sehr gut angenommen und die familiäre Atmosphäre in unserem Veranstaltungsraum ist auch für die Künstler*innen eine neue Erfahrung“, berichtet Frau Lorenz. In der „Guten Stube“ hat das Lese Café seine Heimat und es treffen sich die sing- und strickbegeisterten Bewohner*innen von Lübz.

„Weiterhin haben wir viele Angebote im Freizeitbereich. In unserer Holz-, Kreativ- und Keramikwerkstatt bringen wir den Kindern das alte Handwerk wieder näher. Es entstehen viele schöne kleine und große Kunstwerke“, berichtete die Leiterin stolz während des Rundgangs durch das Haus.

Beteiligung am Sonderschwerpunkt

Das Mehrgenerationenhaus beteiligt sich am Sonderschwerpunkt „Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen“. Im ABC Lese-Café kann jede*r lesen, schreiben und rechnen, der/die es lernen möchte. „Wir sind hier sehr froh über die Unterstützung durch Ehrenamtliche, die sich sehr engagiert mit den Teilnehmer*innen auseinandersetzen und schöne Lernerfolge erzielen“, freut sich Kerstin Lorenz.

Mobi kommt! Der Dorfkümmerer sorgt sich um Nöte

„Sehr stolz sind wir auch über das Projekt „Mobi kommt“. Wir haben in 13 Dörfern in der Umgebung sogenannte Dorfkümmerer eingesetzt, die sich wie der Name es schon sagt um das Dorf und seine Bewohner*innen kümmern und deren Wünschen, Ideen aber auch Sorgen und Nöte aufnehmen. Wir treffen uns in regelmäßigen Abständen mit den Dorfkümmerern und führen Bürgermeister*innen-Runden durch. Durch diese Kontaktpersonen in den Dörfern ist es für uns einfacher die Angebote aus dem Mehrgenerationenhaus auch in den ländlichen Raum zu transportieren. Das Projekt kommt sehr gut an und wir hoffen auf eine Verstetigung dieser Herangehensweise“, blickt die Leiterin hoffnungsvoll in die Zukunft.

Ebenfalls ein neuer Ansatz ist das „Kleine Netzwerk Lübz“. Bewohner*innen die was für die Stadt erreichen wollen, treffen sich in unterschiedlichen Arbeitsgruppen und organisieren Veranstaltungen oder erarbeiten Konzepte bzw. Ideen. „Das Netzwerk ist getragen von einer guten Mischung aus Unternehmen, Politik, Verwaltung, Kirche und Bewohner*innen der Stadt“, freut sich Frau Lorenz über diese gute Zusammenarbeit.

Fest etabliertes Ferienprogramm für Kinder

Schon zur Tradition geworden sind die Ferienbroschüren aus dem Mehrgenerationenhaus. So stellen die Mitarbeiter*innen zu jeden größeren Ferien (ob Ostern, Winter- oder Sommerferien) eine Broschüre mit einem umfangreichen Programm zusammen. Da können die Kids für jeden Tag aus 3 bis 4 Angeboten auswählen.
Auch das Außengelände des Hauses ist sehr einladend und hat viel zu bieten. Die Kleinen und Großen können sich am Kletterturm beschäftigen, im Terrassen Café eine Pause einlegen, Volleyball spielen oder sich im Sommer in der Poollandschaft abkühlen. Die Ideen zur Weiterentwicklung der Angebote gehen den Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen nicht aus.

Zum Steckbrief des Mehrgenerationenhauses in Lübz...

Ein Tag in der Familienbildungsstätte JAMBUS in Bad Sülze

Der heutige Praxisbesuch führt mich in die Recknitz und ins älteste Sol- und Moorbad Norddeutschlands. In Bad Sülze fahre ich zum Diakonischen Bildungszentrum Mecklenburg-Vorpommern gGmbH. In der Bildungsstätte JAMBUS Bad Sülze begrüßen mich die Geschäftsführerin Heike Harder und die Standortleiterin Mandy Ohm.

Auf über 1000 Quadratmetern finden sich ideale Bedingungen für die Fort-, Weiter- und Ausbildung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen sozialer Einrichtungen. „Qualität, Flexibilität und persönliche Nähe – an diesen Standards richten wir unsere Bildungsangebote aus“, erzählt die Geschäftsführerin Heike Harder. Familien können für ihre Freizeit aus einer Fülle von Angeboten wählen, ihre Kompetenzen erweitern und eigene Chancen entdecken. Der Angebotskatalog der Familienbildungsstätte ist breit gefächert – Kurse in Englisch, Norwegisch oder Schwedisch können belegt werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt beim Nähkurs sowie Gitarrenkurs für Erwachsene und Kinder. Des Weiteren gibt es zahlreiche Angebote für die Gesundheit und Entspannung (u. a. Lach-Yoga, Hatha-Yoga, Heilkräuterseminar).

Familienbildung direkt vor Ort

„Die ländliche Struktur macht es für uns erforderlich, auf individuelle Besonderheiten einzugehen und besonders im Bereich der Familienbildung dezentrale Angebote zu realisieren“, berichtet Frau Ohm von der Praxis vor Ort. „Unsere Eltern-Kind-Spielkreise finden einmal in der Woche in Bad Sülze, Ribnitz-Damgarten und Barth statt.“ Darüber hinaus führen die Kollegen der Familienbildungsstätte thematische Elternabende in Kindertagesstätten durch. „Da sind wir in einem großen Radius in den Landkreisen Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald, Landkreis Rostock und Stadt Rostock unterwegs“, erzählt die Leiterin der Familienbildungsstätte.

„Einen Schwerpunkt unserer Arbeit legen wir auch auf den sportlichen Bereich der Familienbildung. Wir bieten wöchentlich Eltern-Kind-Turnen an. Die Räumlichkeiten dazu haben wir hier vor Ort.

Darüber hinaus haben wir eine Kooperation mit der Median Klinik in Bad Sülze und können die Schwimmhalle nutzen. Die Kurse zum Babyschwimmen sind sehr beliebt“, freut sich Mandy Ohm. Ein weiteres Angebot in Kooperation mit der Klinik ist der Eltern-Kind-Schwimmlernkurs „Seepferdchen“. „Wir sind sehr froh, eine qualifizierte Fachkraft für diese Kurse zu haben“, so die Geschäftsführerin. Denn hier auf dem Lande ist es sehr schwierig qualifizierte Kursleiter*innen zu finden.

Das Geocaching ist ein besonderes Angebot und wird als Spaß für die ganze Familie auf Nachfrage durchgeführt. In dem Seminar geht es um Teamgeist, Geschick und Konzentration. Familien entdecken auf dem Weg durch Bad Sülze besondere Orte der Stadt und lernen die Geschichte kennen. Kleine Aufgaben müssen gemeinsam gelöst werden.

Jubiläum in der Familienbildungsstätte

Im nächsten Jahr feiert die Familienbildungsstätte einen besonderen Geburtstag.  „Im Jahr 2000 sind wir mit der Familienbildung gestartet und haben anfangs die Familienfreizeiten angeboten. Jetzt haben wir unser Angebot stark vergrößert und wir freuen uns über die vielen Kursteilnehmer*innen pro Jahr“, erzählt Heike Harder. „Nicht unerwähnt lassen möchte ich jedoch auch den Faktor der Mobilität und die damit verbundene Auslastung unserer Kurse. Hier im Ort gibt es nur noch die Grundschule. Viele Eltern müssen erst ins Auto steigen oder sind auf den ÖPNV angewiesen, um an den Kursen teilnehmen zu können“, berichtet Harder auch von den Schwierigkeiten in der Familienbildung.

Ein Tag im Familienzentrum Pasewalk

Herzlich Willkommen im Familienzentrum in Pasewalk. Die Mitarbeiterinnen Christina Schulz und Margitta Krüger begrüßen mich in den Räumlichkeiten in der Oststadt - im sozialen Brennpunkt der Stadt. Seit 1998 gibt es ein Begegnungszentrum in Pasewalk und viele Umzüge hat die Einrichtung schon hinter sich. Nun wartet man auf einen erneuten Umzug in ein neu zu bauendes Mehrzweckgebäude in der Pasewalker Oststadt. Dort sollen Vereine, eine Mensa, ein Jugendclub und eben auch das Familienzentrum eine neue Heimat finden. „Wir freuen uns schon darauf und hoffen auf einen zeitigen Baustart“, so die Leiterin der Einrichtung Christina Schulz.

Von Handarbeit bis Seniorensport

Auch auf aktuell eher begrenzten Raum ist viel los im Familienzentrum in Pasewalk. Das Angebot reicht von Handarbeit über Seniorensport bis hin zu Spielenachmittagen. „Einmal im Monat feiern wir die Kindergeburtstage des Monats“, berichtet die Leiterin. „Viele Familien haben bei sich zu Hause nicht so viel Platz und dann können sie die Geburtstagsparty in unseren Räumlichkeiten durchführen.“

„Unsere Senioren sind auch noch sehr aktiv und kommen einmal die Woche zum Sport mit anschließendem Gedächtnistraining. Eine gemütliche Tasse Kaffee darf im Anschluss dann auch nicht fehlen“, weiß Margitta Krüger, selbst aktive Seniortrainerin, zu berichten. Einmal im Monat organisieren die Mitarbeiterinnen einen Ausflug – da geht es dann zum Beispiel zum Botanischen Garten nach Christiansberg oder man startet eine Radtour in die Umgebung.

„Wir sind auch sehr gut vernetzt hier vor Ort“, erzählen die Mitarbeiterinnen. „Unsere Senior*innen nähen hier bei uns für die Kita und auf den Stadtfesten sind wir immer mit einem Stand vertreten.“

Kommunikation in der Beziehung

„Unsere Projekte finden ebenfalls guten Anklang“, freut sich Christina Schulz. „Aktuell haben wir das Angebot „Kommunikation in der Beziehung“. Die Paare treffen sich bei uns und wir laden zu unterschiedlichen Themen dann Referenten ein.“ Neu aufgelegt wurde in der Einrichtung der Väterstammtisch. Alle 14 Tage treffen sich Väter und tauschen sich zu ihren Themen aus. „Momentan sind wir noch auf der Suche nach einer festen Gruppe, um konkrete Angebote zu machen“, berichtet Schulz.

Zum Steckbrief vom Familienzentrum in Pasewalk...

Ein Tag im Familienzentrum in Ueckermünde

Heute führt mich die Reise ins jüngste Seebad Deutschlands – nach Ueckermünde. Laut Aussage der offiziellen Homepage der Stadt gibt es viel zu entdecken „in der zweiten Reihe“ hinter der bekannten Insel Usedom. Ich entdecke heute das Familienzentrum im Stadtteil Ueckermünde West.

Empfangen werde ich von Marita Schörnig und Adelheid Adler, die mir die Räumlichkeiten dann auch gleich zeigen. Die Einrichtung wird geprägt von einem großen Saal mit etwa 80 Plätzen und einem kleineren Nebengebäude. „Wir haben hier außerdem ein kleines Computerkabinett und eine Schneiderstube“, erzählen die beiden Mitarbeiterinnen. Der Großteil der Veranstaltungen und Angebot findet im großen Saal statt. „Bei uns treffen sich die Senior*innen zum Sitzsport, Rommee-Nachmittag und Bingo. Aber auch die Erzieher*innen mit ihren Kids können sich hier so richtig austoben.“ Die Selbsthilfegruppe Depression trifft sich in der Einrichtung jeden Donnerstag von 17.00 bis 19.00 Uhr. Betroffene und Angehörige sind dazu herzlich willkommen, bestätigen die beiden Mitarbeiterinnen. „Wir haben auch einen sehr konstant laufenden Kurs Urlaubs-Englisch der jeden Dienstag stattfindet“, so Schörnig.

Offene Angebote der Jugendsozialarbeit

„Mit offenen Angeboten der Jugendsozialarbeit, aber auch Interessengemeinschaften und Veranstaltungen wollen wir aber auch den Kindern und Jugendlichen aus der Umgebung eine sinnvolle und lernorientierte Freizeitgestaltung anbieten und ermöglichen.“

Dafür wurde das Projekt „säen, ernten, kochen“ ins Leben gerufen. „Mit diesem Projekt möchten wir Kinder, Eltern und Großeltern gemeinsam die Möglichkeit geben, vom April bis September einem kleinen Garten zu bearbeiten, das angebaute Gemüse zu pflegen und zu ernten und aus dem Geernteten dann ein gesundes Essen zuzubereiten“, berichtet Frau Adler.

Monatliche Gesprächsrunden

Einmal im Monat wird mit wechselnden Referenten eine Gesprächsrunde organisiert. So wurden im letzten Monat die Großeltern eingeladen und mit ihnen ihre Rolle als Oma und Opa diskutiert. Ein Höhepunkt war in diesem Jahr der Besuch von „De Plappermoehl“. Die Gäste und die Hörer des Norddeutschen Rundfunks wurden mit witzigen Erzählungen, humorvollen Geschichten, stimmungsvoller Musik und Wissenswertem über Ueckermündes Wasser und Wellen auf Plattdeutsch unterhalten. In geselliger Runde bei gemütlicher Stimmung wurde gelacht, geschunkelt und mitgesungen.

„Ebenso erfolgreich war unser Projekt „Zeitreise“, erzählt die Leiterin Frau Schörnig. „Nach dem Film haben wir über das Leben um 1900 in einem preußischen Gutshaus in Belitz (nordöstlich von Teterow) diskutiert.“ 20 Frauen, Männer und Kinder erleben den Alltag Anfang 1900. Für die Herrschaft heißt das sich zu bedienen lassen, fürs Personal bedeutet das lange Harte Arbeitstage. Die Älteren erinnern sich, die Jüngeren erfahren wie so ein Arbeitsalltag aussah.

Zum Steckbrief vom Familienzentrum Ueckermünde...

PDF-Archiv der Praxisberichte von 2015 - 2018

Seit 2015 besucht das Team der Familieninfo MV jährlich einige der mehr als 100 Familientreffpunkte in Mecklenburg-Vorpommern. In den Familienzentren und -bildungsstätten, Mehrgenerationenhäusern und Familienferienstätten lernen wir dabei engagierte Menschen und vielfältige Angebote für groß und klein kennen.

In unseren Praxisberichten stellen wir euch die Treffpunkte ausführlich vor. Sämtliche Berichte bis 2018 sind hier als PDF zum Nachlesen verfügbar.

 

2018

 

2017

 

2016

 

2015