Familienbarometer veröffentlicht

Das Familienbarometer zieht Empfehlungen und Schlüsse aus zahlreichen Daten und amtlichen Statistiken. Den Kern bildet eine vom Institut für Demoskopie Allenbach durchgeführte Repräsentativbefragung von Familien in Deutschland.

Laut Familienbarometer sehen Eltern u.a. Verbesserungspotenzial bei der sozialen Sicherung, bei der finanziellen Unterstützung sowie bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gerade diese Erwartung spiegelt sich in der Lebensrealität vieler Familien. Sie haben den Eindruck, dass die Anforderungen und Erwartungen an Elternschaft ansteigen und berichten von einer Intensivierung des Betreuungsaufwands.

Dabei sehen die Eltern die Verantwortung für die Kinder bei beiden Elternteilen. Immer mehr Mütter und Väter halten es für wichtig, dass beide Partner gute berufliche Perspektiven haben und finanziell unabhängig sind; im Jahr 2022 ist die partnerschaftliche Aufgabenteilung zwei Dritteln wichtig – vor acht Jahren galt dies nur für gut die Hälfte der Eltern. Bei der Umsetzung einer partnerschaftlichen Rollenaufteilung treten jedoch oftmals Lücken zwischen Wunsch und Wirklichkeit auf. So betrachten es bspw. 20 Prozent der Väter als ideal, in längerer Teilzeit erwerbstätig zu sein; realisiert wird dieses Arbeitspensum nur von 4 Prozent der Paarfamilien.

Sie können das Familienbarometer auf der Homepage des Bundesfamilienministeriums herunterladen.

Publikation „Kindertagesbetreuung Kompakt 2021“

In der siebten Ausgabe von „Kindertagesbetreuung Kompakt“ veröffentlicht das Bundesfamilienministerium aktuelle Daten zum Ausbaustand und zum Betreuungsbedarf in der Kindertagesbetreuung von Kindern bis zum Schuleintritt sowie in der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern. Sie zeigen: 2021 wurden erneut mehr Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt betreut als im Vorjahr. Dennoch sank die Betreuungsquote im Vergleich zum Vorjahr. Dies hängt mit der weiterhin wachsenden Anzahl der Kinder dieser Altersgruppe in der Bevölkerung zusammen. Die Daten zeigen, dass der Betreuungsbedarf der Eltern noch nicht gedeckt und ein Platzausbau weiterhin notwendig ist.

Bewerbungsphase Deutscher Kita-Preis 2023

Der Deutsche Kita-Preis würdigt Menschen, die hart daran arbeiten, dass die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft optimal aufwachsen können. Die Auszeichnung für Kitas und lokale Bündnisse für frühe Bildung würdigt auch gute Prozesse und nicht ausschließlich gute Ergebnisse. Sie berücksichtigt zudem die unterschiedlichen Rahmenbedingungen, in denen Kinderbetreuung stattfindet. Gesucht werden Kitas und lokale Bündnisse, für die Kindorientierung, Sozialraumorientierung und Partizipation wichtig sind und die als Organisation lernen wollen.

Die Bewerbung ist ausschließlich über die Webseite vom Kita-Preis und über das Bewerbungsportal möglich. Bewerben können sich alle Kitas und lokalen Bündnisse für frühe Bildung in Deutschland. Die Bewerbungsphase für den Deutschen Kita-Preis 2023 läuft vom 16. Mai bis zum 29. Juli 2022.​​​​​

Es gibt ein mehrstufiges Auswahlverfahren, um den Aufwand für alle Kitas und lokalen Bündnisse zu begrenzen: Nach der Prüfung aller Bewerbungen anhand einer Auswahlmatrix werden bis Mitte Oktober 25 Kitas und 15 lokale Bündnisse eingeladen, zusätzliche Bewerbungsunterlagen einzureichen.

Beitragsfreier Ferienhort in MV

Der beitragsfreie Ferienhort startet pünktlich zu den anstehenden Sommerferien. Dies hat der Landtag in zweiter Lesung beschlossen. Mit der geänderten Regelung aus dem Kindertagesförderungsgesetz ist die rechtliche Grundlage für den beitragsfreien Ferienhort geschaffen.

„Dieses gute Angebot gibt den Eltern die Gewissheit, dass ihre Kinder bestens betreut und gefördert werden und sie andererseits für diese Möglichkeit keinen einzigen Cent mehr zahlen müssen“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg. Künftig müssen Eltern auch bei einem erhöhten Betreuungsbedarf ihrer Kinder keine Gebühren mehr zahlen.

Den beitragsfreien Ferienhort gibt es bereits seit 2020, allerdings wurde er bisher aus dem MV-Schutzfonds finanziert.

Zusätzliche Kinderkrankentage auch im Jahr 2022

Auch für das laufende Jahr haben gesetzlich krankenversicherte Eltern Anspruch auf erweiterte Kinderkrankentage bei Betreuung zu Hause. Darauf weist Sozialministerin Stefanie Drese hin. „Die coronabedingte Sonderregelung zum Kinderkrankengeld sind in das Jahr 2022 hinein verlängert“, so Drese.

Damit stehen jedem gesetzlich krankenversicherten Elternteil erneut 30 Kinderkrankentage pro Kind im Jahr zur Verfügung. Für Alleinerziehende sind es 60 Tage. Bei mehreren Kindern hat jeder Elternteil insgesamt einen Anspruch auf maximal 65 Arbeitstage. Für Alleinerziehende erhöht sich dieser Anspruch auf maximal 130 Arbeitstage.

„Eltern können zunächst befristet bis einschließlich 19. März 2022 Kinderkrankengeld auch dann in Anspruch nehmen, wenn ihr Kind nicht krank ist, aber zu Hause betreut werden muss“, verdeutlicht Ministerin Drese. Das ist etwa dann der Fall, wenn eine Kita, Schule oder eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen geschlossen ist, einen eingeschränkten Zugang hat oder die Präsenzpflicht im Unterricht ausgesetzt wurde. Das gilt auch, wenn einem Kind aufgrund eines Schnelltestergebnisses der Besuch einer Kinderbetreuungseinrichtung oder Schule untersagt ist. Anspruchsberechtigt sind auch Eltern, die im Homeoffice arbeiten könnten.

Ab 20. März 2022 besteht der Anspruch auf Kinderkrankengeld wieder nur bei Erkrankung des Kindes und entsprechendem Betreuungsbedarf. „Über eine mögliche Verlängerung dieses Datums aufgrund der Corona-Lage wird rechtzeitig entschieden“, betont Drese.

Kinderkrankengeld gibt es für jedes gesetzlich versicherte Kind bis einschließlich zwölf Jahre. Es beträgt in der Regel 90 Prozent des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts. Für Kinder mit Behinderung, die auf Hilfe angewiesen sind, gibt es keine Altersgrenze.

Drese: „Die unbürokratische Sonderregelung hilft Eltern und Alleinerziehenden, den schwierigen Alltag zu meistern. Wichtig ist, wenn Eltern Kinderkrankentage nehmen, haben sie einen Anspruch auf Freistellung.“

Weitere wichtige Corona-Regelungen und Verordnungen im Überblick...

Väterreport. Update 2021

Der Väterreport 2021 zeigt: Immer mehr Väter wollen heute die Familienaufgaben und die Verantwortung für das Familieneinkommen partnerschaftlich teilen, anders als die Generation zuvor. Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Sie wollen gemeinsam mit der Mutter für die Kinder verantwortlich sein. Auch nach einer Trennung wollen sich viele Väter aktiv an Kinderziehung und -betreuung beteiligen. Getrennt lebende Väter geben zu großen Anteilen (48 %) an, dass sie sich gerne mehr um Erziehung und Betreuung ihrer Kinder kümmern möchten.

Der Väterreport zeigt erhebliche Auswirkungen der Corona-Pandemie. Während viele Väter in Kurzarbeit oder im Homeoffice tätig waren, engagierten sie sich stärker in der Familienarbeit. Die tägliche Kinderbetreuungszeit von Vätern aus Paarfamilien stieg auf durchschnittlich 5,3 statt 2,8 Stunden täglich (+ 89 %). Mütter übernahmen dennoch weiter den deutlich größeren Teil der Familienarbeit: während der Lockdowns durchschnittlich 9,6 statt bisher 6,7 Stunden Kinderbetreuungszeit pro Tag (+ 43 %). Der Väterreport wertet diese Pandemie-Erfahrungen als Chance, die Familienarbeit nachhaltiger partnerschaftlich aufzuteilen.

Zum Väterreport...

Bertelsmann-Studie zur Kindertagesförderung

Auszüge aus der Pressemitteilung vom Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung MV

„Die Teilhabequote im Bereich der Kindertagesförderung hat in Mecklenburg-Vorpommern mit 58 Prozent im bundesweiten Vergleich das höchste Niveau. In unseren Kitas ist im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern ein weitestgehend bedarfsgerechtes Angebot vorhanden. Die größte Herausforderung in den kommenden Jahren ist der Qualitätsausbau vor allem durch die Gewinnung von zusätzlichen Fachkräften“, betonte Stefanie Drese.

„Hier haben wir uns vor einigen Jahren mit dem Start der Fachkräfteoffensive auf den Weg gemacht. So sind bereits in den letzten fünf Jahren 1.300 zusätzliche Kita-Beschäftige hinzugekommen. Außerdem konnte der Anteil der Auszubildenden vor allem durch die neu eingeführte praxisintegrierte, vergütete Erzieher*innen-Ausbildung von 0,5 Prozent in 2016 auf 3 Prozent gesteigert werden“, verdeutlichte Drese.

Diese positive Entwicklung hebt auch die Bertelsmann-Studie hervor. So wird dort festgestellt, dass sich in Mecklenburg-Vorpommern von 2013 bis 2020 die personelle Ausstattung in den Kindergartengruppen bundesweit am stärksten verbessert hat (von 1 zu 14,9 auf 1 zu 12,9).

Wichtige Ergebnisse der Bertelsmann-Studie sind:

  1. In MV hat sich zwischen 2013 und 2020 die Personalausstattung im Kindergarten erheblich verbessert (von 1 zu 14,9 auf 1 zu 12,9).
  2. Die Teilhabequote ist mit 58% im bundesweiten Vergleich auf dem höchsten Niveau (im Westen: 31%). Das gilt auch für die 3- bis 6-Jährigen (96 %).
  3. Etwa 72 % der unter 11-jährigen Schulkinder wird in MV ein Hortplatz zur Verfügung gestellt (bundesweit 17 %).
  4. 79,5 % der unter 3-jährigen KiTa-Kinder werden in MV 45 Wochenstunden und mehr betreut. Bei den Kindern ab 3 Jahren sind es gut 77 % (bundesweit: 39 % bzw. 35 %).
  5. Bei der Gruppengröße (wissenschaftliche Empfehlung liegt bei maximal 12 Kindern bei den jüngeren und 18 bei den älteren Kindern) steht MV bundesweit am besten da.
  6. Die Zahl des pädagogischen Personals ist in MV zwischen 2011 und 2020 in den KiTas um 38 % auf 11.047 Tätige und in den Horten um fast 27 % auf 2.090 gestiegen.
  7. Demgegenüber ist ein Rückgang bei den Kindertagespflegepersonen von 1505 in 2011 auf 906 in 2020 zu verzeichnen.
  8. Der Anteil des Kita-Fachpersonals in MV ist mit 85% in den Einrichtungen bundesweit spitze.
  9. Der Anteil der Auszubildenden in den Kitas in MV ist von 0,5% in 2016 auf 3% 2020 gestiegen.
  10. Nur 6% des pädagogischen Personals in KiTas sind in MV befristet beschäftigt. Das ist bundesweit der niedrigste Anteil.
  11. Bis 2030 könne der Personalschlüssel an das durchschnittliche Niveau der westdeutschen Bundesländer angeglichen werden. Dafür bedarf es 2.000 zusätzlicher Fachkräfte.
  12. Mit einem rechnerischen Personalschlüssel von 1 zu 5,9 in der Krippe zeigten sich in MV bundesweit weiterhin die ungünstigsten Schlüssel.
  13. Der Anteil der Leitungsfreistellung liegt mit 4% unter dem Bundesdurchschnitt von 18%.
  14. Der Anteil von männlichen Beschäftigten liegt im Kindergarten und Krippe mit 6 % im Bundesdurchschnitt; in den Horten mit 16% leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 18%.

Zusätzliche Landesmittel für den Ferienhort

Das Land stellt zwei Millionen Euro für eine erweiterte Hortbetreuung in den Sommerferien zur Verfügung. „Damit werden coronabedingte Betreuungs-Mehrbedarfe in den bevorstehenden Schulferien finanziert", teilte Sozialministerin Stefanie Drese mit. Die Mittel stammen aus dem MV-Schutzfonds.

„Viele Eltern mussten aufgrund der Corona-Pandemie bereits teilweise oder sogar vollständig ihren Urlaub nehmen. Deshalb ist eine gute und umfassende Ferienhortbetreuung in diesem Jahr besonders wichtig“, betonte Drese. Das Land sorge mit den zusätzlichen Mitteln dafür, dass diese erweiterte Ferienhortbetreuung für die Eltern beitragsfrei ist.

Kitas und Kindertagespflegestellen konnten vom 19. April bis zum 17. Mai landesweit nur eine Notfallbetreuung anbieten und befanden sich zum Anfang des Jahres 2021 in der Schutzphase.

Die Hortregelbetreuung ist in Mecklenburg-Vorpommern elternbeitragsfrei und beträgt bei einem Ganztagsanspruch sechs Stunden täglich und bei einem Teilzeitanspruch drei Stunden am Tag. Einige Einrichtungen ermöglichen voll berufstätigen Eltern darüber hinaus in den Ferien eine erweiterte Hortbetreuung mit höchstens zehn Stunden täglich. Die zusätzlichen Stunden müssen normalerweise von den Eltern selbst bezahlt werden.

Drese: „Um die Eltern von diesen Kosten für die zusätzliche Betreuung zu entlasten, übernimmt das Land den Mehraufwand der Horte für die Zeit vom 21. Juni bis 31. Juli 2021. Ich hoffe, dass viele Hortträger vor diesem Hintergrund ihr Ferienangebot im Sinne der Eltern und Kinder erweitern.“

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