Gesundweiser – spielend.digital.kompetent

Sind die Antworten von „Dr. Google“ verlässlich? Was sagen die Werte einer Gesundheitsapp aus? Und: Wie kann man sich vor den Schattenseiten des digitalen Lebens schützen? Diese Fragen stellen sich auch die Protagonisten des Gesundweisers. Gemeinsam mit ihnen lernen die Teilnehmenden, wie sie die Digitalisierung für die eigene Gesundheit nutzen können - durch anschauliche Übungen und realistische Beispiele.

Mit dem online-Lehrangebot „Gesundweiser“ werden nötige Kompetenzen im digitalen Bereich gefördert, sodass schon Kinder und Jugendliche lernen, die Vielfalt der digitalen Möglichkeiten für die eigene Gesundheit einzusetzen. Die Lernplattform „Gesundweiser" ist kostenlos und werbefrei und kann als rein digitales „Set-up" ortsunabhängig verwendet werden.

"Mental Health Coaches" in Schulen

Damit Schülerinnen und Schüler die aktuellen Krisen besser bewältigen können, hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus ein Präventionspogramm zur mentalen Gesundheit an Schulen ins Leben gerufen. In bundesweit mehr als 100 Einrichtungen sollen speziell ausgebildete "Mental Health Coaches" Schülern und Schülerinnen helfen, mit Sorgen und Problemen besser klarzukommen.

Die Mental Health Coaches sollten an den Schulen Raum für Gespräche schaffen und den Schülern und Schülerinnen Mut machen, sich bei psychischen Problemen Hilfe zu holen. Die junge Generation brauche mehr Aufmerksamkeit und Stärkung, so Paus. Auch dazu werde mit den "Mental Health Coaches" beigetragen.

Die Coaches - Fachkräfte aus den Bereichen Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Psychologie - kommen ab der fünften Klasse zum Einsatz. Sie sollen dort mithilfe von präventiven Gruppenangeboten das Wissen der Schülerinnen und Schüler über mentale Gesundheit erweitern sowie über Hilfsangebote bei psychischen und sozialen Problemen informieren. Die Bundesregierung fördert das Modellprogramm mit zehn Millionen Euro.

Erster Gesundheitskiosk in MV

Am 21. August, eröffnete Gesundheitsministerin Stefanie Drese gemeinsam mit Vertreter*innen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte den ersten Gesundheitskiosk Mecklenburg-Vorpommerns in Neubrandenburg. „Mit dem neuen Informationszentrum wollen wir eine unbürokratische und niederschwellige Beratungsmöglichkeit beim Zugang zu Hilfen und medizinischen Leistungen schaffen“, erklärte Drese vor Ort. Das vom Gesundheitsamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte betriebene „Informationszentrum Gesundheitsamt“ kurz „InGe“, ist mit jeweils zwei Mitarbeitenden des Sozialpsychiatrischen Dienstes sowie einer Gemeindeschwester besetzt, die über das Land mit Mitteln aus dem ÖGD-Pakt finanziert wird. Bürger*innen können sich mit Fragen zur Gesundheitsvorsorge, seelischen Gesundheit oder anderen medizinischen Fragen an sie wenden. Zusätzlich kann auch der (zahn)ärztliche Notdienst sowie ein Psychologe oder eine Psychologin hinzugerufen werden. Die Beratung ist dabei stets kostenlos.

Das Beratungszentrum „InGe“ ist an das Vorhaben des Bundes angelehnt, sogenannte Gesundheitskioske als Beratungsangebote in sozial benachteiligten Regionen zu schaffen. Nach Plänen des Bundesministeriums für Gesundheit sollen deutschlandweit 1.000 dieser Gesundheitskioske geschaffen werden. Zu ihren Aufgaben gehören die Vermittlung von medizinischen Leistungen, Unterstützung bei der Klärung gesundheitlicher Angelegenheiten, medizinische Beratung und die Durchführung medizinischer Routineaufgaben. Perspektivisch sollen sie zur Sicherstellung der Primärversorgung beitragen. Das Initiativrecht zur Errichtung eines Kioskes liegt bei den Kommunen.

Pressemitteilung; Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern; 21. August 2023

Einblick in die Arbeit eines Sozialraumkoordinators Frühe Hilfen

Herr Masloboy was macht ein Sozialraumkoordinator Frühe Hilfen bzw. was sind Ihre Aufgaben?

Meine Aufgabe ist es für Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis drei Jahre niedrigschwellige Zugänge zu präventiven Angeboten zu schaffen, um besonders Familien in herausfordernden Situationen unkompliziert zu unterstützen. Diese Unterstützung geschieht in Form von Beratungsgesprächen, Weitervermittlung in Angeboten oder dem Kontaktknüpfen mit anderen Fachkräften der Frühen Hilfen. Mein Aufgabengebiet beschränkt sich hierbei auf den Sozialraum Grimmen. Man muss als Sozialraumkoordinator Frühe Hilfen demzufolge wissen was es im Sozialraum für Unterstützungsangebote und wo es noch Bedarf gibt. Ich bekomme viele Anfragen und Anrufe, z. B. Wo finde ich das und das Angebot? Gibt es nicht noch einen Kurs zu dem und dem Thema? Oder, ich habe diese oder jene Problemlage… wo kann ich mir Unterstützung holen?

Sozialraumkoordinator der Frühen Hilfen

Neben der Netzwerkarbeit steht nun vor allem die sogenannte Lotsenfunktion der Sozialraumkoordinatoren im Vordergrund. Wir sind Ansprechpartner*innen für Schwangere und Eltern. Wir suchen und finden Unterstützungsangebote oder geben auch einfach nur entsprechende Informationen weiter – viele Sachverhalte können jetzt durch die Lotsenfunktion ganz unbürokratisch und präventiv geklärt werden, wodurch niedrigschwellige und kostenfreie Zugänge geschaffen werden.

Was macht Ihnen dabei am meisten Spaß?

Der Job bringt es ja mit sich, dass man Menschen begegnet, mit Ihnen kommuniziert und Ihnen bei Ihrem Anliegen unter die Arme greift. Die Dankbarkeit die man erfährt ist sehr wertvoll. Die Arbeit ist sehr facettenreich und jede Beratung ist unterschiedlich. Zum Bespiel hatten wir im Monat Mai 2022 ca. 1.300 Besucher*innen im SOS-Familienzentrum Grimmen. Die Leute nutzen das Familienzentrum als Ort der Begegnung wo verschiedene Angebote aus der Kinder und Jugendhilfe zentralisiert sind. Es macht Sinn, dass die Frühen Hilfen in einem Familienzentrum angesiedelt sind, da sich viele Unterstützungspotentiale und Schnittstellen der Kinder- und Jugendhilfe unter einem Dach befinden. Wir haben hier täglich viele Fachkräfte aus den Bereichen der Gesundheitsfürsorge z. B. Physiotherapeuten oder Hebammen, die uns beständig mit ihrer Expertise weiterhelfen.

Was sind Ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte?

Im Bereich der Frühen Hilfen ist es die Beratung von Eltern in den alltäglichen Herausforderung der Familie sowie anschließend die Weiterleitung in passgenaue Unterstützungssysteme. Derzeit spielt auch die Flüchtlingswelle eine wichtige Rolle. Die Ukraine Krise, wo Mütter mit vielen kleinen Kindern bei uns im Familienzentrum aufgefangen werden und versucht wird, diese gleich gut zu integrieren z. B. in Kita, Schule, Vereine etc. Die Regelangebote der Frühen Hilfen laufen wöchentlich weiter. So wie der Kinderwagentreff. Hier gibt es an vier verschiedenen Standorten (Grimmen, Barth, Ribnitz-Damgarten und Bergen auf Rügen) wöchentlich neuen Input von unseren Hebammen und den pädagogischen Fachkräften. Der Kinderwagentreff ist wie ein Austauschtreffen, wo auch schwerpunktmäßig verschiedene Themen integriert werden können, wie z. B. Ernährungs- oder Tragetuchberatung.

Wie bedeutsam ist eine sozialräumliche Organisation der Angebote/Projekte der Frühen Hilfen?

Es ist wichtig, immer ein Ohr an den Eltern zu haben oder auch mal einen Elternstammtisch durchzuführen, um den aktuellen Zeitgeist zu treffen. Ich bin kein Freund von Schreibtischkonzepten sondern bin stets daran Interessiert, was die Eltern so beschäftigt. Ich höre zu was gebraucht wird und welche Angebote erweitert oder neu initiiert werden müssen. Daraus entstand u. a. die Idee auch mal abends ein Angebot anzubieten, für ältere Kinder, in Form eines neuen Projektes „Stulle mit Brot“. Meine Kollegin Frau Andrea Dömer, welche auch viele andere Angebote der Frühen Hilfen bei uns im Haus durchführt, und ich treffen uns dann mit den Familien zum Abendbrot am gedeckten Tisch und hören zu!

Bei welchen Problemen helfen Sie den Familien am häufigsten?

Gesundheitsthemen bzw. –probleme sind bei den Familien sehr gefragt. Der Kinderwagentreff (läuft noch bis 31.12.2023) kommt sehr gut an und deckt viele Themen in diesem Bereich ab. Die Familien haben auch oft multiple Problemlagen, so dass gar nicht gesagt werden kann welche Sachverhalte gehäuft auftreten. Wir arbeiten mit Hebammen, Physiotherapeuten, Logopäden, Kinderkrankenschwestern, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten usw. zusammen, um den Familien bestmöglich zu helfen.

Stichwort Corona: Haben Sie das Gefühl, dass die Familien nun andere Bedarfe haben?

Andere Bedarfe an sich nicht. Bestimmte Problemlagen wurden jetzt bewusster bzw. intensiver wahrge-nommen. Wir mussten kreative Wege gehen in der Corona Zeit, um die Kontakte zu halten und zumindest einen kleinen Austausch untereinander zu gewährleisten. Wir haben dann so was wie „Walk and Talk“ ge-macht, wo sich Mütter und Väter anmelden konnten und wir dann spazieren gegangen sind und „Draußen beraten“ haben. Ein weiteres Angebot, was wir gut digital umsetzen konnten, was das Kochen für Babys. Es wurden einfache Gerichte gekocht und dabei gefilmt und anschließend das Rezept und das Video online gestellt. Das wurde insgesamt von den Familien sehr angenommen. Ca. 10 Videos wurden in diesem Format produziert.

Dieses Jahr hat das Familienzentrum mehr Geld von der Bundesstiftung Frühe Hilfen durch das Corona Aufholprogramm erhalten. Wir konnten dadurch ein weiteres Bewegungsangebot initiieren und durchführen. „Sport für die Lütten“ findet wöchentlich am Donnerstag von 15:30 Uhr-16:30 Uhr im Sportraum des SOS-Familienzentrum Grimmen statt.

Wo sehen Sie die Frühen Hilfen in 5 Jahren im Landkreis Vorpommern-Rügen?

Ich hoffe sehr, dass die konkreten Angebote der Frühen Hilfen in die Regelversorgung und damit auch in die Finanzierung mit reingenommen werden. Ich wünsche mir, dass wir noch stärker in den Köpfen der Kooperationspartner*innen aber auch in denen der Eltern verankert werden und dass sich noch mehr dem Thema Niedrigschwelligkeit gewidmet wird.

Vielen Dank für das Gespräch!

Lesen Sie hier gern das ausführliche Interview zwischen der FamilienInfo MV und Hannes Masloboy vom SOS Familienzentrum Grimmen!

 

Hintergrundinformation:
Im Landkreis Vorpommern-Rügen gibt es insgesamt fünf Sozialraumkoordinator*innen: Grimmen und Barth (SOS-Kinderdorf Vorpommern), Ribnitz-Damgarten (JAM GmbH), Rügen (KJFH) und Stralsund (VSP).

Die Frühen Hilfen in Mecklenburg-Vorpommern umfassen verschiedene Unterstützungsangebote. Diese werden in Netzwerken Frühe Hilfen koordiniert. Hier arbeiten Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen der Frühen Hilfen zusammen: Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, der Schwangerschaftsberatung, der Frühförderung und der Kinder- und Jugendhilfe und noch viele mehr. Die Fachkräfte tauschen ihr Wissen über ihre jeweiligen Angebote aus und stimmen diese aufeinander ab, um Sie als Familie bestmöglich unter-stützen zu können. Netzwerkkoordinator*innen steuern und begleiten die Vernetzungsarbeit in Ihren Landkreisen und kreisfreien Städten. An Frühen Hilfen sind alle föderalen Ebenen beteiligt: Der Bund stellt durch die Bundesstiftung Frühe Hilfen des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) die Netzwerke und die Psychosoziale Unterstützung von Familien sicher (§ 2 Absatz 4 des Gesetzes zur Kooperation und Information im Kinderschutz, KKG). Eine Vollfinanzierung bzw. Regelfinanzierung der Angebote bzw. Lotsen ist entsprechend der gesetzlichen Vorgaben nicht vorgesehen.

Alltag mit Baby - Mache ich alles richtig?

Podcast "Zusammenhalt in dieser Zeit"

Der Alltag hat sich in kürzester Zeit massiv verändert, gewohnte Aktivitäten sind weggefallen, Begegnungen mit anderen sind kaum noch möglich, viele sorgen sich um ihre Angehörigen und ihre eigene Gesundheit. Der BAGSO-Podcast behandelt Themen, die für ältere Menschen in Zeiten der Corona-Pandemie besonders drängend sind. Seit April letzten Jahres vermittelt er verständlich Informationen, gibt Tipps und berichtet von guten und ermutigenden Beispielen, die Älteren Menschen dabei helfen, gut durch diese Zeit zu kommen.

Hören Sie gern mal rein...

"Wald tut uns gut" -Start der Waldolympiade

Der Wald kann uns helfen, gesund und fit zu bleiben. Dieses Aha-Erlebnis ist das Anliegen der Waldolympiade, zu der die Forstämter der Landesforst seit 2007 zum Ende des Schuljahres Viertklässler des Landes einladen. Aufgrund der Covid-19 Pandemiesituation kann die Waldolympiade allerdings auch im diesem Jahr nicht in gewohnter Form stattfinden. Unter Coronabedingungen wird sie als Wettbewerb „Wald und Gesundheit“ ausgetragen, so dass die Kinder nicht unbedingt im Klassenverband handeln müssen.

Bis zum 31.Mai können Viertklässler alleine, in Familie oder - wenn möglich - im Klassenverband sich selbst Parcours in einem Forst des Landes zusammenstellen, von denen sie denken, dass sie ihre Gesundheit und Sportlichkeit fördern. Die absolvierten Stationen müssen mit Zeichnungen oder Fotos bzw. Videos dokumentiert und in eine Karte - der Wald-Gesundheits-Schatzkarte – eingetragen werden. Zusammen mit einem Formular von der Internetseite des Landesforstes ist diese Karte als Wettbewerbsbeitrag an den Landesforst zu schicken.

Außerdem können sich die Wettbewerbsteilnehmer an der Wahl des Maskottchens für die Landesforst beteiligen. Die Forstleute haben eine Vorauswahl von sechs Tieren getroffen (Eichhörnchen, Igel, Frosch, Hummel, Ameise, Schwarzspecht). Die Kinder können hieraus ihr Lieblingstier wählen und die Entscheidung begründen.

Jede Einsendung zum Wettbewerb wird mit einem „Waldgesundheitsexperten-Zertifikat“ belohnt und Kinder, die im Klassenverband gearbeitet haben, können zusätzlich einen Walderlebnistag mit der örtlichen Försterin oder dem Förster gewinnen.

Weitere Infos und Bewerbungsunterlagen für die Waldolympiade.

Gesund bleiben & werden in MV

Betriebliche Gesundheitsförderung - Zuschüsse und Angebote

Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt im Jugendalter?