Sommerzeit: Tipps für Eltern mit Babys & Kleinkindern

Dr. med. Juliane Dirks; Foto: privat

1. Hallo Frau Dr. Dirks. Danke für Ihre Zeit! Stellen Sie sich bitte einmal kurz vor.

Mein Name ist Dr.med. Juliane Dirks und ich bin seit März 2022 niedergelassene Fachärztin für Kinder-und Jugendmedizin in Neustrelitz. Da mir in der Schule sowohl Sprachen als auch Naturwissenschaften viel Spaß gemacht haben, habe ich nach dem Abitur 2006 zunächst eine Ausbildung zur Außenhan-delskauffrau bei einem internationalen Medizintechnikkonzern in Hamburg gemacht. Meine Begeiste-rung für die Medizin wuchs weiter und ich habe 2009 mein Medizinstudium an der Charité in Berlin begonnen. In die Kinderheilkunde habe ich mich bereits im Pflegepraktikum verliebt und so gezielt Doktorarbeit und Praktika in diesem Fachgebiet gewählt. 2016 ging es dann für die Facharztausbildung in die Kinderklinik nach Neubrandenburg. Da ich mir von Anfang an langfristig nur eine Arbeit in der eigenen Praxis vorstellen konnte, arbeitete ich seit 2019 als Weiterbildungsassistentin in 2 Neubran-denburger Kinderarztpraxen um Erfahrung im ambulanten Bereich zu sammeln und fit für die eigene Praxis zu werden.

2. Sind Kinder besonders anfällig für extreme Hitze? Und falls ja, können Sie kurz erläutern wo-ran das liegt?

Kinder, und insbesondere Säuglinge, sind besonders anfällig für Hitze. Bezogen auf das geringe Körpergewicht ist die Körperoberfläche der Babys und Kinder sehr groß. So geht schnell viel Flüssigkeit über die Haut verloren. Außerdem ist die Funktion der Schweißdrüsen noch nicht ausgereift, also funktioniert die körpereigene Kühlung nicht gut. Zusammengefasst heißt das, die Temperaturregulation der kleinen Kinder ist sehr eingeschränkt und ein Überhitzen ist leicht möglich. Auch die Anpassung an ein neues Klima (z.B. bei Flugreisen in heiße, feuchte Gebiete) dauert daher länger als bei Erwachsenen. Die Haut ist bei Babys und Kleinkindern außerdem dünner und der Kopf meist wenig behaart, so dass Sonnenstich und Hitzschlag schneller auftreten können.

3. Was ist besonders im ersten Lebensjahr von Kindern zu beachten?

Babys unter 1 Jahr sollten nicht direkter Sonne und Hitze ausgesetzt werden. Bei Säuglingen gilt es auf richtigen Schatten zu achten (z.B. durch Häuserwände), da durch Sonnenschirm, Sonnensegel oder Baumkrone trotzdem noch viel Sonnenstrahlung hindurchdringt. Kleidung und Mütze sollten über einen eingewebtem UV-Schutz (Textilstandart 801 = ist eines der weltweit strengsten Prüf- und Zertifizierungssysteme für Bekleidungs- und Beschattungstextilien) verfügen und luftig sitzen. Hitzestau im Kinderwagen/Buggy muss vermieden werden und das Baby sollte nie alleine im geparkten Auto gelassen lassen. Hier entstehen innerhalb weniger Minuten Temperaturen von über 50 Grad Celsius, die aufgrund mangelnder Thermoregulation und Beweglichkeit tödlich für den Säugling enden können.
Bei hohen Temperaturen steigt der Flüssigkeitsbedarf an und kann über vermehrtes Anbieten von Muttermilch oder Pre-Nahrung gedeckt werden. Zum Schlafen sollte der kühlste Raum der Wohnung genutzt werden, der Schlafsack und die Bekleidung sollten entsprechend der Raumtemperatur angepasst werden. Hier kann man sich an der TOG-Zahl (= Maßeinheit für den Wärmewiderstand von Textilien) des Schlafsacks orientieren.

4. Welche sind die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz von Babys / Kindern vor starker Sonneneinstrahlung?

Prinzipiell sollte man bei starker Sonnenstrahlung die Zeit von 11 bis 16 Uhr am besten drinnen verbringen. Ist dies nicht möglich, ist ein schattiger und gut belüfteter Aufenthaltsort ratsam.

Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, www.bfs.de

Bei Säuglingen sollte auf einen möglichst textilen Sonnenschutz und Sonnenhut geachtet werden und nur Sonnencreme für die nicht bedeckten Körperbereiche genutzt werden. Beim Schlafen im Kinderwagen muss für Schatten und gleichzeitige Belüftung gesorgt werden, d.h. Mull-oder UV-Schutztücher sollten nicht komplett die Babywanne bedecken, da ein Hitzestau auftreten kann und schnell lebensgefährliche Temperaturen weit über 40 Grad Celsius erreicht sind. Bei größeren Kindern sollte neben Schatten auch auf Sonnenschutzmitttel, helle Sommerbekleidung sowie auf eine Kopfbedeckung mit Nacken-und Ohrenschutz und eine Sonnenbrille mit UV-Filter geachtet werden.

Bedenken sollten die Eltern auch die Dauer, welche die Kinder in der Sonne verbringen. Mit Sonnenschutzmitteln verlängert man die tägliche Eigenschutzzeit der Kinderhaut, allerdings sind selbst mit LSF 50+, in ausreichender Menge aufgetragen, nur 90 Minuten sicher abgedeckt.

5. Worauf muss bei Sonnenschutzmitteln geachtet werden? Haben Sie Tipps, wie man eine gute Sonnencreme erkennt?

Sonnenschutzmittel für Kinder sollten einen hohen Lichtschutzfaktor haben (mindestens LSF30, besser 50+), möglichst keine Duftstoffe enthalten und frei von Mikroplastik sein. Die Produkte sollten sichere UV-Filtern enthalten. Bei sehr empfindlicher Haut, Allergien und Säuglingen ist der Griff zur Sonnencreme mit mineralischen Filtern wie z.B. Zink am sichersten, da diese nicht in der Haut reagieren sondern auf der Haut.

Wichtig ist auch jeden Sommer ein frisches Sonnenschutzmittel zu benutzen, da die Menge z.B. an bedenklichen UV-Filtern bei Alterung der Creme zunimmt und sich auch die einzelnen Komponenten absetzen können. Prinzipiell gilt: der beste Sonnenschutz ist derjenige, der benutzt wird. Was häufig gern vergessen wird, ist das am Ende des Tages das Sonnenschutzmittel auch von der Haut gewaschen werden sollten. Wenn zusätzlich viel gebadet wurde, freut sich auch Kinderhaut über eine rückfeuchtende Pflege.

6. Ab wann ist beispielsweise beim Baden am See oder im Meer auch Badekleidung für Kinder sinnvoll?

Ich empfehle Badebekleidung und Bademütze mit UV-Schutz auf jeden Fall ab dem Krabbelalter. Soll ein jüngerer Säugling auch schon richtig mit ins Wasser, gibt es auch entsprechende UV-Schutz-Overalls und Hüte, da nasse Baumwollbekleidung leider keinen hohen Lichtschutzfaktor bietet. Bei den Kindern lohnt es sich auch auf bunte Badeoutfits zu achten, damit es Eltern und Rettungsschwimmer leichter haben die Kleinen an und im Wasser im Blick zu haben.

7. In südlichen Ländern tragen die Menschen oft Leinen und längere Kleidung, um sich vor der Sonne zu schützen. Was können wir davon für uns noch lernen?

Prinzipiell ist die Kombination aus textilem Sonnenschutz, Schatten und Sonnenschutzmittel für nicht bedeckte Körperpartien der beste Schutz vor der Sonne. Ich glaube, hier müssen wir Norddeutschen tatsächlich noch an der mentalen Einstellung arbeiten und Hautschutz dem Wunsch nach Bräune und Sonne überordnen. Je mehr wir mit dem Thema Dauerhitze und Sonne in den nächsten Jahren zu tun haben werden desto mehr Strategien werden sich die Leute aus dem südlichen Lebensstil abschauen.

8. Was ist zu tun bei Sonnenbrand, Hitzschlag, Sonnenstich?

Als erstes gilt: sofort raus aus der Sonne!

Bei leichtem Sonnenbrand helfen Aftersun-Lotions, Aloe Vera-Gel oder Umschläge mit kühlem Quark. Sind die Verbrennungen heftiger, aber es treten noch keine Blasen auf, kann Panthenolschaum aus der Apotheke helfen. Auf keinen Fall Öl, Puder oder Mehl auftragen. Kommen nach einigen Stunden große, gefüllte Blasen hinzu, sollten diese von ÄrztInnen steril entlastet werden und desinfizierende Verbände angelegt werden. Bei großflächigen Sonnenbränden mit Blasenbildung ist der Besuch beim Kinderarzt/der Kinderärztin dringend zu empfehlen. Bei allen Verbrennungen sollte man auf eine gute Flüssigkeitszufuhr achten, da viel Wasser in den Zwischenzellraum entweicht. Sind große Areale betroffen können Kreislaufprobleme, Fieber oder selbst ein Schock auftreten.

Beim Sonnenstich werden durch die intensive Sonnenbestrahlung des ungeschützten Kopfes die Hirnhäute gereizt und es treten mit einigen Stunden Verzögerung Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Bewusstseinsstörungen auf. Der Körper ist heiß ohne Fieber zu haben und der Kopf sehr rot. Die Kinder sollten bei leichten Symptomen in einer kühlen und schattigen Umgebung mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden, viel trinken und den Kopf kühlen. Bei Nackensteife, Krampfanfällen oder Bewusstlosigkeit ist der Rettungsdienst zu alarmieren.

Ein Hitzeschlag ist schwerwiegend und tritt auf, wenn der Körper bei Überhitzung die Wärme nicht „Wegschwitzen“ kann. Meist passiert es an sehr schwülen Tagen oder wenn keine atmungsaktive Kleidung getragen wird. Bei Teenagern kann Alkoholkonsum das Auftreten fördern. Neben Kopfschmerzen, Herzrasen, Übelkeit, Verwirrtheit, Müdigkeit und Körpertemperaturen bis 42 Grad Celsius ist die Haut rot, trocken und heiß. Das Kind sollte sofort im Schatten oder in einem kühlem Raum flach gelagert werden. Die Kleidung öffnen, Luft zu wedeln und den Körper mit kalt-feuchten Umschlägen kühlen. Außerdem muss zügig der Rettungsdienst informiert werden, da das Risiko besteht, das der Hitzschlag ins 2. Stadium übergeht (die Haut wird grau-weiß) und Schäden am zentralen Nervensystem auftreten können.

9. Wie erkenne ich bei meinem Kind eine Sonnenallergie?

Treten nach dem Aufenthalt in der Sonne Quaddeln, juckende Bläschen oder Flecken in den sonnen-exponierten Arealen auf, kann es sich um eine Sonnenallergie handeln. Bei Jugendlichen und Erwachsenen kann auch eine knotige, akneähnliche Form auftreten. Erste Hilfe bieten hier der Wechsel in den Schatten und die Umstellung auf ein für Sonnenallergie geeignetes Sonnenschutzprodukt. Feuchtkühle Umschläge oder Bäder mit Meersalz lindern die Beschwerden und den Juckreiz.

10. Abschlussfrage: Berge und Meer. Was ist am Wasser zu beachten und was bei Ferien im Gebirge, wenn es um Hitzeschutz bei Kindern geht?

Da sowohl am Meer als auch im Gebirge der UV-Index meist höher ist, kann man beim Lichtschutzfaktor 50+ für die ganze Familie zugreifen. In beiden Regionen gehört eine Sonnenbrille der Kategorie 3-4 (= es gibt 4 Kategorien, je höher desto besser der Blenschutz) mit UV-400 und CE-Siegel neben der Kopfbedeckung mit Ohren-und Nackenschutz dazu. Je wärmer es ist, desto mehr sollte der Fokus auf leichte Kost und wasserreiche Snacks gelegt werden um dem Kreislauf weniger zu belasten.

Bei den Ferien in den Bergen gilt es zu beachten, dass auch die ungewohnte Höhe mit den veränderten Luftdruck- und Sauerstoffverhältnisse den Kreislauf der Kinder zusätzlich belastet und es altersabhängige Richtwerte gibt, wie hoch hinaus die Kleinen mit aufsteigen dürfen. Schwangere und Babys sollten Höhenauftenhalte > 2500m meiden, Kinder ohne Risikofaktoren sollten bis zum 6. Lebensjahr nicht über 4000m Höhe aufsteigen.

Am Meer unterscheiden sich die Empfehlung nicht sehr von denen für den Tag am See: Früh und nachmittags ist die beste Zeit zum Baden und Wassersport treiben, reichlich Trinken den ganzen Tag lang, über Mittag die Siesta im richtigen Schatten oder Indoor verbringen und für Pausen zwischendurch den Strandkorb oder eine Standmuschel bevorzugen. Außerdem sollte an sehr heißen Tagen drauf geachtet werden, nicht überhitzt in das kühle Wasser zu springen. Da häufig etwas Wind am Meer weht, spürt man die Hitze nicht so stark und auch den Sonnenbrand meist zu spät. Also hier bitte auf die Dauer in der Sonne achten, nach jedem Baden mit einer ausreichender Menge Sonnenschutzmittel nachcremen oder auf UV-Schutz-Badekleidung setzen.

Vielen Dank für das Interview Frau Dr. Dirks!

Sie wollen das gesamte Interview nachlesen? Dann klicken Sie HIER...

FAMILIENtherapieZENTRUM StrelaKids e.V.

Zwillinge und Mehrlinge: Ein Alltag mit Herausforderungen

Josefine Vetter, Leiterin der LELA Familienbildungsstätte in Waren (Müritz) und Mutter von Zwillingen gibt Tipps aus persönlicher und fachlicher Sicht.

Zwillinge zu haben ist eine doppelte Herausforderung, aber auch doppeltes Glück. Wie sah ein typischer Tagesablauf mit Zwillingsbabys aus?

Unser typischer Tagesablauf begann meist mit dem Stillen meiner beiden Töchter. Anschließend habe ich die beiden gewickelt und umgezogen. Wenn dann noch Zeit war, habe ich sie zu ihrem Papa in das Bett gelegt und wir haben zu viert gekuschelt, bis mein Partner sich für die Arbeit fertig machen musste. Dann begann der Tag erst so richtig. Ab 7:30 Uhr war ich mit meinen Töchtern alleine und wir haben gespielt, gekuschelt, gesungen und natürlich im Akkord Windeln gewechselt. Zwischendurch habe ich sie gestillt und in ihren späteren Monaten den Mittagsbrei zubereitet. In dieser Zeit habe ich die Wippen der beiden lieben gelernt. Da meine Töchter rund um die Uhr unterhalten werden wollten, konnten sie mich so beim Essen zubereiten beobachten. Dann gab es Mittag. Dabei habe ich meinen Töchtern den Löffel immer im Wechsel gegeben und wehe, es ging nicht schnell genug, dann wurde auch mal kräftig gemeckert. Das ist etwas, was Mehrlinge schon früh lernen. Wenn das Geschwisterchen an der Reihe ist, sei es beim An- und Ausziehen, füttern oder bei der Sauberkeitserziehen, dann muss man Geduld haben und warten.

Nach dem Mittagsbrei habe ich meine Töchter gewickelt und angezogen, um mit ihnen mindestens zwei Stunden spazieren zu gehen. Das war immer die Zeit am Tag, in der ich etwas entspannen konnte. Wieder zu Hause angekommen gab es erst etwas zu essen und anschließend haben wir wieder gespielt. Nach dem Abendbrot habe ich meine Töchter gebadet und für das Bett fertiggemacht. In dieser Zeit kam meist ihr Papa von der Arbeit nach Hause und wir haben die beiden gemeinsam in ihr Bett gebracht. Nun war die Zeit zum Aufräumen und Wäsche waschen, um anschließend noch etwas Zweisamkeit genießen zu können und um alles Wichtige zu besprechen.

Tipp von Josefine Vetter: Ihr könnt Euch auch Unterstützung und Rat holen bei den Frühen Hilfen, da diese Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis drei Jahre umfassen. Von praktische Hilfen, Beratung, Vermittlung und Begleitung. Auch die Website www.elternsein.info und deren Instagram-Kanal (@elternsein_info) ist praktisch und versorgt Euch mit Tipps, Alltagshilfen und Ansprechpartner*innen.

Wo fanden Sie tatkräftige Unterstützung? Kontakt zu anderen Zwillingseltern bzw. Mehrlingseltern?

Leider gab es während meiner Schwangerschaft und innerhalb des ersten Jahres keinerlei Kontakte zu anderen Zwillings- und Mehrlingseltern. Wir wohnten zur damaligen Zeit noch in einer kleinen Stadt in Brandenburg und dort gab es keinerlei Angebote für werdende und frisch gebackene Eltern. Ich hatte das Glück, eine wundervolle Hebamme an meiner Seite gehabt zu haben. Sie hat neben ihren Hausbesuchen auch Gruppen für werdende Eltern, Babymassage und Babyschwimmen angeleitet. So hatte ich wenigstens einmal in der Woche die Gelegenheit, mit anderen frisch gewordenen Müttern ins Gespräch zu kommen und Alltagstipps auszutauschen.

Daher bin ich umso glücklicher, dass wir als Familienbildungsstätte, aber auch viele andere Einrichtungen unserer Region (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ähnliche Kurse für werdende Eltern und Eltern mit ihren Babys anbieten. Mir hat der Austausch mit anderen Mehrlingseltern sehr gefehlt, denn eine Mehrlingsschwangerschaft und die erste Zeit mit Mehrlingen ist etwas anderes als die Schwangerschaft und Zeit mit einem Baby. Ob es nun die Einrichtung des Kinderzimmers, das Stillen mit zwei Babys, das Wickeln, Baden, Schlafen oder Füttern ist. Alles ist doch etwas anders und in den Unterhaltungen mit Eltern von einem Baby wird man als Zwillingsmutter immer irgendwie gesondert behandelt und mitleidig angesehen.

Tipp: Auf dem Portal der FamilienInfo MV findet Ihr unter dem Punkt Familienleistungen unter anderem auch Informationen zum Elterngeld, zur Elternzeit, zu Familienhebammen, den Frühen Hilfen in MV und vieles mehr.

 

Welche praktischen Tipps können Sie (werdenden) Zwillingseltern bzw. Mehrlingseltern mit auf dem Weg geben?

Das A und O ist ein gut strukturierter und vorbereiteter Tagesablauf. Die Vorbereitung von Flaschen, Essen, Kleidung, einem gut ausgestatteten Wickeltisch und Ersatzschnuller haben mir so manchen Tag erleichtert. Etwas was ich jeder Mehrlingsfamilie empfehlen würde, sind Wippen für die Kleinen. Die Babys können sich in ihnen sehr gut beschäftigen (wippen, spielen, beobachten), haben alles genau im Blick und können in jeden Raum "mitwandern". Zeitgleich sind sie ideal um beide Babys nebeneinander zu füttern. Dabei ist es am besten gleich die doppelte Portion vorzukochen oder aufzutauen, um die eine Hälfte des Essens zu pürieren und zu verfüttern und die zweite Portion selbst zu essen.

Für das Stillen kann ich ein Zwillingsstillkissen sehr empfehlen. Die Babys können leicht gleichzeitig gestillt werden und als Mutter sitzt man einfach bequem und hat beide gut im Griff. Ein weiterer Rat den ich allen Mehrlingseltern, vor allem den Müttern, mitgeben würde, betrifft das Thema Schlafen. Im ersten Jahr ist das größte Problem der Schlafmangel. Im besten Fall melden sich eure Babys zeitgleich einige Male in der Nacht, im schlimmsten Fall wechseln sie sich nacheinander ab und das die ganze Nacht hindurch. Egal welche Variante einen ereilt, der mangelnde Schlaf ist da und muss, so gut es geht, aufgeholt werden.

Ich kann in dieser Zeit JEDER Mutter, egal ob ein Baby oder mehrere nur sagen: Nutzt jede Sekunde Schlaf, die sich euch anbietet. Lasst den Haushalt auch mal Haushalt sein und seid achtsam mit euch. Denn Energie die einem fehlt, macht den Alltag sonst noch mühsamer. Es ist ein so wunderschönes Gefühl mit seinen Kindern zu kuscheln, zu schlafen und die gemeinsame Zeit zu genießen. Da der Nachtschlaf der erholsamste ist, solltet ihr euch mit eurem Partner abwechseln und eine für euch geeignete Lösung entwickeln.

Vielen Dank für den Erfahrungsbericht!

Hintergrundinformationen: Die Frühen Hilfen in Mecklenburg-Vorpommern umfassen verschiedene Unterstützungsangebote. Diese werden in Netzwerken Frühe Hilfen koordiniert. Hier arbeiten Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen der Frühen Hilfen zusammen: Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, der Schwangerschaftsberatung, der Frühförderung und der Kinder- und Jugendhilfe und noch viele mehr.

Die Fachkräfte tauschen ihr Wissen über ihre jeweiligen Angebote aus und stimmen diese aufeinander ab, um Sie als Familie bestmöglich unterstützen zu können. Netzwerkkoordinator*innen steuern und begleiten die Vernetzungsarbeit in ihren Landkreisen & kreisfreien Städten.

Kampagne "Foto gemacht - Moment verpasst!"

Weltstillwoche "Eine Handvoll Wissen reicht"

Die Themen Säuglingsernährung und insbesondere das Stillen sind für jede Mutter relevant. Rund 800.000 Kinder kommen in Deutschland jährlich zur Welt, ebenso viele Frauen fragen sich, wie sie ihr Kind am besten ernähren. Und dies unabhängig von Alter, Sozialstatus und anderen Rahmenbedingungen. Jedes Jahr in der 40. Kalenderwoche findet die Weltstillwoche statt, eine von der World Alliance for Breastfeeding Action (WABA) organisierte Aktionswoche. Ziel der Weltstillwoche ist es, Stillen als natürliche und selbstverständliche Ernährung für Säuglinge in den Mittelpunkt zu stellen und sowohl Familien als auch die Gesellschaft über die positiven Effekte des Stillens zu informieren. Vom 3. bis 9. Oktober 2022 findet die diesjährige Weltstillwoche unter dem Motto "Stillen - eine Handvoll Wissen reicht." statt.

Tipps & Tricks für's Stillen

Frau Risy, ist grundsätzlich jede Brust zum Stillen geeignet?

Ja, grundsätzlich ist jede Brust zum Stillen geeignet. Es gibt nur sehr wenige Frauen, die auf Grund ihrer anatomischen Besonderheiten nicht in der Lage sind, ihr Kind zu stillen. Die Stillfähigkeit (oder die Fähigkeit der Brust, Muttermilch zu bilden) hängt auch nicht von der Form oder der Größe der Brust ab. Ihr Anteil an Drüsengewebe ist für die Milchbildung entscheidend.

Brauchen gestillte Kinder zusätzliche Getränke wie Tee oder Wasser?

Nein, gestillte Kinder benötigen keine zusätzlichen Flüssigkeiten. Die Muttermilch enthält ausreichend Wasser um den Durst des Kindes zu stillen. Selbst bei hohen sommerlichen Temperaturen reicht die Muttermilch vollkommen aus. In dieser Zeit werden die Kinder allerdings häufiger trinken wollen, um ihren Durst zu löschen.
Schwester Vera begletet die Mütter im DBK auf ihrem Weg zum Stillen.

Woher weiß ich, ob mein Kind genug Milch bekommt?

Als erstes schätzen Sie ein, ob Ihr Kind effektiv an der Brust trinkt. Das heißt: Saugt es kräftig und korrekt? Hören Sie es regelmäßig schlucken? Trinkt es ausdauernd? Können Sie diese Fragen mit „Ja“ beantworten und ist Ihr Kind nach dem Stillen zufrieden, ist dies schon einmal ein gutes Zeichen. Weiterhin sind wertvolle Merkmale für das effektive Stillen die Ausscheidungen, die Hautfarbe, der Allgemeinzustand und die Gewichtszunahme Ihres Kindes. In den ersten 4-6 Lebenswochen sollte Ihr Kind 5 bis 6 nasse Windeln und 2 bis 5 Mal am Tag Stuhlgang haben. Danach weiterhin die nassen Windeln, aber die Stuhlhäufigkeit kann nun sehr schwanken, von 3 Mal am Tag bis zu 1 Mal in 2 Wochen ist alles möglich. Hat Ihr Kind eine rosige Hautfarbe und macht es in seinen Wachzeiten einen aufmerksamen, lebhaften Eindruck und wächst es perzentilengerecht nach den WHO-Wachstumskurven für gestillte Kinder (diese finden Sie im Kinderuntersuchungsheft), dann können Sie als Mutter davon ausgehen, dass Ihr Kind genug Muttermilch bekommt.

Was kann ich tun, wenn ich zu wenig Milch habe?

Das Phänomen des angeblichen Milchmangels ist ein sehr häufiges Problem und auch eine der größten Ängste stillender Frauen. Wenn Ihr gestilltes Kind mal etwas unruhiger ist oder an manchen Tagen öfter stillen möchte als an anderen, bekommen Sie als junge Mutter sehr häufig die Frage „Hast du denn genug Milch?“ zu hören. Dann sind sie schnell verunsichert und denken vielleicht schon über das Zufüttern von künstlicher Nahrung nach. Aber bitte schauen Sie sich erst einmal Ihr Kind an. Gedeiht Ihr Kind, hat es ausreichende Ausscheidungen und treffen auch all die anderen Aussagen zu (Frage Nr. 3), dann haben Sie ausreichend Muttermilch.

Sind aber doch Anzeichen dafür gegeben, dass Ihr Kind nicht mehr ausreichend Muttermilch bekommt, können Sie durch die Veränderung in Ihrem Stillmanagement Ihre Milchbildung wieder anregen. Z.B. wecken Sie Ihr Kind wenn es zu lange schläft oder auch beim Stillen einschläft, ohne vorher effektiv getrunken zu haben. Nehmen Sie sich viel Zeit zum Kuscheln mit Ihrem Kind. Essen sie nahrhafte, gesunde Mahlzeiten. Sollte das Stillverhalten Ihres Kindes nicht ausreichen, um Ihre Milchbildung zu fördern, können Sie vorübergehend zusätzlich elektrisch abpumpen. Auch gibt es pflanzliche oder homöopathische Mittel, die zusätzlich die Milchbildung fördern können. In diesem Fall ist es ganz besonders wichtig, dass Sie von einer kompetenten Person begleitet werden, entweder Ihre Hebamme oder eine Stillberaterin.

Stillen kann auch schnell mal schmerzhaft werden, was muss ich bei einem Milchstau / einer Brustentzündung tun?

Ein Milchstau ist immer das Ergebnis einer Entleerungsstörung der Brust. Diese ist meist bedingt durch Stresssituationen für die junge Mutter. Sollten Sie bemerken, dass ein Bereich Ihrer Brust gerötet oder verhärtet und schmerzhaft ist, Sie sich unwohl fühlen (z.B. grippeähnliche Symptome) und erhöhte Temperaturen haben, kann es sein, dass sie einen sogenannten Milchstau haben. Die erste Behandlungsmethode ist Ruhe, Ruhe, Ruhe. Vermeiden Sie Stress. Informieren Sie Ihre Hebamme um die weiteren Maßnahmen zu besprechen. Sollten Ihre Symptome unter diesen Maßnahmen innerhalb von 48 Stunden nicht abklingen, suchen Sie bitte Ihren behandelnden Gynäkologen auf oder stellen Sie sich in der Klinik vor. Die Behandlung eines Milchstaus sowie einer Mastitis (Brustentzündung) sollten immer unter fachkundiger Beratung erfolgen.

Als stillende Mama hört man ja öfter mal, dass man nicht alles essen darf/soll. Ist da etwas dran?

Sicherlich haben Sie schon diese Sätze gehört: „Du darfst jetzt keine Linsensuppe essen! Sonst bekommt dein Baby Bauchschmerzen.“ Oder: „Iss bloß keine Apfelsinen! Dein Baby wird sonst wund am Po.“ Tatsächlich gibt es wissenschaftlich keine Gründe dafür, dass sich die Ernährung der Mutter auf Bauchschmerzen oder Wundsein ihres gestillten Kindes auswirkt. Dass, was im Volksmund erzählt wird sind Erfahrungsberichte von anderen stillenden Müttern, die aber sehr individuell sind. Jedes Mutter-Kind-Paar reagiert anders. Sie als stillende Mutter sollen sich gut ernähren, eiweißreich, vitaminreich, ballaststoffreich und vielseitig. Die Empfehlung lautet also: Sie können alles essen. Achten Sie bei Ihrer Ernährung aber bitte auf Lebensmittel, auf die Sie selber mit Blähungen reagieren und probieren Sie diese zunächst vorsichtig aus. Sollte Ihr Kind Bauchschmerzen bekommen oder wund werden, überlegen Sie, was Sie am Vortag oder am Morgen anderes als sonst gegessen haben und lassen dieses Nahrungsmittel vorerst weg und probieren es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.

Welche Stillpositionen gibt es und was ist beim Anlegen wichtig?

Es gibt verschiedene Positionen um Ihr Kind zum Stillen anzulegen. Als klassische Stillposition gilt wohl die „Wiegehaltung“. Zum Erlernen des Stillens oder für kleine schläfrige Kinder eignet sich sehr gut das Stillen in der „Rückenhaltung“ oder „Football-Haltung“. In dieser Position halten Sie Ihr Kind sicher und Sie können gut einsehen, wie es an der Brust saugt. Das „Stillen im Liegen“ ist sehr gut für die Nacht und für erschöpfte Mütter geeignet. Mütter, die schon ein oder mehrere Kinder gestillt haben fühlen sich auch mit der zurückgelehnten Stillposition sehr wohl. Hierbei lehnen Sie sich bequem zurück und Ihr Kind liegt bäuchlings auf Ihnen und kann die Brust so selber finden. Egal in welcher Position Sie sich am wohlsten fühlen, am wichtigsten ist das korrekte „Andocken“ Ihres Kindes an Ihre Brust und dann das ausdauernde Saugen. Sie selber sollten es bequem haben und nicht verspannt sein.

Worauf sollte man achten, wenn man Muttermilch abgepumpt hat? Wie lange ist diese haltbar?

Es gibt Situationen, in denen es sehr sinnvoll ist, etwas Muttermilch als Reserve parat zu haben. Sollten Sie vorhaben, sich einen kleinen Vorrat an Muttermilch anzulegen, pumpen Sie nach dem Stillen 1 bis 3 Mal am Tag Muttermilch elektrisch oder mit einer guten Handpumpe ab. Die abgepumpte Muttermilch können Sie 3 Tage frisch im Kühlschrank oder bis zu 6 Monaten tiefgekühlt bei mindestens – 18° Celsius lagern.

Ab wann sollte ein Baby Beikost erhalten? Gibt es Signale, die zeigen, dass das Baby bereit ist?

Als Beikost wird die zusätzliche festere Nahrung bezeichnet, die Ihr Kind außer dem Stillen zu sich nimmt. Zur Einführung der Beikost sollte Ihr Kind physiologisch reif sein. Das heißt, Ihr Kind kann sich vom Rücken auf den Bauch drehen (diese Rotationsbewegung ist wichtig für die Verdauung der neuen Nahrung), kann mit etwas Unterstützung aufrecht sitzen (um die Nahrung besser zu verdauen), zeigt Interesse am Familienessen. Jedes Kind ist unterschiedlich in seiner Entwicklung. Es kann sein, dass ein Kind schon mit 5 Monaten diese Voraussetzungen erfüllt, ein anderes erst mit 7 oder 8 Monaten. Also ist der Zeitpunkt immer individuell. Sollte Ihr Kind schon diese Reifezeichen zeigen und Sie haben schon versucht Ihrem Kind etwas pürierte Nahrung mit einem Löffel oder etwas halbgargekochte Möhre in die Hand gegeben und Ihr Kind hat diese Nahrung wieder mit seiner Zunge herausgeschoben, so kann dies auch ein Zeichen dafür sein, dass es noch nicht bereit ist zum Essen fester Nahrung. Geben Sie nicht auf und versuchen es einfach ein paar Tage später erneut. Die Einführung der Beikost sollte immer unter dem Schutz der Muttermilch geschehen, das heißt, Sie stillen weiterhin und ersetzen Stillmahlzeiten erst dann, wenn Ihr Kind eine Portion isst.

Eine persönliche Frage zum Schluss: Was empfinden Sie an Ihrer Tätigkeit als besonders erfüllend?

Dabei zu sein und mitanzusehen, wie sich die frischgebackene Mutter und ihr Neugeborenes anstrahlen und sich nach der Geburt wieder neu in einander verlieben ist wirklich sehr berührend für mich. Wenn ich miterleben kann, wie sich eine hochmotivierte Mutter nach einer schweren Geburt so viel Mühe gibt, ihr Baby zu stillen und das kleine Menschenkind dann endlich an der Brust trinkt und ich sehe die strahlenden Augen der Mutter und das entspannte Gesicht des Babys – das sind für mich die schönsten Momente in meiner Arbeit. Ich freue mich immer sehr, wenn wir eine Familie sicher und stillend nach Hause entlassen können. Dann weiß ich, dass wir hier in unserem Team eine gute Arbeit geleistet haben.

Wir haben Stillberaterin Vera auch weitere Fragen rund um's Stillen gestellt, ihre Tipps und Tricks finden Sie in der Woche vom 03. - 09. Oktober auf unserer Facebook und Instagram-Seite. Interessieren Sie sich über weitere Themen rund um die Geburt empfehlen wir Ihnen unseren Themenbereich "Schwangerschaft und Geburt".

 

Hintergrundinformationen:

Jedes Jahr in der 40. Kalenderwoche findet die Weltstillwoche statt, eine von der World Alliance for Breastfeeding Action (WABA) organisierte Aktionswoche. Ziel der Weltstillwoche ist es, Stillen als natürliche und selbstverständliche Ernährung für Säuglinge in den Mittelpunkt zu stellen und sowohl Familien als auch die Gesellschaft über die positiven Effekte des Stillens zu informieren. Vom 3. bis 9. Oktober 2022 findet die diesjährige Weltstillwoche statt. Unter dem Motto "Stillen - eine Handvoll Wissen reicht." machen Akteure und Institutionen darauf aufmerksam, dass Stillen mit dem richtigen Wissen und fachlicher Unterstützung einfacher und gut gelingen kann.

Die Frühen Hilfen in Mecklenburg-Vorpommern umfassen verschiedene Unterstützungsangebote. Diese werden in Netzwerken Frühe Hilfen koordiniert. Hier arbeiten Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen der Frühen Hilfen zusammen: Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, der Schwangerschaftsberatung, der Frühförderung und der Kinder- und Jugendhilfe und noch viele mehr. Die Fachkräfte tauschen ihr Wissen über ihre jeweiligen Angebote aus und stimmen diese aufeinander ab, um Sie als Familie bestmöglich unterstützen zu können. Netzwerkkoordinator*innen steuern und begleiten die Vernetzungsarbeit in Ihren Landkreisen und kreisfreien Städten.

Familienhafen Greifswald am ISBW

Im Gespräch mit... Familienhafen in Greifswald

Was genau ist der Familienhafen Greifswald?

In einem Hafen kann man sich ausruhen und Kraft schöpfen. Gleichzeitig sind Häfen Ausgangspunkt für Reisen und neue Abenteuer. Beides möchte der Familienhafen Greifswald am ISBW sein. Wir unterstützen einerseits die Bindung zwischen Eltern und Kindern und stärken die Familien von Anfang an. Andererseits bieten wir Anregungen und Inputs, wie die Entwicklung der Babys und Kinder gefördert werden kann und was getan werden kann, wenn es mal nicht so gut läuft. Insgesamt sind wir bei allen Fragen zum Familienleben da.
Frau mit Kleinkind auf dem Arm und im Hintergrund sind Segelboote. Logo Familienhafen Greifswald am ISBW

Welche Angebote bietet mir der Familienhafen?

Aktuell gehören der bindungsorientierte Eltern-Kind-Kurs „Abenteuer Baby – Bindungsorientiert durchs erste Jahr“ sowie eine Baby-/Kleinkindsprechstunde zum Programm des Familienhafens.

Was erwartet mich im Eltern-Kind-Kurs „Abenteuer Baby – Bindungsorientiert durchs erste Jahr“?

Im Alltag werden Eltern oft mit Ratschlägen überhäuft und kritische Fragen werden gestellt. Abenteuer Baby unterstützt Eltern darin, sicherer im Umgang mit ihrem Baby und der Umwelt zu werden. In einer kleinen, vertrauten Runde geht es auf Entdeckungsreise durch das erste Jahr mit dem Baby. Dabei werden Themen wie Schlaf, Entwicklung, Bindung, Milch, Beikost besprochen. Wir sprechen über die Fragen, die Familien tatsächlich bewegen.
Darüber hinaus werden neue und kreative Möglichkeiten, die Entwicklung des Babys spielerisch zu begleiten, gezeigt und gleich ausprobiert. Zum Wohlfühlen und Entspannen lernen die Eltern Elemente aus der Babymassage kennen.
Dabei ist viel Zeit für den Austausch der Eltern untereinander und für die ersten Kontakte der Babys miteinander.

Muss ich irgendwelche Voraussetzungen für den Besuch der Kurse erfüllen?

Der 6-wöchige Kurs kann im ersten Lebensjahres des Babys besucht werden, gerne auch direkt im Anschluss an das Wochenbett. Jede Mutter, jeder Vater, aber auch Großeltern und Erziehende sind mit dem Baby willkommen. Wer Lust auf einen Babykurs hat, meldet sich an und kommt vorbei - es muss nicht immer PEKiP oder DELFI sein, Eltern können in Greifswald gerne auch einmal „Abenteuer Baby“ ausprobieren.

Mit welchen Fragen kann ich in die Baby- und Kleinkindsprechstunde kommen?

Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist alles aufregend und die Gefühle sind unbeschreiblich. Doch nicht immer ist alles nur schön und manchmal wird vieles zu viel und die Welt steht auf gewisse Weise Kopf. Tausend Ratschläge von außen – manchmal ist etwas Hilfreiches dabei und manchmal wird die Verunsicherung dadurch nur noch größer. „Warum schläft mein Baby nicht einfach ruhig in seinem Bettchen? Warum lässt es sich nicht ablegen? Sollte es nicht schon durchschlafen? Warum weint es so viel?“

Wir bieten Begleitung an. Systemisch, lösungs- und bindungsorientiert. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen, wie die Situation entspannter werden kann und das Leben mit dem Baby wieder leichter. Wir werden kein Schlaftraining vereinbaren und es gibt kein Patentrezept, das bei allen passt. Stattdessen schauen wir gemeinsam, was die Stärken und Ressourcen der Familie sind und wie Eltern auf Ihre Gefühl vertrauen lernen können, denn sie sind die Experten für ihr Kind.

Die Sprechstunde richtet sich an werdenden Eltern und Eltern von Kindern in den ersten drei Lebensjahren.

Wie ist das Ganze in den Bereich der Frühen Hilfen eingebunden?

Der Babykurs und die Sprechstunde werden durch die Bundesstiftung Frühe Hilfen und des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche 2021/2022“gefördert. Dadurch sind die Angebote für die Familien gebührenfrei.

 

Kontakt:

Familienhafen am ISBW
Sophia Maria Garitz
Makarenkostr. 8
17491 Greifswald
Tel.: 0171 3885770
Mail: sophia.garitz@isbw.de

Facebook "Familienhafen Greifswald"

Instagram "Familienhafen Greifswald"

Alltag mit Baby - Mache ich alles richtig?

Internet-Tipp: "elternsein.info"

Die Website 'elternsein.info' des NZFH (Nationalen Zentrum für Frühe Hilfen) ist für Mütter, Väter und alle weiteren Personen, die Kinder erziehen oder betreuen. Die Seite bietet vielfältige Informationen und Beratungsangebote zu den Themen Erziehung, Finanzen, Gesundheit etc. Über eine Suchfunktion können Ansprechpartner*innen und Beratungsstellen vor Ort gefiltert werden.

Der Clip "Was sind Frühe Hilfen?" erläutert in einfachen Worten das komplette Themenspektrum.