17. Kinder- und Jugendbericht veröffentlicht
Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen so vielfältig auf wie nie, dazu eint sie der Wunsch nach Sicherheit und Orientierung - das zeigt der 17. Kinder- und Jugendbericht, den Bundesjugendministerin Lisa Paus gemeinsam mit Sachverständigen am 18. September vorgestellt hat. Der Bericht liefert ein umfassendes Bild von der Lage der jungen Generation und der Situation der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland.
In Deutschland leben derzeit rund 22 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Der Bericht zeigt: Ihre Generation ist so vielfältig wie nie zuvor. Aber eins haben sie gemeinsam: Sicherheit und Orientierung sind notwendig für gutes Aufwachsen. Das ist jedoch aktuell geprägt von sich überlagernden Herausforderungen wie Krieg, Klimawandel, globale Fluchtmigration, Nachwirkungen der Pandemie, aber auch von Fachkräftemangel und dem Druck auf die Demokratie.
Die meisten jungen Menschen in Deutschland blicken mit Zuversicht auf die kommenden Jahre. Ihr Zukunftsvertrauen hat jedoch abgenommen. Von den aktuellen Krisen sind sie unterschiedlich stark betroffen - je nachdem, unter welchen Bedingungen und mit welchen Zugehörigkeiten und Zuschreibungen sie aufwachsen.
Erstes bundesweites Einsamkeitsbarometer
Es ist die erste umfassende Analyse des Einsamkeitserlebens der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland in den vergangenen 30 Jahren. Die Langzeitanalyse ist Teil der „Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit“ und wurde auf Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP - jährliche repräsentative Wiederholungsbefragung von Privathaushalten) mit Daten von 1992 bis 2021 durch das vom BMFSFJ geförderte "Kompetenznetz Einsamkeit" am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik aufbereitet.
Zentrale Ergebnisse des Einsamkeitsbarometers: Einsamkeitsbelastungen durch die Corona-Pandemie gehen zurück. Die Einsamkeitsbelastungen bei der Gesamtbevölkerung stiegen von 7,6 Prozent in 2017 auf 28,2 Prozent in 2020 auf 11,3 Prozent in 2021.
- Ältere und jüngere Menschen sind am häufigsten betroffen
- Frauen sind stärker belastet als Männer
- Einsamkeit wirkt sich negativ auf die physische und psychische Gesundheit aus
- Armut, Care-Arbeit und Migration hängen stark mit Einsamkeit zusammen
- Gesellschaftliche Teilhabe, soziale Bindungen und Bildung wirken als Resilienzquellen von Einsamkeit
Pilotstudie zu „Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen in der Kindertagesförderung“
„Die Kita-Fachkräfte arbeiten gern und mit viel Engagement in unserem Land, wünschen sich aber gleichzeitig mehr persönliche Zeit“, informierte Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung mit Blick auf die Pilotstudie zu „Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen in der Kindertagesförderung“.
Sie wurde in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern durch das Deutsche Jugendinstitut (DJI) mit Förderung der Hans-Böckler-Stiftung durchgeführt.
Besonders positiv ist es zu bewerten, dass 100 Prozent der Befragten in MV unbefristeten Arbeitsverhältnissen tätig sind. Weiterhin gewährt die Online-Befragung Einblicke in die Arbeitsrealität und -wünsche von Fachkräften. Die Daten aus Mecklenburg-Vorpommern zeigen auf, dass:
- 70 Prozent sich eine Vollzeit-Stelle bzw. vollzeitnahe Anstellung wünschen (wobei 80 Prozent bereits in Vollzeit arbeiten),
- 94 Prozent der Befragten einen Wegzug in eine andere Region ausschließen oder ihn für unwahrscheinlich halten
- und für 89 Prozent ein Wechsel zu einer anderen Einrichtung desselben Trägers unattraktiv wäre.
Hauptgrund für eine Beschäftigung in Teilzeit ist es, mehr Zeit für persönliche Interessen haben zu wollen. Dahinter steht der Wunsch nach mehr Flexibilität, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und einer ausgewogenen Work-Life-Balance.
Pressemitteilung: Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung; 27.05.2024
Pilotstudie zu Auswirkungen globaler Krisen auf Familien und Kinder
Die heutigen weltweiten Krisen stellen Menschen in jeder Altersgruppe vor große Herausforderungen. Die psychologische Forschung interessiert sich unter anderem dafür, welche Emotionen hierbei ausgelöst werden und wie Betroffene damit umgehen. Mit Ihrer Teilnahme können Sie zu wissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen und uns dabei unterstützen, Kindern und ihren Eltern den Umgang mit globalen Krisen zu erleichtern.
Sie können an dieser spannenden Studie teilnehmen, wenn Sie:
- ein Kind im Alter zwischen 6 und 17 Jahren haben
- sich seit mindestens 2 Jahren in der Elternrolle befinden (neben der biologischen Elternschaft kann dies auch eine Stief-, Adoptiv- oder Pflegeelternschaft sein)
- regelmäßig Kontakt zu Ihrem Kind haben
- über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen
Link zur Studie: www.soscisurvey.de/krisenpfade24/
Die Studie umfasst einen Online-Fragebogen, dessen Bearbeitung ca. 45 Minuten dauert. Bitte füllen Sie den Fragebogen entweder am PC, Laptop oder Tablet aus. Als Dankeschön werden unter den Teilnehmenden 2 Gutscheine im Wert von 20€ verlost (www.wunschgutschein.de).
Die Studie wird durch die Friedrich-Schiller-Universität Jena am Lehrstuhl für Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters durchgeführt (Leitung: Prof. Dr. Julia Asbrand, M. Sc. Nora Spirkl).
Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023
Seit 2003 untersucht der Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit, wie sich das betriebliche Engagement für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland entwickelt. Die Studie nimmt dabei die unterschiedlichen Blickwinkel von Personalverantwortlichen und Beschäftigten in den Fokus. Die Studie wird vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln durchgeführt und vom Bundesfamilienministerium gefördert. Der Unternehmensmonitor 2023 zeigt, dass die betriebliche Familienfreundlichkeit bei zunehmenden Fachkräfteengpässen wichtiger denn je ist.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlichte jüngst den Väterreport 2023. Dieser zeigt deutlich auf, dass Väter sich mehr für die Verteilung der Care Arbeit verantwortlich fühlen. Jeder zweite Vater möchte gern die Hälfte der Betreuung übernehmen. Tatsächlich gelingt dies nur jedem fünften Vater. Die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist noch immer groß. Der Väterreport beschreibt auf Basis amtlicher Statistiken, wissenschaftlicher Studien und repräsentativer Bevölkerungsbefragungen die Lebenslagen, Werte und Einstellungen von Vätern in Deutschland und skizziert unterschiedliche Vätertypen.
Monitor Familienforschung
Wie familienfreundlich schätzen die Menschen Deutschland ein? Welche Erwartungen haben Eltern und Kinderlose an eine kinderfreundliche Gesellschaft? Antworten darauf gibt eine neue Studie.
Soziale Sicherung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und familienfreundliches Wohnen - das sind aus Sicht der Bevölkerung die drei dringlichsten Themen für eine familienfreundlichere Gesellschaft. Am 23. Februar ist der aktuelle Monitor Familienforschung "Was heißt hier familienfreundlich? Vorstellungen und Erwartungen von (potenziellen) Eltern" erschienen. Die vom SINUS-Institut durchgeführte Studie zeigt erstmalig, wie Eltern und jene, die es werden wollen, Familienfreundlichkeit in Deutschland wahrnehmen und was aus ihrer Sicht wichtig ist für eine familienfreundliche Gesellschaft. Sie wirft auch einen Blick darauf, welche Bedarfe Familien haben.
Neue Studie zur Väterfreundlichkeit
Für Väter ist eine gelingende Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein sehr wichtiges Anliegen. Deutlich wird dies durch die Bereitschaft der Väter, ihre Arbeitsstelle zu wechseln. Das zeigt die Studie „Wie väterfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?“ der Prognos AG im Auftrag des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“: Rund 450.000 Väter in Deutschland haben schon einmal den Arbeitgeber zugunsten einer besseren Vereinbarkeit gewechselt. Und mehr als 1,7 Millionen Väter denken darüber häufig oder zumindest manchmal nach. Diese hohe Wechselbereitschaft ist gerade in den aktuellen Zeiten des Fachkräftemangels ein großes Unternehmensrisiko.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist die unterschiedliche Einschätzung der Väterfreundlichkeit von Unternehmen und berufstätigen Vätern: Väter bewerten ihre Unternehmen deutlich seltener als sehr väterfreundlich als dies die Unternehmensverantwortlichen tun (38% vs. 63%). Das entsprechende Angebot ist zwar gut aufgestellt, jedoch ist betriebliche Väterfreundlichkeit nur wirksam, wenn Personalmaßnahmen in eine väterbewusste Unternehmenskultur eingebettet werden und die Anliegen der Väter von Führungskräften thematisiert und ernst genommen werden.
Entsprechend lautet die Empfehlung an die Unternehmen in Deutschland, ihre Väterfreundlichkeit im eigenen Interesse zu stärken, um ihre Zukunftsfähigkeit mit Blick auf den gesellschaftlichen und demografischen Wandel zu sichern und um Wettbewerbsvorteile auf dem Arbeitsmarkt zu realisieren.
Die Studie basiert auf zwei repräsentativen Befragungen von 600 Personalverantwortlichen bzw. Geschäftsführungen sowie von 1.000 erwerbstätigen Vätern mit minderjährigen Kindern. Sie können die Studie hier herunterladen.