Väterreport. Update 2021

Der Väterreport 2021 zeigt: Immer mehr Väter wollen heute die Familienaufgaben und die Verantwortung für das Familieneinkommen partnerschaftlich teilen, anders als die Generation zuvor. Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Sie wollen gemeinsam mit der Mutter für die Kinder verantwortlich sein. Auch nach einer Trennung wollen sich viele Väter aktiv an Kinderziehung und -betreuung beteiligen. Getrennt lebende Väter geben zu großen Anteilen (48 %) an, dass sie sich gerne mehr um Erziehung und Betreuung ihrer Kinder kümmern möchten.

Der Väterreport zeigt erhebliche Auswirkungen der Corona-Pandemie. Während viele Väter in Kurzarbeit oder im Homeoffice tätig waren, engagierten sie sich stärker in der Familienarbeit. Die tägliche Kinderbetreuungszeit von Vätern aus Paarfamilien stieg auf durchschnittlich 5,3 statt 2,8 Stunden täglich (+ 89 %). Mütter übernahmen dennoch weiter den deutlich größeren Teil der Familienarbeit: während der Lockdowns durchschnittlich 9,6 statt bisher 6,7 Stunden Kinderbetreuungszeit pro Tag (+ 43 %). Der Väterreport wertet diese Pandemie-Erfahrungen als Chance, die Familienarbeit nachhaltiger partnerschaftlich aufzuteilen.

Zum Väterreport...

Eltern in der Corona-Krise

Wie sind Familien in Deutschland bislang durch die Corona-Pandemie gekommen? Zwei repräsentative Befragungen von Eltern mit Kindern unter 15 Jahren aus dem Frühjahr 2020 und vom Jahresanfang 2021 zeigen die unterschiedlichen Erfahrungen von Eltern im Familienalltag, im Beruf und mit ihrer wirtschaftlichen Situation.

Zwei Allensbach-Befragungen offenbaren eine zunehmende Erschöpfung bei den Familien: 44 Prozent der Eltern zeigten sich im Februar 2021 entmutigt, weil die Pandemie so lange anhält. Die Belastungen für die Familien sind mit der Dauer der Krise gewachsen. Der Anteil der Eltern, die Stress dabei empfinden, sich neben Beruf und Haushalt noch um Kinderbetreuung und Schulunterricht zu kümmern, ist zwischen Frühjahr 2020 und Februar 2021 von 23 Prozent auf 42 Prozent angestiegen. Insgesamt erlebten im Februar 2021 59 Prozent der Eltern Belastungen, Stress und/oder Streit und Spannungen in Folge des Lockdowns, während es im Frühjahr 2020 noch 41 Prozent waren.