Einsatz für beeinträchtige Kinder: Zu Besuch bei Querleben in Mirow

Corona hat sie bei der Eröffnung ziemlich ausgebremst, aber im März 2022 konnte es dann endlich voll los gehen. Mittlerweile setzt sich Christiane Thederan mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür ein, dass Familien mit besonderen Kindern fachgerechte Unterstützung bekommen. In Mirow entstand ein Inklusionshotel zum Kurzzeitwohnen für betroffene Familien sowie eine Beratungsstelle. Darüber hinaus bietet Querleben ambulante Kinderintensivpflege in 1:1-Betreuung an, auch über die Grenzen von Mecklenburg-Vorpommern hinaus.

Inklusionshotel mit eigenem Kinossaal

Das Inklusionshotel verfügt neben den regulären Zimmern zusätzlich über zwei Zimmer, die eine intensiv-medizinische Versorgung von chronisch kranken oder behinderten Kindern ermöglichen.  So können auch Familien mit besonderen Herausforderungen in Mecklenburg-Vorpommern Luft holen und neue Energie tanken. Zusätzlich gibt es einen „Snoozle-Raum“, in dem Kinder spielen, abschalten oder auch mal gemütlich mit ihrer Familie kuscheln können. In der großen Gemeinschaftsküche mit einem gemeinsamen Wohnzimmer treffen sich die Familien und können sich austauschen. Ein weiteres Highlight ist der ganz eigene Kinosaal im Keller, in roten Schwingsesseln können Kinder mit ihren Familien Filme schauen und zusammen lachen. "Wir wollten einen Ort schaffen, der Familien eine schöne Auszeit aber eben auch Begegnung mit anderen betroffenen Familien ermöglicht.", so Christiane Thederan.

Hilfe & Herausforderungen

Querleben finanziert sich vor allem über Spendengelder, die Finanzierung durch Pflegekassen und Sozialämter sei oft nicht ausreichend. Thederan hatte in ihrer Master-Arbeit die Versorgungsstruktur in MV untersucht und dabei festgestellt, dass es in MV die höchste Fallquote bundesweit an Familien mit beeinträchtigen Kindern gibt, dem gegenüber jedoch die schlechteste Versorgung steht. Damit die Bedarfe der Familien korrekt abgebildet werden können, braucht es einen einheitlichen Entgeltsatz. Das ist aktuell noch nicht der Fall und so leistet Querleben momentan mehr, als es von den Pflegekassen und Sozialämtern bezahlt bekommt. Ein Problem, was auch andere Sozialinstitutionen haben, aber bei den kleinen Einzelkämpfern falle es eben deutlich schwerer ins Gewicht, so die Gründerin von Querleben.

Betroffene Familien stehen dem Behörden-Dschungel oft völlig hilflos und überfordert gegenüber, nicht selten arbeitet das Querleben-Team mit Rechtsanwälten zusammen, um Ansprüche für die Familien bei den Behörden durchzusetzen. Das ist mühsam, aber wichtig, um die notwendige Unterstützung zu bekommen. Denn "keine Familie sollte das Gefühl der Ohnmacht haben", so Christine Thederan. Wenn man ein Kind mit Beeinträchtigung hat, sind die Sorgen oft schon groß genug, kommt dann noch die Auseinandersetzung mit Behörden um Gelder dazu, wird es für die Familien oft noch schwerer. Hier versucht Querleben mit ihrem Team zu helfen, eben auch mit fachlicher Beratung.

Wünsche für die Zukunft

Wenn Christiane Thederan sich etwas wünschen könnte, so wäre das ein behindertengerechtes Auto für die Einrichtung sowie eben der einheitliche Entgeltsatz. Mittlerweile hat das Querleben-Team schon viele Familien begleitet. Die Fotos der Kinder erzählen von vielen Geschichten, glücklichen Momenten und viel Dankbarkeit, für das, was das Querleben-Team täglich leistet.

Das Querleben-Team freut sich über Geld- und Sachspenden. Auch Patenschaften sind sehr willkommen. Erfahren Sie HIER mehr über die Angebote von QUERLEBEN in Mirow.