Bundeskabinett beschließt Gewalthilfegesetz sowie Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz
Das Bundeskabinett hat den Entwurf eines Gesetzes für ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt (Gewalthilfegesetz) beschlossen. Das Gewalthilfegesetz sieht erstmalig einen bundesgesetzlichen Rahmen für ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt vor.
Vorgesehene Maßnahmen:
- Ausreichende und bedarfsgerechte Schutz-, Beratungs- sowie Unterstützungsangebote für gewaltbetroffene Personen und ihre Kinder bereitstellen.
- Beratungs- und Unterstützungsangebote für Personen aus dem sozialen Umfeld der gewaltbetroffenen Person bereitstellen.
- Maßnahmen zur Prävention, einschließlich Täterarbeit und Öffentlichkeitsarbeit.
- Unterstützung der strukturierten Vernetzungsarbeit innerhalb des spezialisierten Hilfesystems und innerhalb des Systems mit allgemeinen Hilfsdiensten, insbesondere Gesundheitswesen, Jugendhilfe, Polizei, Justiz, Bildungseinrichtungen, zivilgesellschaftlichen Strukturen und entsprechenden Berufsgruppe
- Die Leistungen in Schutzeinrichtungen und Fachberatungsstellen sollen für die Betroffenen kostenfrei sein.
- Für die zusätzlichen Aufgaben aus dem Gewalthilfegesetz erhalten die Länder zusätzliche Finanzmittel im Wege der Umsatzsteuerverteilung zum anteiligen Ausgleich.
Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz
Das Bundeskabinett hat zudem den Entwurf zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe auf den Weg gebracht. Ziel des Gesetzes: die Leistungen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen unter einem Dach zusammenzuführen, um alle Kinder und Jugendlichen individuell und ganzheitlich zu fördern.
Vorgesehene Maßnahmen:
- Ein Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen: Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen werden zusammengeführt.
- Ein Verfahrenslotse für Familien: Sie helfen den Familien Leistungen zur Teilhabe in Anspruch zu nehmen und beraten Jugendämter bei der Weiterentwicklung inklusiver Angebote vor Ort.
- Kostenfreie Assistenzleistungen für Freizeitaktivitäten: Die Möglichkeiten für junge Menschen mit Behinderungen, an Sportgruppen, Ausflügen etc. teilzunehmen, werden deutlich verbessert.
- Strukturierte Umsetzung ohne Überforderung für die Beteiligten: Bis 2028 haben die Länder und Kommunen Zeit diese vorzunehmen.
Bundeshaushalt 2025 für das BMFSFJ
Das Bundeskabinett hat am 17. Juli den Entwurf des Regierungshaushalts 2025 beschlossen. Der Entwurf für den Etat des Bundesfamilienministeriums sieht für 2025 Ausgaben in Höhe von rund 14,44 Milliarden Euro vor.
Damit steigt der Etat im Vergleich zu 2024 um rund vier Prozent. Dem Bundesfamilienministerium steht im Jahr 2025 ein Plus von 570 Millionen Euro zur Verfügung.
Zentrale Schwerpunkte im Haushalt 2025:
- Für den Kinderzuschlag für Familien mit kleinem Einkommen sind rund 3,3 Milliarden Euro veranschlagt. Die beträchtliche Erhöhung des Ansatzes für den Kinderzuschlag (rund 1,15 Milliarden Euro) resultiert aus einer zuletzt deutlich vermehrten Inanspruchnahme der Leistung.
- Ab dem Jahr 2025 steigen sowohl das Kindergeld als auch der Kinder-Sofortzuschlag um fünf Euro je Kind und Monat an. Außerdem steigt der Kinderfreibetrag um 60 Euro im Jahr. Ab 2026 wird gesetzlich sichergestellt, dass Kindergeld und Kinderfreibetrag weiter zeitgleich steigen.
- Kita-Qualitätsgesetz: Der Bund stellt den Ländern außerhalb des Einzelplans 17 jeweils 1,993 Milliarden Euro in den Jahren 2025 und 2026 (also insgesamt rund vier Milliarden Euro) über die Erhöhung ihres Umsatzsteueranteils für Qualitätsentwicklung in der frühkindlichen Bildung zur Verfügung.
Weitere Schwerpunkte (siehe Pressemitteilung vom BMFSFJ; 17. Juli 2024)
Erstes bundesweites Einsamkeitsbarometer
Es ist die erste umfassende Analyse des Einsamkeitserlebens der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland in den vergangenen 30 Jahren. Die Langzeitanalyse ist Teil der „Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit“ und wurde auf Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP - jährliche repräsentative Wiederholungsbefragung von Privathaushalten) mit Daten von 1992 bis 2021 durch das vom BMFSFJ geförderte "Kompetenznetz Einsamkeit" am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik aufbereitet.
Zentrale Ergebnisse des Einsamkeitsbarometers: Einsamkeitsbelastungen durch die Corona-Pandemie gehen zurück. Die Einsamkeitsbelastungen bei der Gesamtbevölkerung stiegen von 7,6 Prozent in 2017 auf 28,2 Prozent in 2020 auf 11,3 Prozent in 2021.
- Ältere und jüngere Menschen sind am häufigsten betroffen
- Frauen sind stärker belastet als Männer
- Einsamkeit wirkt sich negativ auf die physische und psychische Gesundheit aus
- Armut, Care-Arbeit und Migration hängen stark mit Einsamkeit zusammen
- Gesellschaftliche Teilhabe, soziale Bindungen und Bildung wirken als Resilienzquellen von Einsamkeit
Familienreport zeigt Lebenslagen von Familien auf
Wie wirken sich Krisenzeiten auf das Familienleben aus? Wie blicken Familien in die Zukunft und wie nehmen sie die Familienpolitik der Bundesregierung wahr? Der Familienreport 2024 zeigt die vielfältigen Lebenslagen von Familien in Deutschland.
Zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai hat das Bundesfamilienministerium den Familienreport 2024 veröffentlicht. Der diesjährige Bericht zeigt, dass familiäre Beziehungen in Zeiten des Umbruchs Halt geben, Eltern sich eine partnerschaftliche Aufgabenteilung in Familie und Beruf wünschen und trotz Krisen zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Strategie gegen Einsamkeit
In Deutschland sind Millionen Menschen von Einsamkeit betroffen. Mit der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit wird das Thema Einsamkeit erstmals in Deutschland übergreifend und mit einer Vielzahl von Maßnahmen angegangen. Einsamkeit hat viele Gesichter und Gründe und ist keine Frage des Alters. Ziel der Strategie ist es, das gesellschaftlichen Miteinander zu stärken und Einsamkeit stärker zu beleuchten, um Einsamkeit in allen Altersgruppen vorzubeugen und zu lindern.
Die Strategie gegen Einsamkeit wurde unter der Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erarbeitet.
Mehr Informationen, Hilfe und Beratung: www.strategie-gegen-einsamkeit.de.
Teilnehmer*innen für LebenszeitLabor in Rostock gesucht
Auf eigenen Füßen stehen, selbstbestimmt leben, für das Alter vorsorgen – das ist manchmal schwerer als gedacht. Denn wer Kinder hat oder Angehörige pflegt, bringt viel Zeit für Fürsorge und Haushalt auf. Zeit, die etwa im Beruf fehlt. Das hat langfristige Auswirkungen auf das Einkommen, den Aufbau von Vermögen oder die Rente.
Das Bundesfamilienministerium und das Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) laden Sie herzlich zu einem Austausch über Ihre Erfahrungen mit der eigenen wirtschaftlichen Eigenständigkeit ein.
In insgesamt vier Lebenszeit-Labor wollen wir mit Ihnen erarbeiten, was Frauen und Männer brauchen, um wirtschaftlich eigenständig zu leben. Melden Sie sich jetzt für die Teilnahme in Rostock am 13. Januar 2024 an! Sie brauchen keine Vorkenntnisse oder spezielles Wissen – Wir möchten uns mit Ihnen über Ihre
alltäglichen Erfahrungen, Wünsche und Ideen austauschen!
Die Lebenszeit-Labore sind für alle! Egal welches Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, ob mit oder ohne Kinder, ob im Beruf, in Elternzeit oder Rente, ob in Beziehung oder allein – wir interessieren uns für Ihre Perspektiven und Erfahrungen. Sie erhalten eine Aufwandentschädigung inklusive Reisekostenerstattung von 150 €. Ihre Kinder können Sie gerne mitbringen, wir stellen vor Ort kostenlose Kinderbetreuung bereit.
Anmeldung HIER...
Auszeichnung Kinder- und Jugendbücher
Auf der Frankfurter Buchmesse hat die Bundesjugendministerin die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises bekanntgegeben. Die Siegertitel zeigen Vielfalt und Menschlichkeit in all ihren Facetten.
Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden in den Kategorien Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch sowie in den Sonderkategorien "Gesamtwerk" und "Neue Talente" ausgezeichnet. Die Jugendjury, bei welcher Jugendliche unabhängig entscheiden, welche Bücher für sie relevant sind, feierte in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum und somit 20 Jahre gleichberechtigte Teilhabe.
Die ausgezeichneten Werke - vom Comic bis zum Versroman - spiegeln Vielfalt und Menschlichkeit wider und schrecken auch nicht vor herausfordernden Themen wie Kinderarmut, Fluchtschicksalen oder Verlust zurück.
Lesen Sie HIER mehr zu den ausgezeichneten Kinder- und Jugendbüchern...
Die Medienkurse für Eltern sind eine kosten- und werbefreie Online-Weiterbildung. In nur 30 Minuten werden Erwachsene fit in der Medienwelt, um die Mediennutzung ihrer Kinder aktiv zu begleiten. Eltern können aus vier Altersgruppen die passende für ihr Kind wählen und erhalten so genau die Informationen, die sie für die Medienerziehung in ihrer Familie gerade brauchen. Videos und Fallbeispiele, aber auch Quizze und Wissenstests bieten viele lebendige Möglichkeiten, sich onlinebasiert und interaktiv mit den wichtigsten Medienentwicklungen in der jeweiligen Altersgruppe auseinanderzusetzen.
Zu den Kursen und zur Anmeldung...
„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.
6. Deutscher Kita-Preis verliehen
Zwanzig Kitas und lokale Bündnisse für frühe Bildung aus zwölf Bundesländern wurden für ihr herausragendes Engagement mit der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2023 in Berlin gefeiert. Das Bundesfamilienministerium, die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und weitere Partner*innen verleihen die begehrte Auszeichnung an fünf Kitas und fünf Bündnisse für ihre außergewöhnliche Leistung in der frühen Bildung, Betreuung und Erziehung. Der erste Platz in der Kategorie „Kita des Jahres“ und damit 25.000 Euro Preisgeld gehen an die Kita Heide-Süd in Halle, Sachsen-Anhalt. In der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“ belegt das niedersächsische Bündnis AG Nordstadt aus Hildesheim den ersten Platz.
Pflegeausbildungspreis 2023
2023 ist es soweit – der erste Jahrgang wird die neue Pflegeausbildung abschließen! Aus diesem Anlass lobt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) den Pflegeausbildungspreis aus. Die Preisverleihung erfolgt in zwei Kategorien: Zum einen werden die besten Absolventinnen und Absolventen ausgezeichnet. Zum anderen können sich Pflegeklassen bewerben, die sich im Abschlussjahr befinden. Die feierliche Preisverleihung findet am 20. November in Berlin statt. Die Bewerbungsphase endet am 12. August 2023.
Alle Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler, die ihre berufliche Ausbildung bis Ende September 2023 erfolgreich abschließen, können sich bewerben. Die finale Auswahl der zehn Preisträgerinnen und Preisträger erfolgt durch eine Jury anhand der Abschlussnoten und der Bewertung eines kurzen Bewerbungsvideos, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs ihre fachliche Qualität und Begeisterung für den Pflegeberuf zeigen.
Einzureichen sind ein Kurzvideo mit maximal 120 Sekunden zu der Frage „Professionelle Pflege macht den Unterschied – was heißt das für Sie?“ sowie eine Bestätigung der Ausbildungsleistungen und ein Empfehlungsschreiben der Pflegeschule.
Alle Pflegeklassen, die sich im Abschlussjahr befinden, können sich auf den Klassenpreis bewerben. Dabei reicht eine Person stellvertretend für die Klasse die Bewerbung ein. Die drei besten Pflegeklassen werden von der Jury anhand eines Videos, in dem sie ihren Teamgeist und ihre Gemeinschaftlichkeit demonstrieren, ausgewählt.
Einzureichen sind ein Kurzvideo mit maximal 120 Sekunden zur Frage „Professionelle Pflege macht den Unterschied – was heißt das für Sie?“ sowie ein Bestätigungsschreiben der Pflegeschule.