Erste ombudschaftliche Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und ihre Familien

Noch im November wird in Neubrandenburg die landesweit erste ombudschaftliche Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und ihre Familien ihre Arbeit aufnehmen. Die unabhängige Ombudsstelle ist nach Auskunft von Sozialministerin Stefanie Drese ein Weg zu einer fairen und transparenten Konfliktlösung auf Augenhöhe. Sie biete Kindern, Jugendlichen und ihren Familien aus ganz MV in Streitfällen mit Institutionen und Fachkräften der öffentlichen und freien Jugendhilfe (z.B. Jugendämter oder Träger) kostenlose Beratung, unabhängige Informationen und zielgenaue Vermittlung, so die Ministerin.

„Wir wollen mit der neuen Beratungsstelle jungen Menschen und Personensorgeberechtigten ermöglichen, ihre Anliegen und Fragen, aber auch Beschwerden zu äußern“, verdeutlichte Drese. „Wo Kinder, Jugendliche und Eltern ihre Rechte nicht immer kennen und der Jugendhilfe sonst alleine gegenüberstehen, soll das Team der Beratungsstelle ihnen künftig den Rücken stärken“, so Drese.

Träger der Ombudsstelle ist der Verein "Ombudschaft für Kinder, junge Menschen, und Familien MV." Das multiprofessionelle Team des Träger-Vereins ist qualifiziert und erfahren im Bereich der Sozialen Arbeit und Mediation. Es steht persönlich vor Ort, telefonisch oder digital zur Verfügung.

Aktionswoche "Gegen Gewalt an Frauen"

Es ist schon Tradition, dass rund 70 Bäckerei-Filialen in Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit dem Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz mit der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen. Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt und die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung der Landesregierung Wenke Brüdgam werden zum Start der Aktionswoche „Gegen Gewalt“ in Stralsund Brötchen in speziellen Tüten verteilen. Auf diesen Tüten ist die Telefonnummer der Hotline gegen Gewalt abgedruckt.

Auftakt der Verteilaktion in Zusammenarbeit mit dem Landesinnungsverband des Bäcker- und Konditorenhandwerks Mecklenburg-Vorpommern ist am 25. November 2024 um 11 Uhr auf dem Neuen Markt in Stralsund.

Eine Übersicht über alle Veranstaltungen in MV im Rahmen der "Anti-Gewalt-Woche" finden Sie HIER...

 

Übersicht der Hilfenummern von STARK MACHEN e.V.:

Frauenhaus Rostock Tel. 0381-45 44 06 (rund um die Uhr) frauenhaus@stark-machen.de

Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking Rostock Tel. 0381-45 82 938 interventionsstelle.rostock@stark-machen.de

BeLa Rostock –Beratungsstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt Tel. 0176 433 26 923 bela.rostock@stark-machen.de

Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking Stralsund Tel. 03831-30 77 50 interventionsstelle.stralsund@stark-machen.de

BeLa Vorpommern –Beratungsstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt Tel. 0176 747 08 335 bela.vorpommern@stark-machen.de

Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt Rostock Tel. 0381-440 32 90 fachberatungsstelle@stark-machen.de

Psychosoziale Prozessbegleitung Rostock Tel. 0176 568 335 68 prozessbegleitung@stark-machen.de

HALTestelle, Beratungsstelle für sexuell grenzverletzende Kinder, Tel. 0381-666 44 350, haltestelle@stark-machen.de

Einsatz für beeinträchtige Kinder: Zu Besuch bei Querleben in Mirow

Corona hat sie bei der Eröffnung ziemlich ausgebremst, aber im März 2022 konnte es dann endlich voll los gehen. Mittlerweile setzt sich Christiane Thederan mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür ein, dass Familien mit besonderen Kindern fachgerechte Unterstützung bekommen. In Mirow entstand ein Inklusionshotel zum Kurzzeitwohnen für betroffene Familien sowie eine Beratungsstelle. Darüber hinaus bietet Querleben ambulante Kinderintensivpflege in 1:1-Betreuung an, auch über die Grenzen von Mecklenburg-Vorpommern hinaus.

Inklusionshotel mit eigenem Kinossaal

Das Inklusionshotel verfügt neben den regulären Zimmern zusätzlich über zwei Zimmer, die eine intensiv-medizinische Versorgung von chronisch kranken oder behinderten Kindern ermöglichen.  So können auch Familien mit besonderen Herausforderungen in Mecklenburg-Vorpommern Luft holen und neue Energie tanken. Zusätzlich gibt es einen „Snoozle-Raum“, in dem Kinder spielen, abschalten oder auch mal gemütlich mit ihrer Familie kuscheln können. In der großen Gemeinschaftsküche mit einem gemeinsamen Wohnzimmer treffen sich die Familien und können sich austauschen. Ein weiteres Highlight ist der ganz eigene Kinosaal im Keller, in roten Schwingsesseln können Kinder mit ihren Familien Filme schauen und zusammen lachen. "Wir wollten einen Ort schaffen, der Familien eine schöne Auszeit aber eben auch Begegnung mit anderen betroffenen Familien ermöglicht.", so Christiane Thederan.

Hilfe & Herausforderungen

Querleben finanziert sich vor allem über Spendengelder, die Finanzierung durch Pflegekassen und Sozialämter sei oft nicht ausreichend. Thederan hatte in ihrer Master-Arbeit die Versorgungsstruktur in MV untersucht und dabei festgestellt, dass es in MV die höchste Fallquote bundesweit an Familien mit beeinträchtigen Kindern gibt, dem gegenüber jedoch die schlechteste Versorgung steht. Damit die Bedarfe der Familien korrekt abgebildet werden können, braucht es einen einheitlichen Entgeltsatz. Das ist aktuell noch nicht der Fall und so leistet Querleben momentan mehr, als es von den Pflegekassen und Sozialämtern bezahlt bekommt. Ein Problem, was auch andere Sozialinstitutionen haben, aber bei den kleinen Einzelkämpfern falle es eben deutlich schwerer ins Gewicht, so die Gründerin von Querleben.

Betroffene Familien stehen dem Behörden-Dschungel oft völlig hilflos und überfordert gegenüber, nicht selten arbeitet das Querleben-Team mit Rechtsanwälten zusammen, um Ansprüche für die Familien bei den Behörden durchzusetzen. Das ist mühsam, aber wichtig, um die notwendige Unterstützung zu bekommen. Denn "keine Familie sollte das Gefühl der Ohnmacht haben", so Christine Thederan. Wenn man ein Kind mit Beeinträchtigung hat, sind die Sorgen oft schon groß genug, kommt dann noch die Auseinandersetzung mit Behörden um Gelder dazu, wird es für die Familien oft noch schwerer. Hier versucht Querleben mit ihrem Team zu helfen, eben auch mit fachlicher Beratung.

Wünsche für die Zukunft

Wenn Christiane Thederan sich etwas wünschen könnte, so wäre das ein behindertengerechtes Auto für die Einrichtung sowie eben der einheitliche Entgeltsatz. Mittlerweile hat das Querleben-Team schon viele Familien begleitet. Die Fotos der Kinder erzählen von vielen Geschichten, glücklichen Momenten und viel Dankbarkeit, für das, was das Querleben-Team täglich leistet.

Das Querleben-Team freut sich über Geld- und Sachspenden. Auch Patenschaften sind sehr willkommen. Erfahren Sie HIER mehr über die Angebote von QUERLEBEN in Mirow.

Anlaufstelle für Elterngeld und Kindergeld

Pressemitteilung Landesamt für Gesundheit und Soziales MV

Zum Internationalen Kindertag am 1. Juni eröffnet die Elterngeldstelle des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) in ihrem Bürgerzentrum in Rostock gemeinsam mit der Familienkasse Nord eine gemeinsame Anlaufstelle für Familien. So kann Elterngeld und Kindergeld gleichzeitig an einem Ort beantragt werden.

„Wir wollen einen tatsächlichen Mehrwert für die Familien schaffen, in diesem Fall eine deutliche Zeitersparnis“, sagt Dr. Heiko Will, Erster Direktor des LAGuS. Wie Guntram Bombor, Regionaler Leiter der Familienkasse Nord, sieht er viele Vorteile einer gemeinsamen Anlaufstelle zu den Leistungen für Familien bei Geburt eines Kindes. „Wege für Familien zu erleichtern und bürokratische Hürden abzubauen“, ist Guntram Bombor besonders wichtig.

Beratungen und Erläuterungen im Antragsverfahren sowie zu notwendigen Unterlagen für die Anträge auf Elterngeld, Kindergeld und Kinderzuschlag können nunmehr an einem gemeinsamen Ort erfolgen. Das gemeinsame Angebot steht den Familien ohne Voranmeldung jeweils dienstags zu den Öffnungszeiten von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr im LAGuS am Friedrich-Engels Platz 5-8 in 18055 Rostock zur Verfügung.

Pubertät – „Ist es nur eine Phase?!“

In diesem Blogartikel haben wir uns auf die Suche nach ein paar Tipps für Eltern von pubertierenden Jugendlichen gemacht und sind dabei auch darauf gestoßen, dass es wichtig und sinnvoll sein kann, so einiges mit Humor zu nehmen.

Was heißt denn eigentlich genau „in der Pubertät sein“?

Eine genaue Zeitspanne für die Pubertät ist schwer zu nennen: bei Mädchen beginnt sie in der Regel eher als bei Jungen. Doch insbesondere zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr sind die meisten Kinder bzw. Jugendlichen mitten drin in der Pubertät. Sie ist geprägt von körperlichen Veränderungen wie Wachstum und dem Ausreifen der Geschlechtsorgane – aber auch von Stimmungsschwankungen.

Es gibt Verhaltensweisen die kommen Ihnen als Eltern von pubertierenden Kindern sicherlich bekannt vor:
… keine Lust auf nichts (rumgammeln, chillen „keinen Bock“)
… unfreundlich sein, sich „komisch“ zu kleiden, Internet, Handy, etc…
… alle anderen – insbesondere die Eltern – sind peinlich, uncool und doof…
… Familienausflüge sind „SOO langweilig und unnötig“
… an einem Tag so, am anderen Tag so…
… Scheinbares Interesse am Streiten bzw. Konflikte
… Kommunikation per WhatsApp, „Grunzen“ oder Kopfschütteln als Antwort

Jugendliche in der Pubertät stoßen ihre Eltern vor den Kopf und brauchen sie trotzdem. Für Väter und Mütter bedeutet das manchmal eine anstrengende Gratwanderung.

„Das Pubertier“

Wer von Ihnen hat schon einmal von dem Buch „Das Pubertier“ gehört? Der Autor Jan Weiler beschreibt darin auf humorvolle Art und Weise – aus Sicht eines Vaters mit seiner pubertierenden Tochter – was Eltern, und auch die Jugendlichen selbst, durchmachen. Und damit spricht er vielen (entnervten) Eltern aus der Seele.
Damals habe man noch „…jeden Milchzahn als Meilenstein gefeiert. Doch irgendwann mutieren die Kinder in rasender Geschwindigkeit von fröhlichen, neugierigen und nett anzuschauenden Mädchen und Jungen zu muffeligen, maulfaulen und hysterischen Pubertieren“ – so lautet der Text auf der Rückseite vom ersten Band von Jan Weilers Buchreihe.

Eltern stellen sich oft die Frage, ob sie eigentlich dieselbe Sprache sprechen als ihr pubertierendes Kind. Ein ungeduldiges Zetern, Schimpfen und Kreischen prallt ergebnislos an den Jugendlichen ab. Jan Weiler beschreibt es folgendermaßen in seinem Buch „die Kommunikation scheint ohnehin phasenweise unmöglich, denn das Hirn ist wegen Umbaus vorübergehend geschlossen. Und doch ist da ein guter Kern. Irgendwo im Pubertier schlummert ein erwachsenes Wesen voller Güte und Vernunft. Man muss nur Geduld haben, bis es sich durch Berge von Klamotten und leeren Puddingbechern ans Tageslicht gewühlt hat.“ Das Zauberwort heißt Empathie… Empathie ist nichts anderes als die menschliche Fähigkeit, sich auf der Basis von Selbsterkenntnis in andere Menschen hineinzuversetzen und nachzuempfinden, was sie fühlen. Klingt leichter als es tatsächlich ist.

Mädchen lehnt mit geschlossenen Augen den Kopf an die Tafel

Wie erhalte ich mir den Zugang zu meinem Kind?

Gespräche zwischen Eltern und Kindern funktionieren dann am besten, wenn die Kinder echtes Interesse spüren. Bei der typischen Frage "Na, wie war's heute in der Schule?" sei das eher nicht der Fall. Die Kinder merken schnell, ob die Eltern wirklich wissen wollen, wie es ihnen geht, oder ob sie vor allem an der Note in der Mathe-Schulaufgabe interessiert sind.

Familienberater Jan-Uwe Rogge hält Rituale für einen guten Weg, um miteinander im Gespräch zu bleiben. Das kann die gemeinsame Mahlzeit ebenso sein wie der Spieleabend oder der Sonntagsspaziergang. "Dafür bleibt im Tagesablauf oft leider keine Zeit", sagt der Erziehungsexperte. So ein Ritual muss nicht für alle Zeiten zementiert sein. Wenn die Jugendlichen "keinen Bock mehr" auf den Spaziergang mit Mama und Papa haben, kann man ihn beispielsweise durch ein gemeinsames Abendessen ersetzen. "Nur ganz wegfallen lassen sollte man die Rituale nicht", sagt Rogge.

Tipps für Eltern

Jeden Tag Streit und Geschrei – Sie können es nicht mehr hören? So schwer es in der Praxis oft auch ist: Durchatmen, kurz nachdenken und dann erst auf eine provokante Aussage zu antworten, nimmt einer Situation oft ihre Brisanz. "Man sollte nicht über jedes Hölzchen springen, das die Jugendlichen hinhalten", sagt Erziehungsberater Ulrich Gerth. Den Eltern müsse klar sein: "Sie entscheiden, in welchen Konflikt sie hineingehen."

Die Pädagogin und Familienbegleiterin Inke Hummel – selbst Mutter von 3 Teenagern – hat zur Lebensphase „Pubertät“ ebenfalls ein Buch geschrieben, in welchem sie erprobte Tipps für einen entspannten Umgang mit pubertierenden Heranwachsenden mit ihren Leser*innen teilt. Es trägt den Titel „Miteinander durch die Pubertät – gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben“.

Inke Hummels praktischen Tipps sind wohltuend hilfreich, stärken die Verbindung zwischen Eltern und Kind und funktionieren auch im turbulenten Familienalltag. Wie gehen Teenager trotz Gruppendruck stark ins Leben? Wie vermeidet man Konfliktsituationen und wie geht gutes Streiten?  Wie bleibt mein Teenager im Umgang mit Medien, Alkohol und Drogen verantwortungsbewusst? All diese und viele weitere Fragen klärt Inke Hummel und bietet damit Eltern eine wertvolle Unterstützung, deren Kinder gerade in die Pubertät starten oder bereits mittendrin stecken.

Auch wenn man es nicht immer merkt: "Pubertierende sind ein Geschenk", findet Familienberater Rogge, "denn sie leben uns Veränderungen vor. Eltern können von ihnen, von ihrer Anarchie, ihrer Bereitschaft, sich zu verändern, auch lernen." Und Elisabeth Raffauf gibt zu bedenken: "Die Kinder sind nie so unverstellt wie in dieser Zeit. Eltern dürfen daran teilhaben."

Schwangerschaft und Geburt

Die Schwangerschaft und die Zeit vor und nach der Geburt sind eine besondere Zeit: Unter Aufregung und Vorfreude mischen sich viele Fragen und manchmal auch Sorgen und Ängste. Auch gerade jetzt in Zeiten von Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und Stellenabbau in den Geburtskliniken. Wie kann ich mich auf die Geburt vorbereiten? Wo möchte und kann ich entbinden? Welche Unterstützung erhalte ich nach der Geburt? In diesem Blogbeitrag beleuchten wir einige Aspekte rund um diese Themenblöcke und führen konkrete Ansprechpartner*innen und Familienleistungen auf.

Ist eine Schwangerschaftsberatung auch für mich hilfreich?

Diese Frage stellen sich sicherlich einige Frauen. Die Fachkräfte in den Beratungsstellen vor Ort haben ein vielschichtiges Wissen rund um die Schwangerschaft und geben Auskunft zum finanziellen Rahmen und zu rechtlichen Fragen. Sie sind aber auch Ansprechpartner*innen in Konfliktsituationen in der Familie oder mit dem Partner und beraten bei emotionalen Belastungen. Die Beratung der Fachkräfte wird von einem sehr großen Teil der Frauen in Anspruch genommen. Zu einem kleineren Teil nutzen auch Paare die Möglichkeit der Beratung. Vor allem die sozialen Beratungen und die Unterstützungsleistungen bewirken, dass mehr als jede zweite schwangere Frau eine Beratungsstelle aufsucht. Die Fachkräfte beraten kostenlos, auf Wunsch anonym, unabhängig von Nationalität und Konfession, vertraulich und unter Einhaltung der Schweigepflicht.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es eine Vielzahl an Schwangerschafts(konflikt)-Beratungsstellen. Über die interaktive Karte können Sie sich Beratungsstellen in Ihrer Nähe heraussuchen.

Wo soll ich entbinden?

Diese Frage stellen sich viele Paare im Laufe einer Schwangerschaft. Die Möglichkeiten sind sehr verschieden und sollten an das eigene Wohlbefinden angepasst werden. Die meisten Babys werden in Deutschland in Kliniken geboren. Wenn keine Risikoschwangerschaft besteht, das Baby gesund ist und sich nicht vor der 36. SSW ankündigt, kann auch ein Geburtshaus oder eine Hausgeburt eine gute Alternative sein. Viele Frauen erleben hier die Geburten besonders störungsfrei, selbstbestimmt und in entspannter Atmosphäre. Für andere ist es für das eigene Sicherheitsempfinden wichtig, Ärzte und beste medizinische Versorgung direkt in der Nähe zu wissen und fühlen sich in der Klinik wohler.

Es lohnt sich, die verschiedenen Entbindungsorte kennenzulernen, um eine eigene Wahl zu treffen. Geburtskliniken und -Häuser bieten regelmäßig Informationsveranstaltungen an (abhängig von den aktuellen Hygienebestimmungen ist auch ein digitaler Rundgang in einigen Geburtskliniken möglich).

Doch was wenn die Geburtsstation in meiner Nähe schließt? So geschehen aktuell auf der Insel Rügen. Die einzige Geburtsstation auf Deutschlands größter Insel muss aufgrund von Personalmangel schließen. Die nächste Möglichkeit für Menschen auf Rügen wäre das Krankenhaus in Stralsund. Das entspräche für werdende Insel-Eltern eine Fahrtzeit von 30 bis 60 Minuten je nach Wohnort. So wie auf der Insel Rügen sieht es mancherorts in den ländlichen Regionen von MV aus. Der demografische Wandel und die rückläufigen Geburtenzahlen (Im Jahr 2020 wurden in MV insgesamt 12.062 Kinder geboren. Das ist der niedrigste Stand seit 2013) führten und führen zu Schließungen in den wirtschaftlich betriebenen Krankenhäusern.

Was ist Geburtshilfe?

Die Geburtshilfe ist ein Teilbereich der Frauenheilkunde und beschäftigt sich mit der Überwachung von Schwangerschaften sowie der Vorbereitung, Durchführung und Nachbehandlung von Geburten. Hebammen und Entbindungspfleger sind die Fachkräfte rund um die Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach und verstehen sich als Fürsprecher*innen der schwangeren und gebärenden Frauen.

Nach der Geburt hat jede gesetzlich krankenversicherte Frau zwölf Wochen lang Anspruch auf die Unterstützung einer Hebamme, bei Bedarf auch bis zum Ende der Stillzeit. Die Hebamme hilft und berät in dieser Zeit bei allen Fragen, die das Kind und die Gesundheit der Mutter betreffen. Die Wochenbett-Betreuung umfasst vor allem die Betreuung von Mutter und Kind – Rückbildung der Gebärmutter, Wundheilung, Wochenfluss, Stillen, Milchstau, Rückbildungsgymnastik, Trinkverhalten des Säuglings, Säuglingspflege etc.

Was ist eine Familienhebamme?

Familienhebammen und Familien-Gesundheits- & Kinderkrankenpfleger*innen begleiten Frauen/Familien, die in verschiedener Weise stark belastet sind, ab der 9. Woche nach der Geburt bis zum Ende des 1. Lebensjahres ihres Kindes. Eine Familienhebamme kommt – wie eine Hebamme – zu Ihnen nach Hause. Sie unterstützt dabei, dass es Ihnen und Ihrem Baby gut geht, es sich gut nach der Geburt entwickelt und der veränderte Alltag gemeinsam gelingt. Die Familienhebamme zeigt Ihnen wie man selbst die gesunde Entwicklung des Babys unterstützen kann oder worauf sie bei der Erziehung achten sollten. Sie begleitet Sie außerdem bei Arztbesuchen oder Behördengängen.

Ebenfalls kann eine Familienhebamme bei besonders schwierigen Situationen hilfreich sein. Wenn Sie zum Beispiel alleinerziehend oder sehr jung sind, finanzielle oder gesundheitliche Probleme haben oder sich in Ihrer Partnerschaft nicht gut fühlen, kann sie beratend zur Seite stehen.

Die Betreuung durch eine Familienhebamme bzw. eine Familien-Gesundheits- & Kinderkrankenpflegerin ist für die Familie kostenfrei. Die Familienhebamme bzw. die Familien-Gesundheits- & Kinderkrankenpflegerin wird aus dem Landesprogramm Familienhebammen finanziert.

Auf der interaktiven Karte finden Sie Gesundheitsämter in ihrer Nähe. Die Experten vor Ort vermitteln die Familienhebammen und Familien-Gesundheits- &Kinderkrankenpfleger*innen.

 

Dies war nur ein kleiner Einblick in die breite Themenwelt der Schwangerschaft und Geburt. Sie suchen nach weiteren Themen und Informationen? Dann schauen Sie gern auf unseren Themenseiten vorbei. Prüfen Sie, welche Familienleistungen für Sie relevant sind und wo Sie weitere Ansprechpartner*innen in Ihrer Nähe finden.

Leistungen der Eingliederungshilfe