Kampagne weist auf Online-Hilfen für Kinder und Jugendliche hin
Das Bundesfamilienministerium hat eine Plakatkampagne gestartet, um auf das Projekt „Hilfen im Netz“ aufmerksam zu machen. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche aus Familien mit psychisch oder suchtkranken Eltern zu unterstützen.
Über die Website hilfenimnetz.de erhalten Betroffene anonyme, kostenfreie Online- und Telefonberatung sowie eine digitale Landkarte mit regionalen Hilfsangeboten.
Die Kampagne wird von 4.000 City-Light-Plakaten in über 20 Großstädten begleitet. Projektträger sind NACOA Deutschland e.V. und KidKit. Unterstützt wird die Aktion von Lina Larissa Strahl, die als Botschafterin in sozialen Medien auf das Thema aufmerksam macht.
Neue Kinder- und Familienzentren stärken soziale Unterstützung in MV
Sozialministerin Stefanie Drese hat die ersten Zuwendungsbescheide für die neu geschaffenen Kinder- und Familienzentren (KiFaZ) in Mecklenburg-Vorpommern übergeben. „Damit nimmt ein bedeutendes sozialpolitisches Projekt Fahrt auf, das Familien, Eltern und Alleinerziehenden vielfältige und passgenaue Unterstützungsangebote bieten wird“, erklärte Drese in Grimmen.
Das Konzept stammt aus Finnland, wo Kindertageseinrichtungen auch als Anlaufstellen für Beratung und Unterstützung fungieren. Ziel ist es, Familien dort abzuholen, wo sie sich ohnehin aufhalten, und so die Hemmschwelle für Hilfsangebote zu senken.
Hilfe im Alltag integrieren
„Wenn man beim Abholen der Kinder auf einen Elterntreff oder einen Vortrag zu staatlichen Hilfen hingewiesen wird, passt das besser in den Alltag und erleichtert die Annahme von Unterstützung“, so Drese.
Eine Servicestelle beim SOS-Kinderdorf in Grimmen unterstützt die KiFaZe beim Aufbau der Strukturen. Insgesamt sollen mindestens 16 KiFaZe in allen Landkreisen und kreisfreien Städten entstehen. Dafür stellt das Land rund fünf Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds bereit. Die Zentren werden insbesondere in Orten und Stadtteilen eingerichtet, in denen viele Familien mit besonderen Herausforderungen leben.
Neue bundesweite Anlaufstelle gegen Verschwörungsdenken
Seit Ende Februar 2025 steht die bundesweite Anlaufstelle „Beratungskompass Verschwörungsdenken“ allen Ratsuchenden zur Verfügung. Sie bietet erste Hilfe für Menschen, die mit Verschwörungserzählungen konfrontiert sind. Die Beratungsstelle ist ein gemeinsames Projekt des BMFSFJ und des BMI im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Der „Beratungskompass Verschwörungsdenken“ bietet eine anonyme Erstberatung online oder telefonisch. Bei weiterem Beratungsbedarf erfolgt die Vermittlung an spezialisierte Stellen vor Ort. Die Beratung ist vertraulich und wird von Violence Prevention Network, der Amadeu Antonio Stiftung und modus – Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung durchgeführt.
MV entwickelt eigenen Demenzplan
Ziel ist es, an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen künftig noch besser zu unterstützen und proaktiv den Herausforderungen des Krankheitsbildes in einer immer älter werdenden Gesellschaft zu begegnen.
Gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Akteuren, das unter anderem Vertreterinnen und Vertreter aus Pflege und Therapie, lokale Demenznetzwerke und Beratungsstrukturen sowie Patientenvertretungen und Betroffene selbst umfasst, soll der neue Demenzplan hierfür landesspezifische Grundlagen schaffen. Auch einen eigenen wissenschaftlichen Beirat habe das Land eingerichtet, die Auftaktsitzung des Gremiums sei für den März geplant.
„Wir setzen hierbei auf Expertise, die es im Land schon gibt. Ob es der Pakt für Pflege ist, innerhalb dessen die Demenzstrategie erarbeitet wird, die vom Land geförderte Landesfachstelle Demenz oder die Unterstützungsangebote der Kommunen – wir sind in MV bereits auf einem guten Weg und wollen dieses Wissen nun besser bündeln, ausbauen und verfestigen“, betonte Drese.
Cannabis und Jugendliche: Eltern erhalten Unterstützung
Seit der Legalisierung von Cannabis für Volljährige im letzten Jahr stehen Eltern vor neuen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund hat die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen Mecklenburg-Vorpommern (LAKOST MV) mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums einen umfassenden Flyer veröffentlicht, der Eltern dabei hilft, Warnsignale zu erkennen und Unterstützung anzubieten.
„Das Durchschnittsalter für den ersten Cannabiskonsum liegt leider bei 14 Jahren. Der Konsum kann langfristige Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben. Der Flyer informiert über die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Risiken des Cannabiskonsums für Jugendliche und gibt wertvolle Hinweise, wie Eltern reagieren können, wenn sie bei ihrem Kind Anzeichen dafür vermuten“, erläuterte Gesundheitsministerin Stefanie Drese die Hintergründe.
Der Cannabis-Elternflyer ist kostenlos bei der LAKOST MV bestellbar.
Darüber hinaus hat die LAKOST vor wenigen Tagen eine Citycards-Aktion zum Thema Cannabis gestartet. In Rostock, Schwerin, Wismar, Greifswald und Stralsund werden in den teilnehmenden Kneipen und Einrichtungen insgesamt 48.000 Postkarten verteilt, die zum Schmunzeln und Überdenken des Cannabiskonsums insbesondere im jungen Alter nachdenken sollen.
Zeugnissorgentelefon ist geschaltet
Die Hotline ist ein Angebot des Zentralen Fachbereichs für Diagnostik und Schulpsychologie (ZDS). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen jeweils eine Woche vor und eine Woche nach der Zeugnisausgabe mit Rat und Hilfe bei allen Fragen rund um das Zeugnis zur Verfügung, ob es dabei um den Umgang mit Enttäuschung und Ängsten oder um Konflikte in der Familie geht. Schülerinnen und Schüler können auch Tipps erhalten, wie sie ihre Leistungen verbessern.
Die telefonische Beratung ist vom 27. Januar 2025 bis 7. Februar 2025 unter der Nummer 0385 588 7987 (montags bis freitags und auch am Samstag, 1. Februar 2025), jeweils in der Zeit von 8:00 bis 18:00 Uhr erreichbar.
App: Kindersicher! - Kinderunfälle vermeiden
Die App „Kindersicher!“ unterstützt frischgebackene Eltern mit wichtigen Informationen und hilfreichen Tipps, um Unfälle und Gefahren im Alltag zu vermeiden. Sie beantwortet Fragen wie: Dürfen Kuscheltiere ins Babybett? Wie erkenne ich sicheres Spielzeug? Wie finde ich den richtigen Autokindersitz? Und was tun bei einem Unfall?
Die App begleitet Dich durch die ersten Jahre Deines Kindes und hilft, Gefahrenquellen zu erkennen und sicher zu umgehen.
Online-Angebot STARK unterstützt Eltern in Krisen oder in Trennung
Expertinnen und Experten aus Psychologie, Pädagogik, Rechtswissenschaft und Ökonomie haben das Online-Angebot entwickelt. Das Portal wurde in den vergangenen fünf Jahren mit rund 2,6 Millionen Euro vom Bundesfamilienministerium gefördert.
Die Plattform richtet sich an drei Zielgruppen:
- Für Paare und Eltern bietet die Plattform Informationen zu rechtlichen, finanziellen und psychologischen Aspekten, gerade wenn Kinder betroffen sind, sowie praxisorientierte Trainings zur Konfliktbewältigung und Entscheidungsfindung.
- Für Kinder und Jugendliche bietet die Plattform einen eigenen Bereich, der altersgerecht bei Trennung unterstützt.
- Für Fachkräfte bietet die Plattform spezialisierte Tools und Wissensangebote für Fachkräfte aus der Paar-, Trennungs- und Erziehungsberatung.
Die Plattform ist kostenfrei zugänglich unter www.stark-familie.info.
Erste ombudschaftliche Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und ihre Familien
Noch im November wird in Neubrandenburg die landesweit erste ombudschaftliche Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und ihre Familien ihre Arbeit aufnehmen. Die unabhängige Ombudsstelle ist nach Auskunft von Sozialministerin Stefanie Drese ein Weg zu einer fairen und transparenten Konfliktlösung auf Augenhöhe. Sie biete Kindern, Jugendlichen und ihren Familien aus ganz MV in Streitfällen mit Institutionen und Fachkräften der öffentlichen und freien Jugendhilfe (z.B. Jugendämter oder Träger) kostenlose Beratung, unabhängige Informationen und zielgenaue Vermittlung, so die Ministerin.
„Wir wollen mit der neuen Beratungsstelle jungen Menschen und Personensorgeberechtigten ermöglichen, ihre Anliegen und Fragen, aber auch Beschwerden zu äußern“, verdeutlichte Drese. „Wo Kinder, Jugendliche und Eltern ihre Rechte nicht immer kennen und der Jugendhilfe sonst alleine gegenüberstehen, soll das Team der Beratungsstelle ihnen künftig den Rücken stärken“, so Drese.
Träger der Ombudsstelle ist der Verein "Ombudschaft für Kinder, junge Menschen, und Familien MV." Das multiprofessionelle Team des Träger-Vereins ist qualifiziert und erfahren im Bereich der Sozialen Arbeit und Mediation. Es steht persönlich vor Ort, telefonisch oder digital zur Verfügung.