Die MitMachZentralen in MV: Anlaufstellen für´s Ehrenamt

Hallo Frau Illerhaus-Kulow, danke, dass Sie sich Zeit für den Blog nehmen. Stellen Sie sich bitte einmal kurz vor.

Vielen Dank für die Einladung, sehr gerne! Ich bin Carolin Illerhaus-Kulow und seit Januar 2024 zuständig für die MitMachZentrale des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte unter der Trägerschaft des Instituts für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung, kurz ISBW gGmbH. Hauptsächlich arbeite ich in meinem Büro in Waren, aber auch in Neubrandenburg und Neustrelitz finden Beratungen statt. Der Landkreis ist groß – ich bin viel unterwegs!

Erzählen Sie uns gerne mehr von der MitMachZentrale. Was sind die Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte?

Das Ministerium für Sport, Gesundheit und Familie MV fördert insgesamt acht MitMachZentralen im Bundeesland. Neben der MitMachZentrale MSE gibt es auch noch weitere in den anderen Landkreisen. Die Hauptaufgabe der MitMachZentralen ist es, generell das Engagement im Landkreis oder der jeweiligen Stadt zu fördern. Dies geschieht über verschiedene Wege: Interessierte Bürger*innen, welche sich gerne engagieren möchten, können mit uns gemeinsam das Spektrum des Engagements kennenlernen, sodass wir bestimmt einen passenden Einsatzort finden. Zudem geben wir Unterstützung im Förderdschungel um passende Fördermittel für konkrete Vorhaben zu finden. Auch Veranstaltungen und Weiterbildungen für Ehrenamtliche gehören zu unserem Aufgabenspektrum.

Wie geben Sie Unterstützung und Hilfe?

Da die Anliegen und Anfragen sehr unterschiedlich sind, ist es wirklich wichtig ganz individuell zu beraten und zu unterstützen. Ein kleiner Verein braucht Ideen für die Öffentlichkeitsarbeit um neue Mitglieder zu werben, eine Kita sorgt sich um den Versicherungsschutz der Engagierten im Haus, Zugezogene möchten sich engagieren um Gleichgesinnte kennenzulernen und ihr Wissen weiterzugeben. Das sind nur wenige Beispiele der Vielfalt – aber überall finden wir Lösungen und entwickeln Ideen!

Welche Motivation haben die Freiwilligen, sich zu engagieren?

Engagement ist Vielfalt pur – und so ist es auch die jeweilige persönliche Motivation, die dahinter steckt. Für viele steht der Wunsch im Vordergrund, ihre Region aktiv mitzugestalten und einen positiven Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten. Sie möchten etwas zurückgeben, was sie selbst als wertvoll empfinden, sei es in Form von Zeit, Wissen oder Fähigkeiten.
Engagierte schätzen den Austausch mit Gleichgesinnten und die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Nicht zuletzt finden viele Erfüllung und Sinn im Ehrenamt, weil sie direkt sehen können, wie ihr Einsatz anderen Menschen hilft und das Zusammenleben bereichert.

Was sind die größten Herausforderungen, denen Freiwillige gegenüberstehen?

Auch hier ist es sinnvoll ein bisschen zu differenzieren. Für junge Menschen, Schüler*innen und Student*innen, Berufstätige, Eltern (insbesondere von kleinen Kindern) und Menschen mit zu pflegenden Angehörigen ist es sicherlich besonders herausfordernd, Zeit für ein Ehrenamt zu finden. Menschen, die in ihrem Alltag überlastet sind, können sich nur schwer engagieren. Mir begegnen immer wieder Personen, die sich gerne engagieren würden, aber es nicht im Alltag integrieren können.
Auch wichtig sind die Rahmenbedingungen, in welchen ein Ehrenamt stattfinden. Wo ist das Ehrenamt angegliedert? Wird das Engagement gesehen und anerkannt? Sind in Vereinen beispielsweise die Aufgaben so verteilt, dass sie gut bewältigt werden können – oder machen nur wenige Personen viel zu viel?
Zudem brauchen auch ehrenamtlich organisierte Projekte Geld, das ist nicht zu vernachlässigen. Die Beantragung von Fördergeldern kostet viel Zeit Mühe, was alles im Ehrenamt geschieht. Hier unterstütze ich auch gerne und berate schon vorab, welche Fördermöglichkeiten wirklich sinnvoll und passend sind.

Sie haben gerade von Menschen gesprochen, die sich gerne engagieren möchten, aber eigentlich keine Zeit dafür haben. Was würden Sie in solchen Situationen raten? Gibt es Möglichkeiten?

Auf jeden Fall – und es wird zunehmend wichtiger, genau solche Formate zu finden. Kurzzeitengagement, oder wie ich auch gerne sage „Engagement-Sprints“ zu vermitteln ist eine wichtige Herausforderung, die gute Plattformen braucht. Diese Engagements sind kurzweilig und können aber enorm viel bewirken. Das kann beispielsweise die Mithilfe bei einem Fest sein, oder als Vorbereitung dafür in Form von Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Engagierte, die im Alltag wenig Zeit finden, können sich oftmals nur schwer für längere Zeiträume und langfristige Verantwortungsbereiche festlegen. Kurzeitengagement bringt die Möglichkeit, die eigenen Stärken und Fähigkeiten wirksam dort einzusetzen, wo es in dem Moment akut am besten benötigt wird. Eine Bereicherung für beide Seiten!

Welche Pläne hat die Mitmachzentrale für die Zukunft?

Generell dreht sich bei uns vieles um die Frage: Wie können wir Engagement stärken und vorhandene Strukturen unterstützen. Es ist uns ein Anliegen, die vielen Engagierten zu erreichen und ein wirkungsvolles Angebot vorzuhalten.
Wir achten somit auch zukünftig stark darauf, im Gespräch mit Engagierten zu bleiben um die Bedarfe zu erfassen. In der Mecklenburgischen Seenplatte möchte ich nächstes Jahr auch mehr das Engagement in den dörflicheren Gegenden kennenlernen, bislang habe ich mich auf Waren, Neustrelitz und Neubrandenburg konzentriert.

Wie sieht die Zukunft des Ehrenamts in der Region aus?

Ehrenamt trägt unser Zusammenleben als Gesellschaft: Nachbarschaftshilfe, die Freiwilligen Feuerwehren, ehrenamtliche Bürgermeister*innen, Vereine, die kulturelle, soziale, gesellschaftsstärkende oder umweltschützende Projekte in die Wege leiten, Sportvereine. Menschen organisieren sich über Vereine, verbringen eine gute und wirkungsvolle Zeit zusammen. Das brauchen wir mit Blick auf unsere Zukunft mehr denn je! Gleichzeitig muss Ehrenamt, Engagement und Vereinsleben auch zeitgemäß sein: Um die Wege in unserem Bundesland zu überbrücken braucht es gute Mobilitätsstrukturen. Auch das Thema Digitalisierung ist im Ehrenamtskontext ein wichtiges: Was für viele Vereine eine große Herausforderung ist, bietet gleichzeitig wunderbare Möglichkeiten.

Wo sind die MitMachZentralen zu finden? Wie kann man Kontakt aufnehmen?

Das Büro der MitMachZentrale MSE ist in der Dietrich-Bonhoeffer-Str. 18 in Waren (Müritz), direkt angegliedert an unsere Familienbildungsstätte, dem Familienhafen Waren.
Carolin Illerhaus-Kulow ist Ihre Ansprechpartnerin vor Ort und freut sich auf regen Austausch, gute Ideen und engagierte Menschen im Landkreis MSE! (Tel. 03991 180037)

Die Kontakte aller MitMachZentralen in MV finden Sie HIER auf unserer Seite.

Was sich 2024 für Familien ändert

Weihnachtliche Freizeittipps für die ganze Familie

Betrugsmaschen und Enkel-Trick: Sicher leben im Alter

Informieren Sie sich im Rahmen dieses Blogartikels über Betrugsmaschen und wie Sie sich davor schützen können. Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern hat uns dafür Rede und Antwort gestanden.

Trickstraftaten - Wie hat sich die Fallrate entwickelt?

Im vergangenen Jahr hat sich die Fallrate der erfassten Trickstraftaten zum Nachteil älterer Menschen (ü60-Jährige) um 12,6 Prozent erhöht (gesamt 2022: 3150 Fälle). Von 2021 auf 2022 haben sich die vollendeten Taten leider mehr als verdoppelt (von 283 auf 622). Die Zahl steht den versuchten - der Polizei bekannt gewordenen - Taten von 2528 gegenüber. Die Schadenssumme lag im vergangenen Jahr bei 4.076.905 Euro (Anstieg um 37,5 Prozent zu 2021).
Ein Vergleich der Fallzahlen aus dem ersten Quartal in 2023 mit dem ersten Quartal 2022 zeigt bereits eine steigende Tendenz, vor allem im Bereich der Straftaten, die ein Bekanntschafts- oder Verwandtschaftsverhältnis vorgaukeln.

Welche Wege des Betruges werden besonders oft gewählt?

Täter passen ihre Begehungsweisen fortwährend der gesellschaftlichen und technischen Entwicklung an. Besonders perfide ist, dass sie mit der Hilfsbereitschaft gerade älterer Menschen rechnen und diese schamlos ausnutzen. Hierfür werden vielseitige Tricks angewandt. Am bekanntesten ist der „Enkeltrick-Betrug“. Auch in MV ist das Vortäuschen von Verwandtschafts-/Bekanntschaftsverhältnissen die am häufigsten gemeldete Begehungsweise. Mittlerweile schildern Täter nicht nur noch als vermeintliche „Enkel“ finanzielle Notlagen, sondern geben sich auch per Messenger als z.B. Kind aus. Das Auftreten falscher Amtspersonen (falsche Polizeibeamte) ist ein ebenso häufiges Phänomen. Weitere Begehungsweisen sind der Gewinnspielbetrug (Vorauszahlung von Gebühren, um den Gewinn zu erhalten) und die Drohung aufgrund vermeintlicher Schulden (beispielsweise eine Kontopfändung).

Telefon

Ist grundsätzlich jeder/jede ein potenzielles Opfer oder gehen die Täter nach bestimmten Auswahlkriterien vor?

Das Opferrisiko älterer Menschen ist grundsätzlich geringer als das anderer Bevölkerungsgruppen. Dennoch können sie in Bezug auf den Deliktsbereich Betrug und Eigentum aufgrund körperlicher Einschränkungen oder fehlender sozialer Integration gefährdeter sein. Viele ältere Menschen müssen sich auf neue Lebenssituationen, z.B. Eintritt in den Ruhestand, Verlust des Partners oder anderer Bezugspersonen, Krankheiten, Konflikte mit nahestehenden Personen usw. einstellen. Damit verbunden sind häufig mangelnde soziale Kontakte.

Gleichzeitig können sie auf Dritte, z.B. im Bereich der Pflege, angewiesen sein. Diese Faktoren begünstigen den Verlust bzw. die Veränderung von erlernten Kompetenzen wie z.B. Handlungs- und Sozialkompetenz sowie Handlungsmuster und können somit ausschlaggebend für einen Anstieg der Kriminalitätsfurcht ebenso wie der Opferwerdung sein.

Aufklärung, Stärkung des Selbstbewusstseins und die Sensibilisierung für mögliche Gefahren im Alltag sind wichtige Bestandteile der Präventionsarbeit für die Zielgruppe 60 plus.

Welcher Fall ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?

Besonders erfreulich sind immer jene Fälle, in denen die Täter an pfiffigen älteren Menschen scheitern oder in denen aufmerksame Taxifahrer, Bankmitarbeiter oder Personen aus der Nachbarschaft couragiert handeln und den Betrug verhindern.

Positive Fallbeispiele (länger zurückliegend) aus Hagenow und Schwerin:
In Hagenow entlarvte eine Seniorin eine Enkeltrickbetrügerin am Telefon, die zuvor 20.000 Euro verlangt hatte. Hintergrund sei ein angeblicher Verkehrsunfall gewesen, den die Anruferin schuldhaft verursacht hätte. Um die Polizei aus dieser Angelegenheit herauszuhalten, hätte sie dem am Unfall beteiligten Autofahrer versprochen, die Reparaturkosten für sein beschädigtes Auto zu erstatten. Dafür benötige sie jedoch sofort Bargeld. Die Anruferin gaukelte der Seniorin vor, zur Familie zu gehören. Während des Telefonates bemerkte die Seniorin jedoch den Schwindel und sagte der Anruferin „auf den Kopf zu“, dass sie den Trick durchschaut habe und sie es nicht mehr versuchen solle. Daraufhin sei die Anruferin verdutzt gewesen und das Telefonat wenig später beendet.

Richtig war die Reaktion einer 93 Jahre alten Dame aus Schwerin. Die Seniorin wurde von einer Unbekannten angerufen, in der sie ihre Nichte zu erkennen glaubte. Die Betrügerin täuschte in dem Gespräch eine dringende finanzielle Notlage vor und versuchte, die Dame zur Übergabe eines Bargeldbetrags zu überreden. Der Seniorin kam die Anruferin jedoch zu Recht komisch vor. Sie beendete das Telefonat daraufhin umgehend. Zu einer Geldübergabe kam es nicht und die Betrügerin ging leer aus. Die Polizei wurde unmittelbar nach dem Vorfall informiert.

Dass Täter leider nach wie vor Erfolg haben, macht die Statistik deutlich. So beispielsweise in Bad Kleinen und Teterow geschehen:
Eine 67-jährige Frau erhielt am Valentinstag eine WhatsApp-Nachricht von ihrer vermeintlichen Tochter, die sich mit einer unbekannten Telefonnummer meldete. Ihr Handy sei beschädigt und sie müsse dringend eine Überweisung tätigen, was ihr mit dem kaputten Handy nicht möglich sei, hieß es. Daraufhin überwies die Rentnerin die geforderte Summe von knapp 3.500 Euro. Auch eine zweite Überweisung für die falsche Tochter veranlasste die 67-Jährige.

Unter dem Vorwand, er sei Polizeibeamter und müsse gestohlenen Schmuck, der wiedergefunden worden sei, vergleichen, gelangte ein angeblicher Polizist in Teterow in die Wohnung einer 82-jährigen Frau. Dort lenkte er sie ab und stahl ihren Schmuckkasten mit dem gesamten Inhalt.

Die wichtigste Frage in dem Zusammenhang: Was kann man tun, um sich vor derartigen Betrugsmaschen zu schützen?

Besonders hilfreich sind die Tipps der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes:

Wenn man merkt, dass man doch Opfer von Betrügern geworden ist, wie geht man vor?

Das Anzeigen von Betrugstaten, ob versucht oder vollendet, kann zum einen der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, zum anderen aber auch, andere Personen zu sensibilisieren und im besten Fall Täter zu überführen. Eine Anzeige kann in jeder Polizeidienststelle oder auch über die Onlinewache erstattet werden. In einer akuten Situation ist eine Mitteilung über den Polizeinotruf ebenso hilfreich. Eine Anzeige ist in den meisten Fällen auch wichtig, um Opferrechte wahrnehmen und Ansprüche geltend machen zu können. (Empfehlung: YouTube Video "Opfer helfen- aber wie? Warum eine Anzeige erstatten?")

Vielen Dank an das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern!

Einblick in die Arbeit einer Ehrenamtskoordinatorin

Diese und noch weitere Fragen beantwortet das folgende Interview, welches die FamilienInfo MV mit der Ehrenamtskoordinatorin, Frau Kathleen Kleist vom DRK-Kreisverband Neubrandenburg e.V., aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, geführt hat.

Stellen Sie sich bitte einmal kurz vor:

Guten Tag, mein Name ist Kathleen Kleist und bin gelernte Bankkauffrau. Seit 2005 bin ich im DRK Kreisverband Neubrandenburg e.V. und seit 2010 dort als Ehrenamtskoordinatorin für die Region Neubrandenburg und Umland tätig.

Was sind die Aufgaben einer Ehrenamtskoordinatorin?

Ehrenamtliche zusammenzubringen und zu beraten, am Ehrenamt interessierten Menschen Türen zu öffnen sowie für Vereine und Initiativen die Möglichkeiten der Vernetzung zu bieten, sind wichtige Bestandteil meiner Arbeit. Das Aufgabenfeld ist sehr vielseitig und bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten zur Ausgestaltung der Ehrenamtskoordination. Von der Planung und Koordination ehrenamtlicher Arbeit, Beratung und Unterstützung zum Thema Ehrenamt, Erschließung neuer ehrenamtlicher Aufgabenfelder, Brückenbauer zwischen Haupt- und Ehrenamt, Unterstützung bei der Einarbeitung neuer Ehrenamtlicher sowie ein würdiges Verabschiedens eines Ehrenamtlichen, die Mitgestaltung in Netzwerken rund um das Thema Engagement und Angebote zur Präsentation von Vereinen, Verbänden und Initiativen sind ein Ausschnitt aus den Alltag eines Ehrenamtskoordinators.

Was macht Ihnen dabei am meisten Spaß?

Was mich immer wieder freut, ist wenn Menschen, denen ich eine ehrenamtliche Tätigkeit vermittelt habe, zu mir kommen und sich bedanken das wir gemeinsam ein Engagement gefunden haben, mit dem sie glücklich sind. Aber auch der Kontakt mit Menschen, im Allgemeinen, macht die Arbeit für mich interessant und attraktiv.

Wer sind im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wichtige Partner*innen fürs Ehrenamt?

Es gibt in unserem Landkreis ein vielfältiges Angebot zum Thema Ehrenamtsstrukturen. Die Ehrenamtsstiftung MV, auch wenn sie ihren Sitz nicht in unserem Landkreis hat, ist ein wichtiger und hilfreicher Partner. Aber auch ehrenamtlichen Vereine die in Netzwerken zusammenkommen stellen eine große Säule zur Unterstützung untereinander dar. Besonders hervorzuheben sind auch Spender und Sponsoren, die mit ihrem Zutun so manches Projekt voranbringen. Aber auch Arbeitgeber können ein guter Partner sein, indem sie die ehrenamtlichen Tätigkeiten und Einsätze ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter u.a. durch großzügige Freistellungen von beruflichen Verpflichtungen fördern. Zu guter Letzt unterstützen der Landkreis sowie Gemeinden und Kommunen das bürgerschaftliche Engagement in unserem Landkreis.

Wie sehen Sie die zukünftige Rolle des Ehrenamts?

Das Ehrenamt ist gerade im Wandel. Viele Menschen möchten sich gerne engagieren, aber nicht wie in der Vergangenheit „ein Ehrenamt das ganze Leben“, sondern eher projektbezogen und kurzfristig. Dies stellt ehrenamtliche Vorstände vor einer großen Herausforderung.

Welche Fragen werden Ihnen am häufigsten gestellt?

Wo kann man sich engagieren?
Wie viel Zeit muss ich für ein Ehrenamt einplanen?
Gibt es eine Aufwandsentschädigung?
Brauche ich besondere Vorkenntnisse?
Aber auch Fragen rund um den Versicherungsschutz werden oft gestellt.

Junge Frau bringt älteren Frau den Einkauf an die Haustür

In Mecklenburg-Vorpommern ist fast jede*r Dritte ehrenamtlich engagiert.

Haben Sie das Gefühl, dass sich das Ehrenamt verändert hat seit Corona?

Ich denke Corona hat in allen Bereichen seine Spuren hinterlassen. So auch im Ehrenamt. Einige Engagierte haben sich durch die Beschränkungen der Pandemie anderweitig orientiert. Aber eine Vielzahl von Engagierten ist während und auch nach Corona ihrem Engagement treu geblieben.

Was sind die EhrenamtsMessen?

Es gibt in Neubrandenburg sowie in unserem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte vielfältige Mög-lichkeiten, sich zu engagieren. Besonders viele Menschen üben beispielsweise ein Engagement in den Bereichen Sport, Bewegung, Soziales, Gesundheit, Kindergarten und Schule aus. Über die Angebotsvielfalt ehrenamtlicher Betätigungsfelder kann man sich auf den alljährlichen Ehrenamtmessen in allen Regionen unseres Landes informieren.

Wo sehen Sie das Ehrenamt in 5 Jahren im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte?

Ein wichtiger Zukunftsfaktor wird der demografische Wandel sein. Das bedeutet, dass immer weniger Menschen da sind, die sich engagieren könnten. Schon jetzt haben wir in vielen ehren-amtlichen Bereichen ein Nachwuchsproblem und ich befürchte, dass sich diese Problematik in 5 Jahren noch weiter verstärkt. Deshalb möchte ich ein großes Dankeschön an alle Ehrenamtlichen richten, die sich mit voller Kraft, mit viel Herz und Freude engagieren.

Vielen Dank für Ihre Arbeit & das Gespräch!

Ein Hoch auf die Großeltern!

Am Muttertag in diesem Jahr fragte mich meine Tochter „Mama, warum gibt es eigentlich keinen Oma und Opa Tag?“. Ja, warum eigentlich nicht? Ich stellte fest, dass ich keine vernünftige Antwort auf ihre Frage geben konnte. Mir fielen viele gute Argumente für einen solchen Tag ein und kein einziges dagegen.

Oma und Enkelkind

Großeltern haben immer ein offenes Ohr und unendliche Geduld. Sie sind immer da, wenn man sie braucht. Ohne Großeltern könnte die Menschheit nicht existieren, und zwar nicht nur biologisch betrachtet, sondern auch im übertragenen Sinne. Großeltern sind das soziale, intellektuelle und kulturelle Rückgrat unserer Gesellschaft. Sie haben für all das Zeit, für das die Eltern zu beschäftigt sind. Bereits Friedrich Nietzsche hat erkannt: „Man ist vielmehr das Kind seiner vier Großeltern als seiner zwei Eltern.“

Einfach „Danke“ sagen

Nie war es leichter als heute, die Großeltern anzurufen oder ihnen Nachrichten zukommen zu lassen. In der Hektik des Alltags vergessen wir das leider häufig. Auf unserer täglichen Prioritätenliste belegen die Aufmerksamkeiten, Gefälligkeiten und Liebenswürdigkeiten gegenüber den Großeltern die hinteren Plätze.

Also lasst uns den Oma- und Opa Tag am 12. November nutzen, um unseren Großeltern mal wieder ein herzliches Dankeschön zu sagen. Für die vielen gemeinsamen Stunden, die spannenden Geschichten, die leckeren Kekse und Kuchen, die Umarmungen... Oma und Opa sind für ihre Enkelkinder da -bedingungslos.

Nun können wir unter den aktuellen Corona Kontaktbeschränkungen leider nicht so einfach zu Oma und Opa fahren, sie in den Arm nehmen und Ihnen Danke sagen. Trotzdem sollte dieser Tag (auch oder gerade wegen der vielen negativen Schlagzeilen) nicht untergehen. Überlegt euch wie ihr Oma & Opa eine Freude machen könnt. Euch fällt da bestimmt etwas ganz Tolles und Individuelles ein.

Wir werden Großeltern - Sind wir jetzt alt?

Viele Großeltern fühlen sich auch mit Eintritt der Großelternschaft eigentlich noch nicht alt genug, um sich von nun an Oma oder Opa rufen zu lassen. Mit diesem Gefühl sind frisch gebackene Großeltern heute nicht allein - die meisten 50-Jährigen fühlen sich wie 40 und mit 60 steht man selbstverständlich noch mitten im Leben. Und trotzdem, wird man Oma oder Opa, stellt sich gewiss die Frage: Bin ich jetzt alt?

Die Mehrheit (45,6 Prozent) ist bei Geburt des ersten Enkelkindes im Alter zwischen 50 und 60 Jahren, doch auch zwischen 40 und 50 ist es keine Seltenheit, dass die eigenen Kinder schon wieder Nachwuchs bekommen (36,0 Prozent). Eher ungewöhnlich ist es hingegen, schon vor dem 40. Geburtstag zur Oma oder zum Opa gemacht zu werden (2,9 Prozent) - bei Frauen ist dies allerdings ein klein wenig häufiger der Fall (4,1 Prozent). Jeder fünfte Großvater (20,5 Prozent) ist hingegen schon über 60 Jahre, wenn das erste Enkelkind geboren wird.

Anstelle sich jedoch mit dieser Frage nach dem Alter zu beschäftigen, ist es viel lohnender, sich die andere Seite der Medaille vor Augen zu führen: Junge und junggebliebene, aktive Großeltern können das Aufwachsen ihrer Enkel besonders intensiv miterleben, sind für Ausflüge und gemeinsame Urlaube zu haben und können zudem die jungen Eltern besonders gut entlasten.

In vielen Familien geht nichts ohne die Großeltern

Sagenhafte 21 Millionen Menschen in Deutschland haben heute Enkel, jede*r vierte*r ist also Oma oder Opa. Außerdem haben rund 58 Prozent aller Großeltern mindestens drei Enkel. Und zwar ziemlich lange. Die Soziologin und Altersforscherin Dr. Katharina Mahne sagt: „Großeltern und Enkel verbringen heute eine lange Lebensspanne miteinander, rund 20 bis 30 Jahre.“

In vielen Familien geht nichts ohne die Großeltern. Laut Deutschem Zentrum für Altersfragen helfen rund 30 Prozent aller Omas und Opas bei der Betreuung – im Schnitt gut acht Stunden jede Woche! „Sich ständig an die Lebenswelt der Kinder anzupassen, hält sie dabei selbst jung“, sagt Familienpädagogin Dr. Brita Schönwälder.

Also liebe Großeltern und Enkelkinder genießt die gemeinsame Zeit!

Ein Tag im Mehrgenerationenhaus in Schwaan

„Der Campus der Generationen“ – unter diesem Schlagwort führt uns die Reise in den Landkreis Rostock, genauer gesagt in die Stadt Schwaan. Dort besuchen wir das Mehrgenerationenhaus. Bekannt ist die kleine mecklenburgische Stadt für die Kunstmühle mitten im Ort.

Doch wir widmen uns heute einem Bauprojekt als Erweiterungsbau der Schule. Dieser Bauabschnitt soll ab Sommer 2020 ein „Campus der Generationen“ werden. Einen genaueren Einblick über das aktuelle und zukünftige Treiben des Mehrgenerationenhauses im Ort gibt uns die Koordinatorin Viola Präfke. Die Stadt Schwaan ist erst relativ jung in dem geförderten Programm der Mehrgenerationenhäuser. „Seit 2016 haben wir hier vor Ort Treffpunkte an verschiedenen Orten für jung und alt“, erzählt die Koordinatorin. Der Monatsplan ist prall gefüllt mit Aktivitäten wie Spielenachmittag, Bürgertreff, Nähtreff, Yoga, Fit durch Bewegung.

Rundgang zum Campus der Generationen

Bei unserem kleinen Rundgang durch den Ort können wir einen Blick werfen in die Räumlichkeiten des Offenen Treffs mit Angeboten wie Hausaufgabenhilfe, Sport, Unterstützung bei Behördenschreiben etc. Der Duft aus der Küche zieht durch die Räume. Dort ist die gute Seele des Seniorenclubs, Annegret Norberat, am Wirbeln und bereitet das wöchentlich stattfindende Kochen der Senioren vor. Weiter führt uns der Weg zur gut sortierten Bibliothek. In den unterschiedlichen Themenwelten findet mit Sicherheit jede*r Besucher*in was zum ‚schmökern‘. Und dann stehen wir direkt vor der Baustelle, auf der Mitte November 2019 Richtfest gefeiert wurde.

Viola Präfke erzählt uns was an welcher Stelle im Neubau untergebracht werden soll. „Im unteren Bereich kommt die Küche und die Mensa für die Schüler*innen sowie ein Veranstaltungsraum. In den oberen Räumlichkeiten ziehen dann die Bibliothek, die Jugendclub, der Bürgertreff, der offene Treff und der komplette Seniorenbereich ein. Wir haben in der oberen Etage auch eine Küche für unsere eigenen Aktivitäten. Angedacht ist dann auch ein Generationenkochen“. Alle Beteiligten sind zufrieden mit den aktuellen Gegebenheiten aber die Freude auf das gemeinsame neue Gebäude ist allen ins Gesicht geschrieben. Im Sommer des nächsten Jahres soll der Erweiterungsbau feierlich eröffnet werden. Danach werden alle Ihre Sachen packen und in die neuen Räumlichkeiten ziehen.

Zum Steckbrief des Mehrgenerationenhauses Schwaan...

Ein Tag im „Börgerhus“ in Rostock Groß Klein

Heute machen wir uns auf den Weg nach Rostock. Genauer gesagt in den Stadtteil Groß Klein. Dort wo der deutsche Rapper und Musiker Materia aufgewachsen ist. Die Verbindung zwischen dem Musiker und dem Stadtteiltreff  "Börgerhus" bzw. dem zugehörigen Jugendclub „224“ ist noch allgegenwärtig. Erst im Sommer 2019 hat Materia hier ein Konzert anlässlich des 40. Geburtstages des Stadtteils gegeben.

Altersstruktur im Blick behalten

In Rostock gibt es 9 Stadtteil- und Begegnungszentren. Sie sind Orte der Begegnung, Bildung und Kultur. Seit 2005 gibt es das „Börgerhus“ mit seinen vielfältigen Angeboten. „Wir müssen die Altersstruktur in unserem Stadtteil bei der Angebotsentwicklung immer im Blick haben“, erzählt die Leiterin. „In Groß Klein sind die Menschen im Durchschnitt 50 Jahre und älter“. Die Kurse und Angebot entstehen zum einen durch die Ideen der Mitarbeiter*innen und zum anderen durch Impulse von den Besucher*innen. „Bei uns finden ca. 40 Kurse regelmäßig statt und es gibt darüber hinaus noch monatliche Highlight“, so Anne-Maria Hocke.

„Börgerhus“ mit unterschiedlichen Funktionsräumen

Zu den monatlichen Highlights zählen u. a. verschiedene Vorträge, das monatliche Stadtteilfrühstück, Tanznachmittage oder Gaming-Tage. „Das Team überlegt sich immer wieder neue Angebote“, freut sich die Leiterin. Bei unserem Rundgang durch das Haus sehen wir die unterschiedlichen Funktionsräume. Angesiedelt im Börgerhus ist die Stadtteilbibliothek. Neben über 10.000 Büchern, und Zeitschriften gibt es mehr als 5000 CD´s und DVD´s. Die Bibliothek bietet auch Veranstaltungen für alle Altersgruppen – von Autorenlesungen über Projektveranstaltungen mit Schulen, Lesecafé‘s für Erwachsene bis hin zu Grusel-Lesenächten für die Kinder des Hortes. In der Werkstatt des Hauses können sich alle handwerklich betätigen.

Einmal im Monat öffnet dort die Fahrradwerkstatt ihre Türen. Im Bewegungsraum finden vielfältige Sportangebote für jede Alters- und Interessengruppe statt, z.B. Rap-Projekte, Seniorensport, Theater sowie weitere verschiedene Tanzkurse. Der Kreativraum eröffnet Betätigungsfelder wie malen, schneiden, falten, formen und im Seminarraum finden Versammlungen und Fortbildungen sowie Feierlichkeiten von Privatpersonen statt.

Verein Gemein für Groß und Klein e.V.

Eine enge Zusammenarbeit pflegt die Einrichtung mit dem Verein „Gemein für Groß und Klein e.V.“. Der Verein bietet in der Cafeteria im Haus den Mittagstisch für die Menschen aus dem Stadtteil an. Des Weiteren übernehmen die vielen ehrenamtlichen Helfer*innen die Pausenversorgung und das gesunde Schulfrühstück. „Ohne diese unermüdliche Unterstützung (auch bei unseren Veranstaltungen) könnten viele Abläufe in unserem Haus gar nicht gewährleistet werden. Sie unterstützen nicht nur die großen Feste, sondern auch alle Vermietungen unter der Woche, die eine Verpflegung mit Kaffee, Tee und ggf. Mittag wünschen“, hebt die Leiterin die Besonderheit dieses Engagements hervor.

Jugendzentrum „224“

In unmittelbarer Nähe befinden sich eine Grundschule mit Hort sowie eine Regionalschule. „Wir haben hier kurze Wege zwischen den Schulen, Jugendzentrum und dem Börgerhus“, freut sich die Leiterin über diese Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten.
Das Jugendzentrum „224“ – Treffpunkt auch für Materia in jungen Jahren – ist auch heute noch für viele Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 27 Jahren aus dem Stadtteil Groß Klein eine wichtige tägliche Anlaufstelle. Freunde treffen, Freizeitmöglichkeiten nutzen (Billard, Tischtennis, Kicker etc.) oder einfach „Chillen“ und Musik hören. Die Besucher*innen des „224“ haben die Möglichkeit und die Wahl an den verschiedenen Angeboten teilzunehmen. Zum Beispiel wöchentliche Angebote, Projekte zur Berufsorientierung, außerschulischer Jugendbildung, Erlebnispädagogik, Ökologie, Medien- und Kreativwerkstatt sowie an den unterschiedlichen Ferienangeboten.

Familienbildung vor Ort

In vielen Stadtteil- und Begegnungszentren übernimmt der Träger Charisma e.V. Angebote für die Familienbildung. Dort werden Themen wie Erziehung, Pubertät und Bewegung angesprochen und Impulse gegeben. Jeden Freitag treffen sich im Multifunktionsraum des Hauses die Eltern-Kind-Gruppen. Das sind offene Gruppen für Eltern mit Kindern von 0-2 Jahren sowie werdende Eltern. Marina Morche verantwortet diesen gesamten Bereich der Jugend- und familienorientierten Gemeinwesenarbeit im Börgerhus und wird nicht müde neue Angebote zu schaffen und zu begleiten.

Ein Tag im Mehrgenerationenhaus in Lübz

Der Praxisbesuch führt uns heute direkt an die Müritz-Elde-Wasserstraße in die Kleinstadt Lübz. Das Mehrgenerationenhaus in der Schulstraße ist in der Stadt ein beliebter und offener Treffpunkt für Besucher*innen aus Lübz und Umgebung. Das Haus zählt jährlich ca. 25.000 Besucher*innen und gehört mit zu den ersten Mehrgenerationenhäusern in Mecklenburg- Vorpommern.

Träger des MGH ist der Jugendförderverein Parchim / Lübz e.V.

Der Jugendförderverein zählt zu einem zuverlässigen Bildungs- und Betreuungsdienstleister in der Region. Eines der Hauptanliegen des Vereins ist die Förderung und Unterstützung sozial gefährdeter Kinder und Jugendlicher sowie die Familienbetreuung, erläutert uns der Geschäftsführer Jan Buchholz. „Wir freuen uns hier vor Ort die Kommune als guten Partner an unserer Seite zu haben. Ohne die jährliche Kofinanzierung wäre eine Weiterführung des Mehrgenerationenhauses nicht möglich“, so der Geschäftsführer. Der Wunsch und das Ziel sei es, dass diese Angebote dauerhaft Bestand haben.

ABC Lese-Café unterstützt beim lesen, schreiben und rechnen

Die konkreten Angebote im Mehrgenerationenhaus stellt uns die Leiterin des Hauses, Kerstin Lorenz, vor. „Der offene Treff mit seinem MGH-Café ist das Herzstück unseres Hauses. Es ist ein Ort der Begegnung und des Austausches. Von Montag bis Freitag können die Besucher*innen in gemütlicher Atmosphäre fachsimpeln, Bücher lesen, Karten spielen, lesen, eine Tasse Kaffee trinken oder die wechselnden Ausstellungen bestaunen.“ Seit einigen Jahren finden vermehrt kulturelle Angebote den Weg in den Veranstaltungskalender des Hauses. „Wir machen Lesungen, kleine Konzerte, Kabarett usw. Das wird sehr gut angenommen und die familiäre Atmosphäre in unserem Veranstaltungsraum ist auch für die Künstler*innen eine neue Erfahrung“, berichtet Frau Lorenz. In der „Guten Stube“ hat das Lese Café seine Heimat und es treffen sich die sing- und strickbegeisterten Bewohner*innen von Lübz.

„Weiterhin haben wir viele Angebote im Freizeitbereich. In unserer Holz-, Kreativ- und Keramikwerkstatt bringen wir den Kindern das alte Handwerk wieder näher. Es entstehen viele schöne kleine und große Kunstwerke“, berichtete die Leiterin stolz während des Rundgangs durch das Haus.

Beteiligung am Sonderschwerpunkt

Das Mehrgenerationenhaus beteiligt sich am Sonderschwerpunkt „Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen“. Im ABC Lese-Café kann jede*r lesen, schreiben und rechnen, der/die es lernen möchte. „Wir sind hier sehr froh über die Unterstützung durch Ehrenamtliche, die sich sehr engagiert mit den Teilnehmer*innen auseinandersetzen und schöne Lernerfolge erzielen“, freut sich Kerstin Lorenz.

Mobi kommt! Der Dorfkümmerer sorgt sich um Nöte

„Sehr stolz sind wir auch über das Projekt „Mobi kommt“. Wir haben in 13 Dörfern in der Umgebung sogenannte Dorfkümmerer eingesetzt, die sich wie der Name es schon sagt um das Dorf und seine Bewohner*innen kümmern und deren Wünschen, Ideen aber auch Sorgen und Nöte aufnehmen. Wir treffen uns in regelmäßigen Abständen mit den Dorfkümmerern und führen Bürgermeister*innen-Runden durch. Durch diese Kontaktpersonen in den Dörfern ist es für uns einfacher die Angebote aus dem Mehrgenerationenhaus auch in den ländlichen Raum zu transportieren. Das Projekt kommt sehr gut an und wir hoffen auf eine Verstetigung dieser Herangehensweise“, blickt die Leiterin hoffnungsvoll in die Zukunft.

Ebenfalls ein neuer Ansatz ist das „Kleine Netzwerk Lübz“. Bewohner*innen die was für die Stadt erreichen wollen, treffen sich in unterschiedlichen Arbeitsgruppen und organisieren Veranstaltungen oder erarbeiten Konzepte bzw. Ideen. „Das Netzwerk ist getragen von einer guten Mischung aus Unternehmen, Politik, Verwaltung, Kirche und Bewohner*innen der Stadt“, freut sich Frau Lorenz über diese gute Zusammenarbeit.

Fest etabliertes Ferienprogramm für Kinder

Schon zur Tradition geworden sind die Ferienbroschüren aus dem Mehrgenerationenhaus. So stellen die Mitarbeiter*innen zu jeden größeren Ferien (ob Ostern, Winter- oder Sommerferien) eine Broschüre mit einem umfangreichen Programm zusammen. Da können die Kids für jeden Tag aus 3 bis 4 Angeboten auswählen.
Auch das Außengelände des Hauses ist sehr einladend und hat viel zu bieten. Die Kleinen und Großen können sich am Kletterturm beschäftigen, im Terrassen Café eine Pause einlegen, Volleyball spielen oder sich im Sommer in der Poollandschaft abkühlen. Die Ideen zur Weiterentwicklung der Angebote gehen den Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen nicht aus.

Zum Steckbrief des Mehrgenerationenhauses in Lübz...

Ein Tag im Familienzentrum Pasewalk

Herzlich Willkommen im Familienzentrum in Pasewalk. Die Mitarbeiterinnen Christina Schulz und Margitta Krüger begrüßen mich in den Räumlichkeiten in der Oststadt - im sozialen Brennpunkt der Stadt. Seit 1998 gibt es ein Begegnungszentrum in Pasewalk und viele Umzüge hat die Einrichtung schon hinter sich. Nun wartet man auf einen erneuten Umzug in ein neu zu bauendes Mehrzweckgebäude in der Pasewalker Oststadt. Dort sollen Vereine, eine Mensa, ein Jugendclub und eben auch das Familienzentrum eine neue Heimat finden. „Wir freuen uns schon darauf und hoffen auf einen zeitigen Baustart“, so die Leiterin der Einrichtung Christina Schulz.

Von Handarbeit bis Seniorensport

Auch auf aktuell eher begrenzten Raum ist viel los im Familienzentrum in Pasewalk. Das Angebot reicht von Handarbeit über Seniorensport bis hin zu Spielenachmittagen. „Einmal im Monat feiern wir die Kindergeburtstage des Monats“, berichtet die Leiterin. „Viele Familien haben bei sich zu Hause nicht so viel Platz und dann können sie die Geburtstagsparty in unseren Räumlichkeiten durchführen.“

„Unsere Senioren sind auch noch sehr aktiv und kommen einmal die Woche zum Sport mit anschließendem Gedächtnistraining. Eine gemütliche Tasse Kaffee darf im Anschluss dann auch nicht fehlen“, weiß Margitta Krüger, selbst aktive Seniortrainerin, zu berichten. Einmal im Monat organisieren die Mitarbeiterinnen einen Ausflug – da geht es dann zum Beispiel zum Botanischen Garten nach Christiansberg oder man startet eine Radtour in die Umgebung.

„Wir sind auch sehr gut vernetzt hier vor Ort“, erzählen die Mitarbeiterinnen. „Unsere Senior*innen nähen hier bei uns für die Kita und auf den Stadtfesten sind wir immer mit einem Stand vertreten.“

Kommunikation in der Beziehung

„Unsere Projekte finden ebenfalls guten Anklang“, freut sich Christina Schulz. „Aktuell haben wir das Angebot „Kommunikation in der Beziehung“. Die Paare treffen sich bei uns und wir laden zu unterschiedlichen Themen dann Referenten ein.“ Neu aufgelegt wurde in der Einrichtung der Väterstammtisch. Alle 14 Tage treffen sich Väter und tauschen sich zu ihren Themen aus. „Momentan sind wir noch auf der Suche nach einer festen Gruppe, um konkrete Angebote zu machen“, berichtet Schulz.

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