Neubrandenburger Familienwelten laden ein

Stellen Sie sich bitte einmal kurz vor!

Hallo, mein Name ist Mark Seifert und ich wohne mit meiner Frau und unseren fünf Kindern in der schönen Vier – Tore – Stadt. Nach meiner 15-jährigen Arbeit in Kitabereich und einem berufsbegleitenden Studium der Sozial Arbeit am IFW Neubrandenburg, bin ich 2021 über ein Familiencoaching Projekt zur ISBW gGmbH gestoßen. Nach knapp zwei Jahren Projektarbeit bin ich nun seit Januar 2023 für den Bereich der Familienbildung in Neubrandenburg zuständig. Zu meinen Aufgaben gehört neben der aktiven Arbeit mit den Familien auch die Arbeit in Netzwerken und Gremien. So kam es, dass ich seit Anfang des Jahres Teil des Netz-werkes „Familienwelten Neubrandenburg“ bin.

Mark Seifert, Familienwelten Neubrandenburg

Mark Seifert, Koordinator Familienwelten Neubrandenburg (ISBW gGmbH)

 

Was macht ein Koordinator für Familienwelten bzw. was sind Ihre Aufgaben?

Ich glaube, um diese Frage zu beantworten, muss ich ein wenig weiter ausholen. Das Netzwerk „Familienwelten Neubrandenburg“ gibt es unter verschiedenen Namen und in vielfältiger Form schon viele viele Jahre in unserer schönen Stadt. Das Ziel war es immer bzw. ist es, die vielseitigen Angebote der Familienbildung in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und damit dichter an die Familien heranzubringen. Um die in der Stadt vorhandenen Angebote aufeinander abzustimmen und stetig weiterzuentwickeln, arbeiten die unterschiedlichsten Einrichtungen und Träger gemeinsam im Netzwerk zusammen. Als Netzwerkkoordinator habe ich ein offenes Ohr für die Ideen und Sorgen der Netzwerkmitglieder, ich organisiere und leite die regelmäßigen Netzwerktreffen und koche hierfür manchmal auch Kaffee ;).

Was macht Ihnen dabei am meisten Spaß?

Am meisten Spaß macht mir der Austausch mit den anderen Netzwerkmitgliedern und die gemeinsame Suche nach neuen Ideen und Angeboten für die Neubrandenburger Familien.

Was sind eigentlich die Neubrandenburger Familienwochen?

Es gibt immer noch sehr viele Familien in unserer Stadt die die tollen Angebote im Bereich der Familienbildung noch nicht kennen oder nutzen. Um dies zu ändern, veranstaltet das Netzwerk einmal im Jahr die Neubrandenburger Familienwochen, bei denen die Angebote noch stärker beworben und bekannt gemacht werden. In diesem Jahr beginnen wir am 16.06. von 14:00 – 17:00 Uhr im Lindetal Center in der Oststadt mit der Auftaktveranstaltung, bei der sich alle Netzwerkpartner*innen präsentieren. In folgenden zwei Wochen, bis zum 02.07., haben wir dann täglich ein spannendes Angebot für sie geplant. Schauen Sie gerne auf unseren Flyer oder in unser digitales Programmheft.

Welche Angebote warten auf die Familien?

Alle Angebote der Familienwochen können kostenfrei genutzt werden und neben der offen Familienberatung am 19. und 26.06 zu allen Themen rund um Familie, erwartet die Familien ein abwechslungsreicher Mix aus Angeboten zu den Themen Finanzen und Medien, sowie ein Elternfrühstück, Bastel- und Spielnachmittage und ein Angebot für Großeltern mit ihren Enkelkindern.

Welche Partner*innen sind beteiligt?

Aktive Netzwerkmitglieder sind derzeit, der CARIbuni Familientreff desPolylux e. V., die Fachstelle Mehr-sprachigkeit MV des RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V., derFamilienhafen Neubrandenburg der ISBW gGmb, das Familienzentrum Nord der Bürgerinitiative „Leben am Reitbahnweg“ e.V., das GinA (Gesund in Arbeit) – Projekt für Chancengleichheit des Jobcenter Mecklenburgische Seenplatte-Süd, das Haus der Familie des AWO Kreisverband Neubrandenburg-Ostvorpommern e.V., dasMEDIATOP Neubrandenburg, das Netzwerk 60Plus des Arbeiter-Samariter-Bund RV MSE, die Regionalbibliothek Neubrandenburg, die rosalila Beratung & Bildung gemeinnützige UG , die Schulsozialarbeit der Stadt Neubrandenburg und die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg

An alle interessierten Träger und Vereine, wir freuen uns immer über aktive Unterstützung bei der Umsetzung unserer Vorhaben, für die Familien in unserer schönen Stadt Neubrandenburg. Melden sie sich gerne bei mir unter 0170 – 36 36 665.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei den anstehenden Neubrandenburger Familienwochen!

Pubertät – „Ist es nur eine Phase?!“

In diesem Blogartikel haben wir uns auf die Suche nach ein paar Tipps für Eltern von pubertierenden Jugendlichen gemacht und sind dabei auch darauf gestoßen, dass es wichtig und sinnvoll sein kann, so einiges mit Humor zu nehmen.

Was heißt denn eigentlich genau „in der Pubertät sein“?

Eine genaue Zeitspanne für die Pubertät ist schwer zu nennen: bei Mädchen beginnt sie in der Regel eher als bei Jungen. Doch insbesondere zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr sind die meisten Kinder bzw. Jugendlichen mitten drin in der Pubertät. Sie ist geprägt von körperlichen Veränderungen wie Wachstum und dem Ausreifen der Geschlechtsorgane – aber auch von Stimmungsschwankungen.

Es gibt Verhaltensweisen die kommen Ihnen als Eltern von pubertierenden Kindern sicherlich bekannt vor:
… keine Lust auf nichts (rumgammeln, chillen „keinen Bock“)
… unfreundlich sein, sich „komisch“ zu kleiden, Internet, Handy, etc…
… alle anderen – insbesondere die Eltern – sind peinlich, uncool und doof…
… Familienausflüge sind „SOO langweilig und unnötig“
… an einem Tag so, am anderen Tag so…
… Scheinbares Interesse am Streiten bzw. Konflikte
… Kommunikation per WhatsApp, „Grunzen“ oder Kopfschütteln als Antwort

Jugendliche in der Pubertät stoßen ihre Eltern vor den Kopf und brauchen sie trotzdem. Für Väter und Mütter bedeutet das manchmal eine anstrengende Gratwanderung.

„Das Pubertier“

Wer von Ihnen hat schon einmal von dem Buch „Das Pubertier“ gehört? Der Autor Jan Weiler beschreibt darin auf humorvolle Art und Weise – aus Sicht eines Vaters mit seiner pubertierenden Tochter – was Eltern, und auch die Jugendlichen selbst, durchmachen. Und damit spricht er vielen (entnervten) Eltern aus der Seele.
Damals habe man noch „…jeden Milchzahn als Meilenstein gefeiert. Doch irgendwann mutieren die Kinder in rasender Geschwindigkeit von fröhlichen, neugierigen und nett anzuschauenden Mädchen und Jungen zu muffeligen, maulfaulen und hysterischen Pubertieren“ – so lautet der Text auf der Rückseite vom ersten Band von Jan Weilers Buchreihe.

Eltern stellen sich oft die Frage, ob sie eigentlich dieselbe Sprache sprechen als ihr pubertierendes Kind. Ein ungeduldiges Zetern, Schimpfen und Kreischen prallt ergebnislos an den Jugendlichen ab. Jan Weiler beschreibt es folgendermaßen in seinem Buch „die Kommunikation scheint ohnehin phasenweise unmöglich, denn das Hirn ist wegen Umbaus vorübergehend geschlossen. Und doch ist da ein guter Kern. Irgendwo im Pubertier schlummert ein erwachsenes Wesen voller Güte und Vernunft. Man muss nur Geduld haben, bis es sich durch Berge von Klamotten und leeren Puddingbechern ans Tageslicht gewühlt hat.“ Das Zauberwort heißt Empathie… Empathie ist nichts anderes als die menschliche Fähigkeit, sich auf der Basis von Selbsterkenntnis in andere Menschen hineinzuversetzen und nachzuempfinden, was sie fühlen. Klingt leichter als es tatsächlich ist.

Mädchen lehnt mit geschlossenen Augen den Kopf an die Tafel

Wie erhalte ich mir den Zugang zu meinem Kind?

Gespräche zwischen Eltern und Kindern funktionieren dann am besten, wenn die Kinder echtes Interesse spüren. Bei der typischen Frage "Na, wie war's heute in der Schule?" sei das eher nicht der Fall. Die Kinder merken schnell, ob die Eltern wirklich wissen wollen, wie es ihnen geht, oder ob sie vor allem an der Note in der Mathe-Schulaufgabe interessiert sind.

Familienberater Jan-Uwe Rogge hält Rituale für einen guten Weg, um miteinander im Gespräch zu bleiben. Das kann die gemeinsame Mahlzeit ebenso sein wie der Spieleabend oder der Sonntagsspaziergang. "Dafür bleibt im Tagesablauf oft leider keine Zeit", sagt der Erziehungsexperte. So ein Ritual muss nicht für alle Zeiten zementiert sein. Wenn die Jugendlichen "keinen Bock mehr" auf den Spaziergang mit Mama und Papa haben, kann man ihn beispielsweise durch ein gemeinsames Abendessen ersetzen. "Nur ganz wegfallen lassen sollte man die Rituale nicht", sagt Rogge.

Tipps für Eltern

Jeden Tag Streit und Geschrei – Sie können es nicht mehr hören? So schwer es in der Praxis oft auch ist: Durchatmen, kurz nachdenken und dann erst auf eine provokante Aussage zu antworten, nimmt einer Situation oft ihre Brisanz. "Man sollte nicht über jedes Hölzchen springen, das die Jugendlichen hinhalten", sagt Erziehungsberater Ulrich Gerth. Den Eltern müsse klar sein: "Sie entscheiden, in welchen Konflikt sie hineingehen."

Die Pädagogin und Familienbegleiterin Inke Hummel – selbst Mutter von 3 Teenagern – hat zur Lebensphase „Pubertät“ ebenfalls ein Buch geschrieben, in welchem sie erprobte Tipps für einen entspannten Umgang mit pubertierenden Heranwachsenden mit ihren Leser*innen teilt. Es trägt den Titel „Miteinander durch die Pubertät – gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben“.

Inke Hummels praktischen Tipps sind wohltuend hilfreich, stärken die Verbindung zwischen Eltern und Kind und funktionieren auch im turbulenten Familienalltag. Wie gehen Teenager trotz Gruppendruck stark ins Leben? Wie vermeidet man Konfliktsituationen und wie geht gutes Streiten?  Wie bleibt mein Teenager im Umgang mit Medien, Alkohol und Drogen verantwortungsbewusst? All diese und viele weitere Fragen klärt Inke Hummel und bietet damit Eltern eine wertvolle Unterstützung, deren Kinder gerade in die Pubertät starten oder bereits mittendrin stecken.

Auch wenn man es nicht immer merkt: "Pubertierende sind ein Geschenk", findet Familienberater Rogge, "denn sie leben uns Veränderungen vor. Eltern können von ihnen, von ihrer Anarchie, ihrer Bereitschaft, sich zu verändern, auch lernen." Und Elisabeth Raffauf gibt zu bedenken: "Die Kinder sind nie so unverstellt wie in dieser Zeit. Eltern dürfen daran teilhaben."

Mediennutzung von Kindern - Chancen und Risiken

Fast jeder von uns nutzt sie – oft mehrmals täglich: digitale Medien, Online-Plattformen und dazugehörige Endgeräte. Vom Smartphone und Tablet über den Laptop oder den Smart TV – all diese technischen Errungenschaften prägen und bestimmen mit ihren digitalen Möglichkeiten unseren modernen Alltag.

Auch Kinder und Jugendliche wachsen ganz selbstverständlich in diesem digitalisierten und digital vernetzten Alltag auf. Sie können sich in den meisten Fällen eine Welt ohne Internet gar nicht mehr vorstellen. Insbesondere bei Jugendlichen ist die Nutzung von Handys bzw. Smartphones keine Seltenheit mehr. Auch mehr als die Hälfte der Kinder zwischen sechs und neun Jahren benutzen ab und zu schon ein Smartphone (vgl. Berg 2019). Außerdem besitzt die Mehrheit der Kinder mit bereits 10 Jahren ihr eigenes Smartphone:

(Quelle: Berg 2019)

Das Recht der Kinder auf Mediennutzung

Gemäß der UN-Kinderrechte haben Kinder und Jugendliche ein Recht auf Zugang zu den Medien und ein Recht auf freie Meinungsäußerung und Informationsbeschaffung – eben auch in digitalen Räumen (lesen Sie hierfür gern unseren Blogbeitrag zum Thema Kinderrechte). Hierbei ist wichtig und wünschenswert, dass insbesondere Kindern und Jugendlichen ein sicherer und diskriminierungsfreier Zugang und Umgang in und mit den sozialen Netzwerken ermöglicht wird. Dies kann bei kleineren Kindern zum Beispiel durch die Nutzung altersentsprechender Webseiten und Suchmaschinen wie www.fragFINN.de, www.blinde-kuh.de oder YouTube Kids ermöglicht werden.

Aber auch ältere Kinder und Jugendliche können und sollten durch bestimmte (Privatsphäre-) Einstellungen im Browser oder auf privaten Plattformen wie Facebook, TikTok und YouTube geschützt werden. Diese speziellen Sicherheitseinstellungen, können gemeinsam vorgenommen werden, bevor das Kind bestimmte Plattformen zum ersten Mal nutzt. Auch durch frühzeitige Aufklärung über potentielle Risiken kann ein Umgang mit solchen potentiellen Gefahren bereits im Vorhinein besprochen und die Kinder im besten Fall gestärkt und geschützt werden.

Hierbei kommt also vor allem Eltern und pädagogischen Fachkräften eine wichtige Bedeutung zu. Wie eine gute und altersentsprechende Unterstützung und Begleitung aussehen kann, zeigt die folgende Grafik:

(Quelle: Berg 2019)

Eltern können sich zum Beispiel auf den Webseiten www.schau-hin.info, www.klick-safe.de oder www.spielbar.de darüber informieren, was altersgerecht ist – seien es Spiele oder soziale Dienste und Plattformen.

Richtig eingesetzt bieten digitale Medien Kindern und Jugendliche viele Chancen und Möglichkeiten,

Insbesondere in Zeiten des Lockdowns waren die digitalen Medien ein wichtiges – wohlmöglich DAS wichtigste – Instrument, um mit dem Freundeskreis und der Klassengemeinschaft in Kontakt zu bleiben.

Dürfen Kinder und Jugendliche die kommerziellen Dienste wie Instagram oder WhatsApp nicht nutzen, z. B. weil die Eltern dies nicht erlauben, besteht die Möglichkeit, dass die Kinder innerhalb der Klasse oder des Freundeskreises ausgegrenzt werden.

Dabei sein und mitreden können ist also ein zentrales Anliegen. Dies sollte Sie bei all der Vorsicht ebenfalls bedenken.

Potentielle Risiken der Mediennutzung

Durch die zahlreichen Möglichkeiten der sozialen Medien, sich mobil mit Freundinnen und Freunden auszutauschen, Fotos oder Videos zu versenden, zu chatten, zu kommentieren oder die eigene Meinung jederzeit online zu veröffentlichen, verschwimmen jedoch auch die Grenzen zwischen Öffentlichem und Privatem.

Dies bietet nicht nur Vorteile, sondern bringt auch einige Risiken mit sich, wie zum Beispiel:

Diese Aufzählung soll nicht beunruhigen, sondern vielmehr darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, diese und andere potentiellen Gefahren zu kennen und Kinder und Jugendliche über diese aufzuklären. Eltern sollten daher nicht aus dem Blick verlieren, was ihre Kinder im Internet machen bzw. womit sie in Kontakt kommen könnten. Webseiten wie Klicksafe oder Schau-hin bieten Aufklärung über diese oben genannten Risiken.

Auf klicksafe.de gibt es z.B. eine Übersicht über Warnsignale im Chat, die auf Cybergrooming hindeuten können und auf beiden Webseiten wird aufgezeigt, wie man Kinder gezielt davor schützen und sich im Ernstfall Hilfe holen kann.

Das Phänomen Cybermobbing betrifft vor allem die 12 bis 19-Jährigen. Etwa 20 Prozent dieser Kinder und Jugendlichen berichten, dass jemand schon mal beleidigende oder falsche Dinge über sie selbst Online verbreitet hat (Quelle: MPFS, JIM-Studie 2019). Dennoch vertrauen sich nur etwa die Hälfte der Betroffenen ihren Eltern an, wenn sie etwas Negatives im Internet gesehen oder erlebt haben. Viel häufiger sprechen sie mit Freundinnen oder Freunden darüber, ein geringer Teil spricht aber auch mit Niemanden darüber (vgl. Hasebrink et al. 2019).

Fazit: (Frühe) Mediennutzung bei Kindern begleiten ist wichtig!

Trotz der genannten Risiken von sozialen Medien oder kommerziellen Plattformen (wie TikTok, Facebook, YouTube oder SnapChat) sollten diese nicht pauschal verteufelt oder verboten werden. Im Gegenteil: Es ist wichtig, sich ganz genau mit Nutzungsbedingungen und Einstellungen sozialer Dienste auszukennen und zu beschäftigen, um Kindern einen möglichst sicheren und kompetenten Umgang damit zu ermöglichen.

Insbesondere deshalb ist sogenannte „Medienbildung“ oder „Medienerziehung“ durch Eltern und pädagogische Fachkräfte wichtig und sinnvoll! Sie sollten die Kinder bereits bei den ersten Zugängen zum Internet aktiv begleiten und unterstützen, und dem Alter entsprechend über Risiken aufklären.

Auf den oben bereits benannten Webseiten finden sich umfängliche Informationen für Erwachsene. Auf folgenden Webseiten können Kinder geschützt im Internet surfen:

 

Quellen: