Mit der neuen Social Media- und Postkartenkampagne "Foto gemacht – Moment verpasst" wollen wir dazu aufrufen, mehr Aufmerksamkeit auf den Moment zu lenken anstatt nur einen Instagram-fähigen Schnappschuss zu kreieren.
Zunächst möchte ich anmerken, dass Mediennutzung über alle Altersgruppen hinweg ein Thema ist. Auch die Kleinsten nutzen bereits Medien, beispielsweise wenn die Eltern ein Buch vorlesen oder sie Lieder im Radio hören. Wichtig ist, dass diese ersten Medienerfahrungen von Eltern und Kind gemeinsam erlebt werden. Problematisch wird es, wenn Kinder dauerhaft allein und passiv Medien konsumieren. Es fehlt dann insbesondere bei den Jüngsten der soziale Austausch über das Gesehene.
Grundsätzlich sollten digitale Medien in der frühen Kindheit nur selten und gemeinsam genutzt werden. Darüber hinaus gilt: Alles was ein Kind mit sämtlichen Sinnen wahrnehmen kann, begreift es im wahrsten Sinne des Wortes einfacher. Ein kurzes Beispiel dazu: Wenn wir ein Video von einem Hund sehen, dann können wir erkennen, wie er aussieht, wie er klingt, wenn er bellt und vielleicht wie er sich bewegt. Was wir nicht erfahren ist, wie es sich anfühlt einen Hund zu streicheln oder seinen Geruch wahrzunehmen. Dies alles sind aber wichtige Aspekte für die Entwicklung von Kleinkindern.
Es gibt ein paar einfache Tipps, die uns auf den ersten Blick selbstverständlich erscheinen, aber im Alltag häufig gar nicht so leicht umzusetzen sind.
Ein klares Jein. Natürlich ist es sinnvoll, wie oben bereits erwähnt, Regeln für die Mediennutzung aufzustellen. So wie wir es auch für das Verhalten im Straßenverkehr tun würden. In beiden Fällen gibt es keine hundertprozentige Sicherheit. Kinder und Jugendliche werden versuchen das Internet zu erkunden und auch Inhalte entdecken, die eigentlich nicht für sie geeignet sind. Bitte nutzen Sie Schutzsoftware, um zumindest ein Basislevel an Schutz zu gewährleisten.
Auf der Webseite www.medien-kindersicher.de steht Ihnen ein kostenfreies Online-Informationsangebot zur Verfügung, welches Erziehungsberechtigten verständliche Antworten auf genau diese Fragen liefert. Auf der Webseite werden alle gängigen Geräte und Dienste vorgestellt, komplizierte Einstellungsmöglichkeiten in einfachen Schritten erklärt und eingeordnet. Erziehende finden so auf einen Blick mögliche Lösungen – angepasst an Alter, Entwicklungsstand und genutzte Geräte.
Darüber hinaus bietet der „Medien-kindersicher-Assistent“ die Möglichkeit, sich eine maßgeschneiderte Schutzlösung auf Grundlage von Alter und genutzten Geräten und Diensten erstellen zu lassen.
Die Webseite www.klicksafe.de hält ebenfalls viele Informationen und Materialien für Erziehungsberechtigte. Dort finden Sie Tipps für die Beantwortung der Frage, wann Kinder reif für ein Smartphone sind und weitere Information zum Umgang.
Wir haben in MV mittlerweile einige Institutionen die sich genau mit diesem Thema auseinandersetzen. Dazu gehört ganz besonders die Medienanstalt MV, mit ihren vielfältigen medienpädagogischen Angeboten für alle Altersgruppen. Die dazugehörigen Mediatope in Rostock, Neubrandenburg, Schwerin, Greifswald und Malchin bieten die Gelegenheit sich aktiv mit Medien (-Produktion) auseinanderzusetzen.
Darüber hinaus ist auch der Landesdatenschutz MV mit seinen Projekten Medienscouts MV und Medienguides MV sehr engagiert in der Medienkompetenzförderung. Weiterhin bietet auch die Landespolizei MV mit ihren Mediensicherheitsberater*innen und dem Projekt Helden statt Trolle umfangreiche Präventionsangebote zum Thema Internetsicherheit und Cybermobbing an.
Eine Übersicht vieler medienpädagogisch tätiger Akteure finden sie HIER.
Die LAKOST ist ein vom Land MV gefördertes Projekt, welches sich im großen Themenbereich der Abhängigkeitserkrankungen engagiert. Wir verstehen uns als Ansprechpartner für Fachkräfte aus der Suchthilfe oder dem Bildungs- und Erziehungswesen aber natürlich auch für interessierte Bürger*innen. Wir unterstützen Fachkräfte sowohl in der Suchthilfe als auch in der Prävention. Dazu gehören Fortbildungsangebote, Vernetzungstreffen und die Koordination von landesweiten Aktionen.
Darüber hinaus entwickeln wir eigene Projekte für die Prävention, z.B. unser Fachkräftefortbildung "Spielen, Zappen, Klicken" oder das Kitaprojekt „Medienstarter“.